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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Deck und ließ ihn langsam herabsinken. Kurz bevor die Kufen aufsetzten, wallte eine dichte Rauchwolke aus dem Auspuffrohr des Choppers. Der Motor streikte, und der Robinson sackte heftig genug auf den Landeteller, um eine Verstrebung brechen zu lassen. Max konnte beobachten, wie George in aller Ruhe sämtliche Systeme des Hubschraubers nacheinander ausschaltete, ehe er sich selbst losschnallte. Während der Hangarlift abwärts sank, blickte George direkt in die Kamera und grüßte grinsend.
    Damit wäre einer sicher nach Hause zurückgekehrt, dachte Max. Fehlten noch sechs.
    Mit einem platten Hinterreifen bewegte sich der gemietete Van wie betrunken über die Straße. Linda hatte Mühe, ihn durch die Kurven zu lenken, während sie in Richtung der Neuen Nationalstraße fuhr, der Hauptverbindung mit dem Peloponnes. Ihre Rückspiegel zeigten glücklicherweise nichts, aber sie wusste, dass es nicht so bleiben würde. Während Linc die Seile vorbereitete, durchsuchte Eddie den Van nach allem, was sie einsetzen konnten, um mögliche Verfolger aufzuhalten. Linda hatte einen Laptop benutzt, um das UAV zu lenken, daher war dies nutzlos, aber sie hatte auch einen Rollstuhl und einen kleinen Tisch eingebaut, die Eddie aus der Hecktür schieben konnte. Ebenso hatte er sämtliche Waffen und Munition zusammengerafft. Sein Arsenal bestand aus drei Pistolen und sechs Reservemagazinen mit Plastikgeschossen. Die Projektile würden wahrscheinlich eine Windschutzscheibe zertrümmern, von einem Autoreifen jedoch wirkungslos abprallen.
    Sie rasten durch winzige Dörfer, die am Straßenrand zu kleben schienen, eine Gruppe weiß getünchter Gebäude, Wohnhäuser, eine Taverne mit Tischen und Stühlen unter einem Dach aus wildem Wein, vereinzelt eine angeleinte Ziege. Obgleich Ausländer die Küste mit Ferienhäusern bebauten, sah es drei bis vier Kilometer landeinwärts so aus, als hätte sich das Leben in diesem Teil der Welt seit hundert Jahren nicht verändert.
    Etwas fiel Linda ins Auge, ein Blitzen im Rückspiegel. Um diese nächtliche Zeit herrschte kein Verkehr mehr, daher war ihr klar, dass es die Scheinwerfer eines der Jeeps sein mussten, die sie im Lager gesehen hatte.
    »Gleich bekommen wir Gesellschaft«, sagte sie, trat fester aufs Gaspedal und war gleichzeitig darauf bedacht, nicht zu schnell zu werden, um den platten Reifen nicht zu zerfetzen.
    »Lass sie ruhig an uns herankommen«, rief Eddie hinten aus dem Van, wobei seine Stimme im gleichen Rhythmus schwang wie der platte Reifen. Er hatte eine Hand am Türgriff, die andere lag auf einer Pistole.
    Der Jeep musste hundertzwanzig Stundenkilometer schnell sein und fraß den Vorsprung innerhalb von Sekunden. Eddie, der ständig aus dem Heckfenster schaute sah sie kommen und erkannte, dass sie sich nicht hinter den Van setzen würden, sondern daneben.
    »Eddie!«, schrie Linda.
    »Ich sehe es.«
    Er stieß die Hecktür auf, als der Jeep noch zehn Meter hinter ihnen lag, und feuerte, so schnell er den Abzug betätigen konnte. Die ersten Kugeln prallten von der Motorhaube und vom Kühlergrill des Jeeps ab, aber die nächsten paar fanden die Windschutzscheibe. Sie stanzten saubere Löcher ins Glas und zwangen den Fahrer, auszuweichen und zu bremsen. Für einen Moment sah es so aus, als würde er das allradgetriebene Fahrzeug auf die Seite legen, aber im letzten Moment riss er das Lenkrad noch in die entgegengesetzte Richtung der Schleuderbewegung, und die linken Räder des Jeeps kamen wieder herunter und krachten auf den Asphalt zurück.
    Sofort setzte er sich wieder hinter den fliehenden Van.
    »Linc, runter! Linda, pass auf«, rief Eddie, als sich der Wächter auf dem Beifahrersitz des Jeeps aufrichtete und über dem Rand der Windschutzscheibe erschien. Er hatte ein Sturmgewehr im Anschlag.
    Das Stottern des Gewehrs und das metallische Singen der Kugeln, als sie sich durch Stahl fraßen, erklangen im selben Moment. Das Fenster in der Hecktür des Vans explodierte regelrecht und deckte Eddie Seng mit einer Kaskade diamantener Splitter zu. Metall knisterte vor Hitze, wo Projektile es durchschlagen hatten, und eine Kugel sirrte als Querschläger durchs Wageninnere, bis sie in die Rückenlehne von Lindas Sitz drang und dort stecken blieb.
    Eddie reckte die Pistole über einen Fensterrahmen und feuerte blindlings nach hinten, während sich Linc so postierte, dass er Kyle Hanleys reglose Gestalt mit seinem Körper schützte.
    »Ich weiß nicht, wie du das geschafft hast!«, rief Linda

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