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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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Zimmer. Wesentlich besser fühlte ich mich nicht, aber ich konnte sowieso jetzt nichts daran ändern.
    Ich holte ein Kleid aus der Truhe neben meinem Bett und tat zur Abwechslung mal das, was mir befohlen wurde. Das Kleid, das ich nun anhatte, war dunkelblau. Es war eigentlich sehr schön, aber die Vorstellung, dass es eigentlich Sunny gehörte, gefiel mir nicht.
    Das Kleid war relativ schlicht. Die Taille wurde etwas zusammengedrückt, aber so, dass ich noch problemlos atmen konnte. Es war bodenlang und putzte bei jedem Schritt, den ich machte, den Boden mit.
    Nach einiger Zeit fand ich mich damit ab und suchte meine Schubladen durch.
    In der ersten Schublade waren Haarbänder, Taillenbänder, ein Spiegel, komisches Puder, das in einer Schmuckdose war und sogar einen Borstenkamm. Ich kämmte mir damit die Haare und flocht sie zu einem taillenlangen Zopf zusammen. Der Drang, mich aufs Bett zu legen und zu schlafen, durchfuhr mich, aber ich schaffte es, ihm zu widerstehen.
    Nach einiger Zeit klopfte es an meiner Tür. Sofort fuhr ich aus meinem Schlaf und sah an mir herab. Ich lag auf dem Fußboden und zerknitterte das schöne Kleid. Ich musste eingeschlafen sein und hatte es noch nicht einmal bemerkt. Ohne auf ein Ja zu warten, kam Reece rein.
    Ich rappelte mich schnell auf und lächelte ihn als erstes an. Erstaunt darüber, lächelte er zurück. Auch er hatte seine weißblonden Haare zu einem geraden Pferdeschwanz zusammengebunden.
    „Wie geht es dir?“, fragte er.
    „Nicht so gut. Es war keine gute Idee, zu versuchen, auszubrechen“
    „Du warst gewarnt“
    Er bedeutete mir, ihm zu folgen.
    „Wusstet ihr das?“, fragte ich erstaunt und verärgert.
    Hatten sie gewusst, dass Godric mich begrabschen und wie ein Vampir aussaugen würde?
    Reece sah sich mit einem verwirrten Blick zu mir um.
    „Was ist passiert?“
    Wir gingen den Gang entlang.
    „Weißt du das denn nicht?“
    Er schüttelte den Kopf.
    „Ich habe nur gemerkt, dass du nicht mehr in deinem Zimmer warst“
    Ich überlegte, ob ich es ihm sagen sollte, entschied mich dann dafür, ihm zu zeigen, dass ich ihm vertraue. Schließlich hatte mich sein Messer gerettet.
    „Ich bin während meines Fluchtversuchs einem von euch begegnet“
    Er sah mich nicht an.
    „Das war zu vermuten“
    Dann wandte er sich wieder zu mir.
    „Wem?“
    „Godric heißt er“
    Die Erinnerung daran ließ mich wieder schaudern. Reece hatte wieder den Blick abgewendet. Er stellte auch keine Fragen mehr.
    Ich wusste nicht, was er daraus schloss oder dachte, aber ich hatte mich damit abgefunden, dass hier keiner normal war.
    „Wie hast du es geschafft, dich zu befreien?“
    Aber die Frage habe ich ihm nie beantwortet.
    Wir kamen in den großen Saal, wo ich Reece das erste Mal gesehen habe. Drei Stühle von acht Stühlen waren wieder besetzt.
    Cormarck, Shaimen und ein Junge mit feuerroten, abstehenden Haaren saßen dort. Reece und ich setzen uns schweigend hin.
    Wir blieben eine Weile so schweigend sitzen, bis Godric und Sunny ankamen. Sunny setzte sich mit einer vorbildlichen Bewegung auf ihren Platz und beachtete mich nicht. Godric humpelte zum Tisch. Als er an mir vorbeiging, stach er Reece’ Messer mit einem gewaltigen Ruck, der mich zusammenzucken ließ, in den Tisch vor mir.
    Alle sahen mich und das Messer an. Ich zog das Messer nicht raus und wusste nicht, wie ich mich verhalten sollte. Just in dem Moment kam Ciaran ins Zimmer.
    Ich versuchte, ihm nicht in die Augen zu sehen. Er setzte sich schweigend an seinen Platz und wendete die Augen dabei nicht von mir und dem Messer ab.
    „Wo hast du das Messer her?“, unterbrach Cormarck die Stille.
    Ich sah ihm selbstbewusst in die Augen.
    „Ich habe es geklaut“
    Reece neben mir ließ sich nichts anmerken. Godric schnaufte verächtlich und Sunny runzelte die Stirn.
    „Das glaube ich nicht“, sagte sie.
    Reece wandte sich mit einem Lächeln zu ihr.
    „Nein“, sagte er, „ich habe es ihr gegeben“
    Reece schien jede seiner Antworten bedacht zu haben. Keiner sagte etwas zu Reece’ Aussage. Keiner widersprach.
    Ich zog das Messer aus dem Tisch. Doch kaum, dass ich es in der Hand hatte, flog es magnetartig in Ciarans Hand. Er steckte es sich in seinen Gürtel.
    Das Essen wurde von Bediensteten aufgetragen und jeder bekam gleichviel.
    Es gab gekochte Spinatblätter mit trockenem Fleisch und hartem Brot.
    Ich hasste Spinat, aber ich aß es trotzdem widerwillig und ließ mir nichts anmerken. Etwas anderes würde ich nicht

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