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Seuchenschiff

Seuchenschiff

Titel: Seuchenschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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UAV zu dirigieren, das immer noch über dem Lager der Responsivisten kreiste. Wenn sie sich der Küste näherten und das Lenken des Schiffes seine volle Aufmerksamkeit erforderlich machte, würde er die Drohne an Gomez Adams übergeben, der sich in seinem beschädigten Robinson im Landeanflug befand.
    »Oregon,
hier ist Gomez.« Hali schaltete den Funkkanal des Helikopters auf die Lautsprecher des Operationszentrums. »Ich habe dich im Visier.«
    »Roger, Gomez. Leite Bremsvorgang ein«, sagte Max, der den Platz des Kapitäns einnahm. »Fünf Knoten, wenn ich bitten darf, Eric.«
    Eric gab per Tastatur einige Befehle ein, um die Wassermenge zu verringern, die durch die Antriebsdüsen der
Oregon
gepresst wurden, bis er die Pumpen auf Schubumkehr schalten und das Schiff auf die gewünschte Geschwindigkeit herunterbremsen konnte. Sie mussten ein wenig Fahrt machen, um zu verhindern, dass das Schiff im Wellengang rollte und Adam die Landung erschwerte.
    Max drehte sich mit seinem Sessel, um mit dem Spezialisten der Schadenskontrolle im hinteren Teil des Raums Blickkontakt herzustellen. »Sind die Feuerlöschtrupps auf Position?«
    »Jederzeit einsatzbereit, Sir«, antwortete er sofort, »desgleichen die Löschkanonen.«
    »Sehr gut. Hali, melde George, dass wir bereit sind und auf ihn warten.« Max aktivierte das Interkom zum Hangar, wo sich Julia Huxley bereit hielt. »Julia, George ist in zwei Minuten hier.«
    Ein Projektil hatte die eine Wade des Piloten gestreift, aber Max Hanley fühlte sich so schuldig, als sei das gesamte Team ausgelöscht worden. Egal wie man es zu rechtfertigen versuchte, Juan und die anderen hatten sich allein wegen ihm in Lebensgefahr begeben. Und nun war die Mission, die erst so simpel ausgesehen hatte, völlig aus dem Ruder gelaufen. Bisher war Georges Fleischwunde der einzige Schaden, aber die Verbindung zu Juan war unterbrochen, und Hali konnte ihn nicht erreichen. Linda hatte Linc, Eddie und Kyle mit ihrem Van aufgegriffen, und sie meldeten, dass sie von einem schwer bewaffneten Jeep verfolgt wurden.
    Zum hundertsten Mal, seit Juan angegriffen worden war, verfluchte Max seine Entscheidung, ausschließlich nichttödliche Waffen einzusetzen. Niemand aber hatte mit einer Armee bewaffneter Wachen gerechnet. Hanley hatte noch nicht darüber nachgedacht, was die Existenz so vieler Waffen auf dem Gelände einer Sekte zu bedeuten hatte, auf jeden Fall war es aber beunruhigend. Nach allem, was er gehört und gelesen hatte, seit ihn seine Ex angerufen hatte, waren die Responsivisten nicht gewalttätig. Tatsächlich lehnten sie sogar Gewalt in jeglicher Form ab.
    Wie sich dies mit dem Massenmord an Bord der
Golden Dawn
vertrug, konnte er sich nicht erklären. War es möglich, dass sich die Responsivisten mit irgendeiner anderen Gruppe stritten? Und wenn ja, wer war diese Gruppe? Eine andere Sekte, von der noch niemand gehört hatte, eine Sekte, die Hunderte von Menschen tötete, nur weil die Responsivisten sich für eine strikte Geburtenkontrolle einsetzten?
    Für Max ergab nichts davon irgendeinen Sinn. Ebenso wenig schien es für ihn einen Sinn zu haben, dass sich sein Sohn mit einer solchen Gemeinschaft eingelassen hatte. Er wollte so gerne glauben, dass es nicht seine Schuld war. Ein oberflächlicherer Mensch als er hätte sich das sicherlich einreden können. Aber Max wusste, wie weit seine Verantwortung reichte, und er hatte sich niemals gescheut, sie auch in vollem Umfang zu übernehmen.
    Einstweilen verdrängte er seine Schuldgefühle und konzentrierte sich stattdessen auf den großen Bildschirm, auf dem ein Fenster einer Kameraeinstellung den Helipad zeigte – über der achtern gelegenen Ladeklappe der
Oregon.
Nur vom Mondlicht beleuchtet, schienen die Schäden am R 44 sehr umfangreich zu sein, als George den Chopper über die Heckreling lenkte. Rauch wallte in dichten Wolken aus dem Motorgehäuse und wurde von den Rotorblättern zu einem dichten Ring zerfasert.
    Dies war ein weiteres Beispiel dafür, weshalb niemand jemals an Adams’ Mut zweifelte. Er hatte den angeschlagenen Hubschrauber über dreißig Kilometer offene See gelenkt, anstatt auf Nummer sicher zu gehen und auf irgendeinem Acker zu landen. Natürlich hätten sich daraus eine Menge unangenehmer Fragen von Seiten der griechischen Regierungsorgane ergeben. Und Juans Plan C sah vor, dass jeder so schnell wie möglich an Bord zurückkehrte und man internationale Gewässer aufsuchte.
    George hielt den Helikopter dicht über dem

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