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Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition)

Titel: Sevenheart (1) - Gefährliche Zeiten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Jackson
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geahnt habe, betraten wir den Raum, in dem ich mich bei meinem Fluchtversuch versteckt hatte.
    Cormarck saß zu meiner Verwunderung auf seinem großen Bett und schnitzte ein Holzgriff für ein Messer. Als wir hereinkamen, blickte er zu uns auf. In dem schwach beleuchteten Zimmer mussten sich meine Augen erst anpassen, bis ich die immer deutlich werdenden Umrisse der vielen Waffen erkannte, die entlang der Wand hingen.
    Reece nickte Cormarck zu.
    „Hast du einen Langbogen für uns, Cormarck?“
    Ich bemerkte, dass auch dieses Zimmer seinen Duft hatte. So, wie es zu Cormarck passte, roch es nach Ingwer und eine unglaublich frische Luft füllte stets den Raum.
    Cormarck stand auf und ging seine Wand entlang. Er fuhr die elegant geschnitzten Bögen mit der Hand nach und überlegte.
    „Für wen brauchst du den Bogen, Reece?“
    „Für Gebbie“
    Cormarck nahm die Hand von dem Bogen und sah erst Reece, dann mich an.
    „Du bringst ihr das Bogenschießen bei?“
    Reece nickte.
    „Denkst du, du findest einen Bogen für sie?“, fragte er.
    Cormarck entfernte sich von den Bögen und holte aus einer Holztruhe zwei andere, kleinere heraus. Da sie ein wenig verstaubt waren, pustete er den groben Staub weg und kam mit den Bögen auf mich zu. Einen der Bögen hielt er mir hin.
    „Hier, fass ihn in der Mitte“
    Ich streckte die rechte Hand aus. Cormarck schüttelte schnell den Kopf.
    „Die Linke“
    Ich umfasste die Mitte des Bogens mit der linken Hand. Cormarck nickte nachdenklich, nahm mir dann aber trotzdem den Bogen ab. Er ging wieder zur Truhe und nahm den anderen Bogen heraus.
    „Eibenholz“, sagte er, als er mir den Bogen hinhielt.
    Ich nahm den Bogen wieder in die linke Hand und merkte schnell, dass ich ihn besser und einfacher mit meiner kleinen Hand umfassen konnte.
    „Es ist das beste Holz für einen Bogen. Hart, aber so elastisch, dass er sich exakt deiner Spannkraft anpasst. Wenn du mit ihm klarkommst, wird kein anderer mit deinem Bogen sein Ziel treffen“
    „Ist das bei jedem Bogen so?“, fragte ich neugierig.
    „Nur bei denen, die Cormarck schnitzt“, antwortete mir Reece.
    Doch bevor ich nachfragen konnte, erklärte es mir Cormarck:
    „Das Eibenholz, aus dem ich die Bögen schnitze, stammt nicht von einer normalen Eibe. Es sind magische Bäume, die wir nur fällen dürfen, um wichtige Waffen herzustellen. Wir geben den Bäumen, was sie brauchen, dafür geben sie uns, was wir brauchen“
    Beeindruckt nahm ich einen Pfeil in die Hand und hielt ihm ihn hin.
    „Sind die auch aus magischen Bäumen geschnitzt?“
    Cormarck lächelte.
    „Sie sind auch aus magischen Bäumen geschnitzt“
    Er nahm mir den Pfeil aus der Hand und drehte ihn mit den Federn zu mir.
    „Das Holz hat keinerlei magische Bedeutung, es ist nur äußerst stabil“
    Er tippte die roten Federn an.
    „Doch die Federn sind Phönixfedern. Sie sorgen für eine bestimmte Flugeigenschaft. Dieser Bogen wird sich von anderen durch seinen Flug unterscheiden. Reece, zeig mir deinen“
    Reece holte tatsächlich aus seiner Manteltasche einen Pfeil, der sich nur durch seine hellgrünen Federn von meinem unterschied. Cormarck hielt mir Reece’ Pfeil zum Unterschied neben meinen.
    „Eine Flügelfeder von einem Larnocos. Ein sehr eigenartiger magischer Vogel. Hat sehr viele dichte bunte Federn und kann nicht fliegen. Ähnlich einem Phönix. Er kann von einem Ort verschwinden und sich zum nächsten materialisieren. Wenn er verschwindet, scheint er sich in einem großen Federbausch aufzulösen“
    Ich verstand langsam.
    „Reece’ Pfeil-“, begann ich.
    „Fliegt so, als ob er aus dem Nichts kommt“, beendete Cormarck den Satz, „der Feind hat meistens keine Zeit, um auszuweichen, da er so plötzlich erscheint“
    Mir wurde langsam bewusst, dass ich es mit Profis zutun hatte. Zwar wusste ich, dass ich noch nicht mal gegen einen von ihnen ankommen könnte, doch einen Versuch würde es wert sein.
    Cormarck zeigte wieder auf den Bogen.
    „Fasse die Sehne mit zwei Fingern unter dem Pfeil und mit dem Zeigefinger darüber“
    Ich nahm den Bogen mit der linken Hand, den Pfeil hielt ich mit Mittel- und Ringfinger, die Sehne mit Zeigefinger.
    „Spann den Bogen“
    Ich hielt den Bogen fest und zog mit der Sehnenhand nach hinten. Reece nickte zufrieden.
    „Scheint ein guter Bogen für dich zu sein“
    Cormarck rückte meine Arme so zurecht, dass sich Pfeil, der linke Bogenarm und Ellebogen meines rechten Zugarms auf einer Linie befanden. Dann nickte auch

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