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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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nicht weit sein“, entgegnete er.
    Emma schürzte die Lippen.
    „Gut! Aber beeil dich, das Essen wird kalt! Und wenn du schon dabei bist, kannst du ihren Vater gleich mitholen. Er ist auch immer noch nicht erschienen! Kann denn keiner von euch einmal pünktlich zu Essen kommen…“
    Ab dem letzen Satz hörte ihr keiner mehr zu und ihr Gemurmel ging unter, als sie sich wieder in die Küche entfernte. Trotzdem hörte ich sie in der Küche noch weiterfluchen.
    Mein Vater zog sich eine Kappe über und schob die Tür hinter sich zu.
    Einen Moment später kam Gebbies Vater die Tür rein. Er zog seine Schuhe aus und kam die Treppe runter.
    Er begann sich zu setzen. Emma stampfte mit einem großen Kochtopf ins Wohnzimmer.
    „Na endlich. Schön, dass Sie auch mal kommen“, schimpfte sie.
    „Abend, Emma“
    Er legte die Füße hoch und Emma ließ fast den Topf fallen. Sie schnalzte empört mit der Zunge.
    „Nehmen Sie die Füße vom Tisch!“
    „Oh, entschuldige“
    Emma knallte den Topf auf dem Tisch. Ich lunzte hinein. Es gab Karotten und Kartoffeln, die noch tierisch dampften. Von wegen, das Essen wäre kalt.
    Kurz danach kam sie mit einer Pfanne mit Frikadellen wieder. Mein Vater war immer noch nicht mit Gebbie zurück. Mit einem Seitenblick auf Emma bemerkte ich, dass sie das gleiche dachte. Sie schnaufte und setzte sich hin.
    „Immer wieder das Gleiche mit euch jungen Leuten. Es ist furchtbar! Früher hatte man kein Essen mehr bekommen, wenn man zu spät kam, da war man noch froh, wenn es überhaupt geregelte Essenszeiten gab!“
    Sie achtete nicht darauf, wie viel sie mir gerade auf den Teller knallte, so aufgeregt war sie. Ich hatte fast den halben Topf Karotten auf dem Teller, aber das störte sich nicht weiter. Nachdem sie mit meinem fertig war, klatschte sie Gebbies Vater den verlieben Topf auf den Teller.
    Ich nahm mir zwei Frikadellen. Emma sah mich komisch an.
    „Bist du jetzt etwa auf Diät?“, fauchte sie.
    Ich schob mir eine Gabel Karotten in den Mund und hielt inne.
    „Du hast mir grade den halben Gemüsetopf auf den Teller geschaufelt“, murmelte ich mit vollem Mund und deutete auf meinen Teller.
    Verächtlich verdrehte ich die Augen und kaute gehorsam fertig. Emma ignorierte meine letzte Aussage vollkommen.
    Erst als wir fast mit dem Essen fertig waren, kam mein Vater wieder. Ohne Gebbie. Langsam machte ich mir Sorgen.
    Emma stand auf, vor Aufregung.
    „Ich habe das Gelände noch einmal abgesucht, aber hier ist sie nicht. Vielleicht ist sie weiter in den Wald gegangen und wirklich eingeschlafen, so, wie es ihr schon einmal passiert ist“
    Er hing seine Kappe an die Wand und kam ins Wohnzimmer.
    „Seth, ruf sie doch mal auf dem Telefon an“, meinte Emma besorgt.
    Ich verdrehte die Augen.
    „Emma, sie hat ihr Handy nicht dabei“
    „Was hatte sie denn gesagt, wohin sie geht?“, fragte ihr Vater.
    „Sie hat gar nichts gesagt“
    „Sie ist entführt worden!“, murmelte Emma vor sich hin und ließ sich erschrocken auf den Stuhl plumpsen.
    „Ich hab es ja gesagt! Ich hab es von Anfang an gesagt! Aber nein, keiner wollte auf mich hören!“
    „Emma, sie ist nicht entführt worden. Sie ist wahrscheinlich nur bei einer Freundin und hat nicht Bescheid gesagt“
    Emma hörte jedoch nicht auf meinen Vater, sondern sah uns weiterhin beunruhigt an, bis sich mein Vater schließlich zu mir wandte.
    „Seth, du kennst doch ihre Freundinnen, ruf doch mal bei ihnen an. Wir gehen sie noch einmal mit dem Auto suchen“, schlug er vor.
    Es war lächerlich, jetzt ihre Freunde anzurufen. Ich wusste genau, dass sie bei niemandem war, aber ich tat es trotzdem, um Emma zu beruhigen.
    Während ich am Küchentisch saß und die Telefonliste abtelefonierte, schrubbte Emma jedes Glas drei Mal durch. Ich bekam immer mehr Absagen und Emma wurde immer nervöser. Als ich fertig war und wir nun herausgefunden hatten, dass sie bei keiner Freundin war, begann Emma, die Gläser im Schrank hin und her zu rücken.
    Ich legte das Telefonbuch zurück in den Schrank. Emma schob nun schon ein Glas das vierte Mal auf seinen Platz.
    „Emma, was machst du da?“
    „Ich sortiere die Gläser, siehst du doch“
    Sie wollte das Glas nun schon das fünfte Mal zurückstellen, doch es zerbrach plötzlich auf ihrer Hand.
    „Scheißdreck“, fluchte sie.
    Sie ging auf die Knie und begann mit zitternden Händen, die Scherben aufzulesen.
    „Warte, lass das. Ich helfe dir“
    Ich legte einen Arm um sie und half ihr hoch. In dem Moment

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