Sex, Ex und Hopp (Mit Senta durch die Jahreszeiten) (German Edition)
bersten, Mum. Magst du Gabriel nicht mehr?«
Uff, mit dieser Frage hatte Senta jetzt nicht gerechnet. Sie horchte in sich hinein. Aber auf die Schnelle war da nichts zu erfahren. Sie begegnete dem Thema Gabriel neuerdings eher etwas abgeklärt, oder besser gesagt, genervt. Das lag wohl daran, dass sie ganz einfach noch keine Zeit gehabt hatte, sich über ihre Gefühle klar zu werden. Wie auch, wenn einem vier Typen gleichzeitig auf der Pelle hingen? Aber das konnte sie Lilly ja schließlich nicht sagen.
»Wie kommst du denn darauf?«, fragte sie, um nicht näher auf Lillys Frage eingehen zu müssen.
Sie waren nun vor ihrem Haus angelangt und Senta stieg aus, um das Tor zu öffnen. Lillys Antwort wartete sie gar nicht erst ab.
Gabriel, der direkt hinter ihnen stand, bedeutete sie vor der Einfahrt zu parken. Verstohlen musterte sie das Haus gegenüber. Nichts zu sehen. Die Garage war geschlossen, aber das musste nicht zwangsläufig heißen, dass Carsten anwesend war. Ärgerlich gab sie dem Tor einen Stoß. Was machte sie nur für ein Theater? Sie gebärdete sich ja fast wie eine Ehefrau, die vorhatte, fremd zu gehen. Das war doch absurd, wenn man bedachte, dass sie mit dem Doc in keinem Verhältnis stand, das diese Denkweise gerechtfertigt hätte. Sie waren lediglich Bekannte. Na ja, vielleicht ein klein wenig mehr, das musste sie zugeben.
Gabriel, der inzwischen ausgestiegen war, machte ein merkwürdiges Gesicht. Irgendetwas war geschehen seit seinem Auftauchen und ihrem kurzen Treffen im Wald. Er begrüßte zuerst Lilly, dann Tico, der auch jetzt einen reservierten Eindruck machte. Er ließ sich zwar streicheln, geriet aber nicht in seine berühmt-berüchtigte Ekstase. Das war so gar nicht seine Art. Mit Erstaunen registrierte Senta diese Veränderung. Warum verhielt er sich plötzlich so?
Aber sie hatte jetzt ganz andere Sorgen. Im Kopf ging sie ihre Vorräte durch. Es musste nur schnell gehen. Sie hatte bestimmt keine Lust, Gabriels Anwesenheit länger als nötig hinauszuzögern. Eine Pasta war in solch einem Fall genau das Richtige. Ein paar Nudeln in den Topf und dazu ein feines Sößchen, das kam immer gut an und ging schnell. Sie musste nur noch rasch in ein paar bequeme Klamotten schlüpfen und schon konnte es losgehen. Sie erklärte Gabriel, was sie vorhatte, und ließ ihn in der Küche zurück.
Im Schlafzimmer hatte sie sich gerade ihrer engen Jeans entledigt, um in ein Exemplar zu schlüpfen, das vorneweg zwanzig Jahre auf dem Buckel hatte, als sich langsam die Tür öffnete und Gabriel hereinschlüpfte.
»Entschuldige, aber ich musste dich unbedingt einmal ein paar Sekunden für mich alleine haben. Wir haben ja nie die Gelegenheit dazu.«
Senta sah ihn mit großen Augen sprachlos an.
Er kam wie selbstverständlich auf sie zu und ohne ein weiteres Wort nahm er sie in die Arme. Ehe sie wusste, wie es ihr geschah, lag sie mit ihm auf dem Bett. Senta war so überrumpelt, dass sie keinen Ton herausbrachte.
Das wertete Gabriel wohl als stillschweigendes Einverständnis. Seine Hände waren überall und Senta kam es vor, als würde sie mit einem Kraken ringen. Was dachte der Kerl sich eigentlich? Wollte er jetzt, kurz vor dem Mittagessen, eine schnelle Nummer schieben? Lilly wartete sicher schon auf ihre Pasta und konnte jeden Moment auf der Matte stehen.
Diese Erkenntnis setzte ungeahnte Kräfte in ihr frei. Wenn sie eins nicht wollte, dann eine Neuauflage ihrer Entgleisung von neulich. Wie ein Aal schlängelte sie sich unter dem muskulösen Körper Gabriels hervor. Sie setzte sich auf und war gerade dabei, aufzustehen, als ihr bewusst wurde, dass sich ihre Jeans nicht da befand, wo man sie schlechthin vermuten sollte. Das gute Stück hing ihr um die Fesseln. Es hätte nicht viel gefehlt und sie wäre der Länge nach hingeschlagen.
Mit zornesrotem Kopf stand sie über Gabriel wie eine Rachegöttin. »Du spinnst wohl!«, zischte sie ihrem verhinderten Liebhaber zu. Am liebsten hätte sie ihn mal so richtig rundgemacht, hielt sich aber zurück, weil sie nicht wollte, dass Lilly etwas mitbekam.
Na, das war ja klar! Als sich Senta die Hose hochwurstelte, stellte sie fest, dass sie ihren ältesten Bomber anhatte. Das war so was von unerotisch. Aber wer konnte schon wissen, dass im Laufe eines ganz normalen Wochentags Mister Bombastic auftauchte und einen Unterhosencheck machte.
Stumm zeigte sie auf die Tür und Gabriel verstand. Man sollte ja annehmen, dass er so etwas wie Reue zeigen würde, aber weit
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