Sex - die 10 Todsünden
und wehrte mich mit den Worten ab: »So einen Schweinkram mache ich nicht.« Dann haben wir uns halt einfach nur abgetrocknet.
Dank meiner Jugend damals hatte ich keine Probleme mit Härte und Ausdauer meines Ständers, wir haben anschließend weitergefickt. Sandra bewegte sich immer noch nicht. Sie machte auch keine Anstalten, daran etwas zu ändern. Ich schlug ihr deshalb vor, die Stellung zu wechseln, sie sollte auf mir reiten. Auf diese Weise hätte ich die Hände frei und könnte mehr mit ihr machen, überlegte ich mir. Aber sie antwortete nur, dass sie das nicht möge. Da habe ich es aufgegeben, sie ermuntern zu wollen, mir aber so einige Fantasien erlaubt.
Ich stellte mir vor, dass sie sich auf den Bauch drehen, mir ihren Arsch entgegenrecken und ihre Arme weit nach vorne strecken würde. Ich würde dann von hinten in sie eindringen und mich gleichzeitig nach vorne beugen und ihre Brüste massieren. Und als ich auf ihre Titten schaute, die sich bei jedem meiner Stöße mitbewegten und wogten, malte ich mir aus, meinen Schwanz dazwischenzulegen und ihn so lange zu reiben, bis ich zum Höhepunkt kommen und gegen ihr Gesicht spritzen würde. Das war die Fantasie, die mich am meisten erregte.
Auf diese Weise vögelten wir – oder besser, vögelte ich – weiter, bis Sandra ein paar Minuten später wieder etwas sagte, und zwar: »Ich bin ja mal gespannt, was es morgen zu essen gibt. Die Nudeln heute waren ja nicht so klasse.« Ich dachte, ich hör nicht richtig. Da war bei mir endgültig Feierabend. Mein Schwanz erschlaffte, und es ging gar nichts mehr. Wenn eine Frau so wenig bei der Sache ist, dann macht mir das auch keinen Spaß. Mein Schwanz zog sich regelrecht aus ihr raus. Ich lag dann neben ihr wie bestellt und nicht abgeholt, unschlüssig, wie ich die Situation noch retten könnte, bis sie sagte: »Ach, so wichtig ist das auch nicht.« Daraufhin habe ich mich schnell angezogen und mich wieder ins Tanzvergnügen gestürzt. Dort lernte ich eine hübsche Jugoslawin kennen, und mit der wurde die Nacht dann doch noch richtig gut.
Oswalt Kolle ganz persönlich
»Vielleicht macht sie sich wenig aus (dieser) Sexualität«
Die Initiative zu dieser kurzen Begegnung ging von Sandra aus. Sie hatte Johannes auf ihr Zimmer gelockt und wollte Sex mit ihm. Sie war ganz offensichtlich auch erregt. Doch nach dem Eindringen verlor sie das Interesse. Sie wurde passiv und klinkte sich aus. Die Bemerkung über das Essen ist ein Symptom dafür – und gar nicht unbedingt die Ursache –, dass der Sex für beide zu einer Enttäuschung wurde.
Was aber ist dann der Grund? Vielleicht gehört Sandra zu denjenigen, die sich nur wenig aus Sex machen. Menschen mit diesem Muster sind zwar in bestimmten Situationen immer wieder erregt, können aber die Erregung nicht aufrechterhalten. Wenn Sandra so veranlagt ist, will sie sich eventuell beweisen, dass sie eine normale Frau ist, die Lust am Sex hat und auf Männer verführerisch wirkt. Das würde die doch recht direkte Anmache erklären, die für eine Frau eher untypisch ist. Aber wenn die Sexualität daraufhin inniger wird, führen Ängste, Selbstzweifel und eine innere Ablehnung dazu, dass die Erregung wieder verflacht.
Vielleicht aber gehört Sandra gar nicht zu den Frauen, die wenig an Sexualität interessiert sind. Vielleicht gehört sie zu den vielen Frauen, die sich eine andere Sexualität wünschen, eine Sexualität, die mehr ist als ein Penis in der Vagina. Eine Sexualität, die den ganzen Körper, die ganze Seele umfasst. Eine Sexualität, bei der es nicht in erster Linie um das Ziel, also den Orgasmus geht, sondern bei der die ganze Reise das Ziel ist. Dazu gehört ein langes Vorspiel mit Händen, Zunge, Penis und Klitoris, bei dem die Erregung weiter aufgebaut wird, bis es dann zum erlösenden Eindringen kommt. Bei einem direkten Eindringen verschenkt man sich all diese schönen Gefühle. Viele Männer denken außerdem, eine Frau sei bereit zum Eindringen, sobald sie feucht ist. Wissenschaftliche Untersuchungen der niederländischen Psychologin und Sexualwissenschaftlerin Ellen Laan an der Universität Amsterdam zeigten aber, dass die körperliche Erregung nicht zwangsläufig mit sexueller Lust einhergeht. Die Forscherin zeigte Frauen sehr grobe Pornofilme. Die Probandinnen reagierten zwar mit körperlicher Erregung, wie Feuchtigkeit der Vagina und Vergrößerung der Klitoris. Aber auf die Frage, ob es ihnen gefallen hat, antwortete die Mehrheit von ihnen mit »nein«.
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