Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)
gefehlt. Vergnügt grinsend brachte er seine Klamotten wieder in Ordnung, grüßte militärisch und verschwand.
Senta wusste nicht, ob sie nun lachen oder weinen sollte, entschied sich aber kurzerhand für die erste Version. Man sollte auch nicht alles überdramatisieren.
Mit gemischten Gefühlen betrat sie die Küche, wo Gabriel am Tisch saß, als wäre nichts passiert. Jetzt kam sie sich richtig albern vor. Jawohl, hinterwäldlerisch und albern! Was konnte er schließlich dafür, wenn sie massig Männer am Start hatte und sich nicht entscheiden konnte?
Spontan nahm sie seinen Kopf zwischen die Hände und küsste ihn auf den Mund.
Gabriel sah sie überrascht an. Da sollte einer schlau werden aus seiner Frau Weißenfels.
»So, mein Lieber, da will ich mal loslegen, schließlich habe ich dir ja ein Essen versprochen.« Eifrig wuselte Senta in der Küche umher, ganz Hausfrau.
Gabriel gefiel, was er da sah. So könnte es immer sein. Verzückt beobachtet er jeden Handgriff seiner Angebeteten. Mann, das war ja kaum auszuhalten. Er hatte noch nicht einmal mit dieser Frau geschlafen und doch konnte und wollte er sich ein Leben ohne sie gar nicht mehr vorstellen. Das war doch verrückt.
Lilly kam in die Küche, Tico im Schlepptau und wollte wissen, wie lange es noch dauerte, bis das Essen fertig wäre. Senta schluckte. Das war aber knapp gewesen. Gut, dass sie so schnell reagiert hatte. Sie warf Gabriel einen bedeutungsschweren Blick zu.
Mittlerweile zogen aromatische Düfte durch die Küche und es gab keinen, dem nicht das Wasser im Mund zusammenlief. Um der Gerechtigkeit genüge zu tun, musste auch darauf hingewiesen werden, dass es keinen gab, der nicht beinahe ohnmächtig vor Hunger war.
Sie saßen gerade gemütlich am Tisch vor den leeren Tellern, als man draußen ein Auto vorbeifahren hörte. Alarmiert sah Senta auf. Das musste ja so kommen. Carsten Premmler stieg gerade aus seinem Wagen und musterte augenscheinlich das Auto vor dem Weißenfels'schen Tor. Ihr wurde etwas ungemütlich zumute, bei diesem Anblick. Einen Fünfziger dafür, zu wissen, was im Kopf des Doktors vor sich ging. Doch als sie bemerkte, dass Gabriel sie aufmerksam musterte, nahm sie sich zusammen. Hatte er etwas gesagt? Sie benahm sich wirklich wie eine unreife Göre.
Auch Lilly bemerkte, dass ihre Mutter nicht so ganz bei der Sache war. »Hey Mum, träumst du jetzt mit offenen Augen? Gabriel hat dich gefragt, ob er das Rezept für deine Pastasoße haben kann.«
»Oh Entschuldigung! Mir ist nur gerade eingefallen, dass ich vergessen habe, meine neue Kollektion online zu stellen.«
Ihr Kopf, der sicher leuchtete wie eine Rotlichtlampe, entlarvte Senta. Aber Gabriel, der sie noch nicht gut genug kannte, um das zu erkennen, fand es charmant, dass sie sich so schnell aus dem Konzept bringen ließ. »Ist doch nicht schlimm. Allerdings musst du mir jetzt als Entschädigung dein Rezept verraten.«
Lilly hatte im Gegensatz zu Gabriel gemerkt, dass ihre Mutter geflunkert hatte und sie fragte sich, warum. Was lief hier eigentlich?
Da auch sie einen freien Blick auf den Vorplatz hatte, war es ihr nicht verborgen geblieben, dass Doc Premmler aufgetaucht war. Warum zeigte er ein so offensichtliches Interesse an Gabriels Auto? Da die beiden damit beschäftigt waren, unter Gekicher und Gegacker das Pastarezept auszutauschen, hatte sie genug Muße zu beobachten, was draußen vor sich ging. Wenn sie sich nicht irrte, dann ging dieser Premmler gerade auf das Tor zu.
»Du Mum ich glaube wir bekommen Besuch.«
Senta warf ihr einen erschrockenen Blick zu. »Was für einen Besuch?« Die Frage klang zwar wenig geistreich, aber wer konnte unter diesen Umständen schon geistreich sein? Senta wusste instinktiv, dass das nur eines heißen konnte, Carsten war auf dem Vormarsch! Mit einem unguten Gefühl stand sie auf. Keine Sekunde später klingelte es auch schon.
»Soll ich gehen, Mum?«
»Okay. Frag halt, was Herr Premmler will.«
Senta fand, dass es besser war, wenn Lilly den guten Doktor erst mal fragte, was er für ein Problem hatte. Vielleicht ging ja der Kelch ja an ihr vorüber. Sie hatte jetzt keine Lust auf Platzhirschgerangel.
Nun, ihre Rechnung sollte nicht aufgehen. Carsten Premmler ließ sich nicht so einfach abwimmeln, das wurde ihr klar, als er hinter Lilly in der Küche auftauchte. »Herr Premmler braucht Eier, Mum. Ich wusste nicht, ob wir noch welche haben.«
Das war doch wirklich die Höhe. Was sollte denn dieser Unsinn?
»Ach Hallo,
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