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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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üblich, obwohl sie genau wusste, dass sie eigentlich gar keinen dazu Grund hatte. Der Wald war zwar nicht ganz ungefährlich, doch wir liebten ihn. Seine Gefahr war schon immer etwas, was uns anzog. Etwas, was unsere Herzen beflügelte.
    „Es ist nichts passiert, Emma. Es ist noch nie etwas passiert. Und außerdem war Gebbie nicht alleine“
    Seth versuchte sie zu beruhigen. Er spielte den großen, starken Beschützer.
    Emma schüttelte den Kopf.
    „Dir hätten sie wahrscheinlich als erstes einen Schlag auf den Kopf gegeben!“
    Ich verkniff mir ein Lachen.
     „Emma-“
     „Schluss jetzt. Ihr geht nun beide ins Bett und ich will nicht, dass ihr noch einmal so spät nach Hause kommt“
    Wir nickten und gingen gehorsam hoch in unsere Zimmer.
    Selbstverständlich würden wir auch das nächste Mal nicht früher ins Haus kommen.
    Der Wald war unser Zuhause.
     
     
    „ Ich schwöre feierlich, ich bin kein Haderlump “, flüsterte es.
    Erschrocken fuhr ich aus meinem Schlaf und sah mich um.
    Mein Herz raste.
    Ich tastete nach meiner Kerze und entzündete sie mit einer einzigen Bewegung.
    Doch hier war niemand.
    „ Schwur gebrochen “
    Ich schlug meine Bettdecke zurück und krabbelte mit einer Kerze in der Hand aus dem Bett. Das Metall schmiegte sich kühl an meine Haut.
    Nichts.
    Manchmal hörte ich Stimmen in meinem Zimmer, daran hatte ich mich schon lange gewöhnt. Doch diesmal war irgendetwas anders. Es hörte und fühlte sich anders an. Diese Stimme war echt. Sie war zum Greifen nahe.
    Ich schlich mit meinen nackten Füßen auf die Intarsien zu und hielt die Kerze vor mich, um besser zu sehen. Die Nacht atmete mit mir, wie ein Tier, das jeder kleinsten Bewegung lauschte.
    Geschätzte zwei Sekunden verstrichen in alptraumhafter Langsamkeit, während ich nur meinen eigenen Atem hörte.
    „Komm, Dain!“
    Ich zuckte schrecklich zusammen. Es war, als flüsterte jemand direkt neben mir. Genau dort, wo meine freie Hand lag.
    Noch eine Weile stand ich an meine Wand gelehnt und wartete auf das nächste Geräusch. Aber das Zimmer war still und leer.
    Also beschloss ich, wieder ins Bett zu schlüpfen.
    Ich zählte ich die Sekunden, bis mich die ungewohnte Stille in den Schlaf wog.
    In dieser Nacht wachte ich zwar noch mehrere Male auf, aber die schöne, männliche Stimme war endgültig verstummt.
    Gegen Sonnenaufgang stand ich auf.
    Ich fühlte mich schlecht. Meine Augen ließen sich kaum noch offen halten, daher konnte ich nur blind durch ins Bad stolpern.
    Nach einer kalten Dusche, die mir etwas an Müdigkeit raubte, kämmte ich mir meine widerspenstigen Wellen und zog mich an, so gut es mir mit meinen steifen Händen gelang.
    Als ich unseren langen Flur betrat, sah in dem Arbeitszimmer meines Vaters etwas Licht brennen.
    „Dad?“, murmelte ich heiser.
    Meine Augen versuchten sich blinzelnd an das grelle Licht seiner Schreibtischlampe zu gewöhnen.
    Auf seinem Tisch lag sein kleiner Reisekoffer, auf der alten Holztruhe waren Anziehsachen, Schuhe und eine Badehose. Sie sahen zerknüllt und gefaltet aus. Wahrscheinlich hatte er Versuche unternommen, etwas davon zusammenzulegen.
    „Fliegst du wieder weg?“
    Mein Mund war immer noch trocken und ich musste einmal husten, um die Heiserkeit aus meiner Stimme zu vertreiben.
    Mein Vater nickte.
    „Wohin?“
    Langsam hätte ich mich daran gewöhnen müssen, dass ich meinen Vater nur selten sah. Auf seinen Geschäftsreisen umflog die ganze Welt umflog, er erzählte mir die abenteuerlichsten Geschichten. Und doch konnte ich mich nie davon abfinden, ihn so oft gehen zu lassen.
    „Ich fliege wieder nach Bangkok“
    Nach einem stummen Seufzer ging auf die Truhe zu und begann, seine Anziehsachen zusammenzulegen.
    „Warum hast du mich nicht gefragt, ob ich dir dein Koffer packe?“
    Er hob seinen Koffer hoch und zog eine Krawatte hervor.
    „Du hast noch geschlafen und ich wollte dich nicht wecken“
    „Du weckst mich sonst auch immer“
    Einen Moment lang versuchte ich aus seinem Gesicht zu erkennen, ob er wohl von meiner unruhigen Nacht gewusst hatte.
    „Wie lange bleibst du da?“, fragte ich und unterdrückte die Gedanken daran.
    „Zwei Wochen. Vielleicht komme ich auch früher nach Hause. Du weißt doch, dass ich nie so lange wegbleibe“
    Er schenkte mir sein seltenes Lächeln. Ich nickte beklemmt und packte das letzte Hemd in den Koffer.
    „Emma ist vermutlich noch nicht da. Ich werde uns ein Frühstück machen“
    Ich machte mich auf den Weg in die Küche.
    Doch

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