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Sex and the Office

Sex and the Office

Titel: Sex and the Office Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Sternberg
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Gelassenheit beantwortete, mit der er mir gegenübersaß. Angestrengt versuchte ich, mich auf den Zahnstocher zu fokussieren, der zwischen seinen schmalen Lippen auf und ab wippte, da musste ich plötzlich unkontrolliert niesen. Entsetzt sprang Adrien Cooper auf und verzog das Gesicht. »What the hell?!«
    Die Röte schoss mir ins Gesicht, als hysterisch kreischende PR -Frauen mit Taschentüchern herbeieilten, um das Gröbste von seiner Wange und der Lederjacke zu tupfen. Ich saß auf dem Stuhl wie festgetackert, da packte mich einer von Coopers Bodyguards am Arm und geleitete mich unsanft aus der Suite.

11
    Am selben Abend
    »Charly-Schätzchen, das ist ja schrecklich. Und was hast du jetzt vor?« Die Frage kam von Valerie. Ich hatte unmittelbar nach meiner Heimkehr eine Notfallkonferenz via Skype einberufen und Valerie und Becks erklärt, was passiert war. »Ich kann nur hoffen, dass ich meine Chance, doch noch ins Ressort Kultur und Gesellschaft zu wechseln, damit nicht endgültig verspielt habe«, sagte ich. »Davon abgesehen ist mein Missgeschick für Wenzels Stellvertreterin sicher ein gefundenes Fressen. Die alte Giftspinne wartet doch nur darauf, mich vor die Tür zu setzen.« Ich stieß einen entrüsteten Seufzer aus. »Meine Mutter hat wohl recht: Ich bin zu nichts nütze.«
    »Charly, das stimmt nicht«, widersprach Valerie, »lass dir so was nicht einreden.«
    »Bei deinem Glück bist du wahrscheinlich längst ein YouTube-Hit«, kam es von Becks, die aus Madrid zugeschaltet war. In ihrer Stimme schwang eine Spur Bosheit, die mir sagte, dass sie es mir noch immer übel nahm, Onkel Gustavo nach ihrer Verhaftung so spät eingeschaltet zu haben.
    »Vielen Dank, Becks – wirklich sehr aufbauend.«
    »Gern geschehen.«
    »Hast du inzwischen eigentlich herausgefunden, was es mit dieser Jenny auf sich hat?«, wechselte Valerie das Thema. »Oder was Wenzels Assistentin mit deinem Lebenslauf vorhatte?«
    »Sagen wir so, ich hatte neulich im Sender eine kleine Unterredung mit dem Post-, Schrägstrich Grasboten Tobi. Denn wie ich durch Zufall erfahren habe, beliefert Tobi die Computerfreaks der Technikabteilung mit weitaus mehr als nur Cannabis«, verkündete ich mit gespitzten Lippen. »Ich habe ihm versichert, sein kleines Geheimnis für mich zu behalten, wenn er dafür seine Kontakte zu den Hackern nutzt, um herauszufinden, was es mit dieser Jenny Schmidt auf sich hat. Außerdem soll er ein wenig im Privatleben von Claudia Krüger herumschnüffeln. Jeder Mensch hat Geheimnisse, und ich will wissen, wie Wenzels Assistentin tickt, um herauszufinden, was Sie mit meinem Lebenslauf vorhat.«
    »Böses Mädchen …«, sagte Becks und grinste. »Die Idee hätte glatt von mir stammen können.«
    Ich lachte. »Apropos böse, bist du diesen lästigen Pedro inzwischen losgeworden? Und sag jetzt nicht, er hatte bereits ein Vorstellungsgespräch in der Möbelmanufaktur.«
    Doch Becks wäre nicht Becks, wenn sie das nicht zu verhindern gewusst hätte. Breit grinsend weihte sie uns in ihre neuesten Pläne ein.
    »Ist das nicht gefährlich?«, fragte Valerie, kaum dass Becks ihre Erzählung beendet hatte.
    »Nur wenn man sich erwischen lässt … und das ist doch ziemlich unwahrscheinlich.«
    »Doch nicht für dich, für deine Chefin! Was, wenn dieses Zeug, das du ihr auf der After-Work-Party in den Drink gemixt hast, bleibende Schäden hinterlässt?«
    »Jetzt mach dir nicht gleich ins Hemd«, antwortete Becks, »das waren bloß ein paar Tranquilizer und eine ordentliche Dosis Abführmittel und kein Crystal Meth«, stellte sie klar. »Gerade so viel, dass meine Chefin am nächsten Tag in der Möbelmanufaktur unpässlich war und sich Pedros Vorstellungsgespräch erledigt hatte.«
    Ungläubig starrte ich auf den Monitor. »Was, wenn sie einen neuen Termin vereinbaren? Du kannst das nicht ewig durchziehen. Oder willst du ihn demnächst vielleicht mit Hammer und Säge davon abhalten?«
    »Ist ja bloß noch einen Monat. Meine Chefin hat gesagt, wenn ich noch vier weitere Wochen dabeibleibe, hätte ich gute Aussichten auf eine Festanstellung.«
    »Sorry, aber ich finde das echt daneben«, machte Valerie weiter.
    Becks schien das kaltzulassen. »Gute Jobs sind eben rar. Und wer nicht wie du mit dem silbernen Löffel im Mund geboren wurde, muss eben um seinen Job kämpfen.«
    »War klar, dass das jetzt kommt«, blaffte Valerie. »Aber wo wir schon dabei sind: Ich habe bei FriendlyShoes gekündigt.«
    »Du hast das echt

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