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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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mich auf meine Augenfarbe.
    Ich rief sie mir wieder ins Gedächtnis und blendete alles andere um mich herum aus, bis ich sah, dass sich meine Augen um die Iris herum veränderten. Es sah gruselig aus, wie sie sich veränderten. Nach drei Sekunden hatte sich das Braun in meinen Augen ausgebreitet und nun waren sie wieder so wie vorher. Nur meine Haare waren noch schwarz.
    „Es wird dir mit der Zeit immer einfacher fallen, du musst dich nur konzentrieren können“
    Ich konzentrierte mich auf meine schwarzen Haare und ich sah plötzlich, wie sie sich an den Spitzen begannen, braun zu färben. Das Braun stieg immer höher, bis meine Haare wieder so wie vorher waren. Ich atmete erleichtert aus.
    Reece nahm mir das Döschen wieder ab.
    Ich seufzte.
    „Ciaran hat mich gesehen. Was wird er jetzt denken?“, fragte ich unsicher.
    Reece hielt meinem Blick stand.
    „Frag mich nicht, was Ciaran denkt“
    „Warum?“
    „Weil er der einzige Mensch ist, bei dem ich nie weiß, was er denken könnte“
    Eine Weile saßen wir schweigend da.
    „Ich will nicht, dass er weiß, was meine Gabe ist“, meinte ich naiv.
    Er lachte laut auf.
    „Ciaran ist nicht dumm, Gebbie. Er wird es sowieso erfahren“
    „Wenn er es nicht schon weiß“, fügte er kaum hörbar hinzu.

Ein magisches Kunstwerk
     
     
     
    Ciaran und Cormarck erschienen nicht beim Abendessen. Auch Godric nicht. Ihn sah ich schon zwei Tage lang nicht mehr, aus welchem Grund auch immer.
    Diese Nacht konnte ich nicht schlafen, weil ich von drei Alpträumen geplagt wurde. In jedem Traum lag ich ein Mal im Sterben.
    Das erste Mal versuchte Sunny mich zu vergiften. Als sie mir einen Tee anbot, musste ich so lange Husten, dass ich zu erstickten drohte. Sie stand hingegen nur neben mir und lächelte höhnisch auf mich herab, während ich schon anfing, Blut zu spucken. Es füllte sie mit Genugtuung.
    Das zweite Mal schoss mir Reece einen Pfeil in die Brust. Dann noch einen zweiten und dritten, bis ich das Gefühl hatte, mein Körper würde bei lebendigem Leibe verbrennen. Ich kippte ins Gras und hielt mir meine klaffenden Wunden. Schließlich lag ich in meiner Blutlache und verblutete langsam.
    Beim dritten Mal tötete mich Ciaran mit einem einzigen wütenden Blick. Noch nie zuvor hatte ich gesehen, dass jemand über eine solch überirdische Macht verfügte. Ich wusste zwar nicht, was dabei geschah, doch es fühlte sich wie der Tod an. Vielleicht sogar noch schlimmer.
    Schweißgebadet schreckte ich aus dem letzten Traum. Mein Atem hatte sich immer noch nicht beruhigt, ich musste erst realisieren, dass dies nur ein Traum war.
    Ich zog mich an und ging aus meinem Zimmer. Auf dem Weg zum Bad begegnete ich keinem Menschen, doch ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie noch schliefen.
    Ich klopfte an die Zimmertür. Als keiner antwortete, ging ich hinein.
    Ich spritze mir kaltes Wasser ins Gesicht und versuchte nicht mehr über die Träume nachzudenken. Vor dem Spiegel band ich meine Haare zu einem hohen Zopf zusammen.
    An dem Tag war es das erste Mal, an dem ich bewusst meine Augenfarbe ändern konnte. Es war so einfach. Ich konzentrierte mich auf blaue Augen und nach zwei Sekunden hatte ich sie. Es machte sogar Spaß. Ich konnte die verschiedensten Augenfarben haben. Sogar lila Augen. Türkis. Rot. Mit schwarzen Augen sah ich Clodagh beängstigend ähnlich. Es brachte mich in Versuchung, mein Aussehen zu verändern.
    Ich lachte und zeigte kleine, gerade Zähne, dann veränderte ich meine Nase, machte meine Lippen kleiner und schmaler, meine Haare kürzer und dunkler, mein Lächeln entblößte nun etwas größere, gerade Zähne. Mein Spiegelbild zeigte eine jüngere, lachende Clodagh.
    Die Clodagh im Spiegel veränderte ihre Gesichtszüge, sie wurden härter. Verspannter, erwachsener, reifer. Als ich in den Spiegel sah, konnte ich nicht glauben, dass ich das war.
    Plötzlich hörte ich ein Geräusch.
    Das Öffnen einer Tür.
    Mein Herz setzte für einen Moment aus, mein Atem ging schneller. Im letzten Moment schloss ich die Augen und konzentrierte mich.
    Zwei Sekunden, und mein Atem beruhigte sich. Zwei Sekunden, und ich hatte mein Gesicht zurück. Die nächste brauchte ich, um mich umzudrehen.
    Und dann blieb die Zeit für einen Moment stehen.
    Ich sah in die endlos tiefen, grauen Augen und konnte das erste Mal etwas in ihnen erkennen. Sie zeigten einen winzigen Augenblick eine Emotion: Verblüffung.
    Doch er fasste sich schnell wieder, sodass in ihnen die gewöhnliche Kälte

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