Sex für Könner: Die Kunst, Frauen um den Verstand zu bringen (German Edition)
mit Ihnen …« – Pause – »tanzen/den Mond betrachten/das Whiskyangebot studieren«, so hat Ihr Zögern auch etwas »gesagt«: Ihre Zuhörerin »versteht« das Zögern als sexuelles Interesse, was nur nicht ausgesprochen wurde, weil sich dafür noch nicht die Intimität zwischen Ihnen hergestellt hat. Sicher wird Madame sich nie sein – aber die Phantasie kommt durch die Zäsur auf Touren.
EINE DER Meisterinnen der erotisierenden Worte war die Schauspielerin Mae West: »Ist das ein Revolver in Ihrer Tasche, oder freuen Sie sich nur, mich zu sehen?«, fragte sie beispielsweise beim langsamen, engen Tanz, anstatt zu erotischen Worten zu greifen und etwa zu sagen: »Meine Güte, Ihr Schwanz will auch mittanzen.« Das wäre zu direkt und distanzlos gewesen. Sie war auch der Typ Frau, der mit einem Pelz in die Bar kommt, ihn ablegt, darunter splitternackt ist und ohne mit der Wimper zu zucken fragt: »Hätten Sie wohl eine Zigarette für mich – es scheint, als hätte ich meine Tasche vergessen.« Ihre Worte waren kühl, ihre Körpersprache heiß.
Das erotische Gespräch
Nach dem Anschmelzen ist Zeit, die Verbalerotik einen Gang raufzuschalten: Das erotische Gespräch bietet Sex an. Es aber ad hoc und zu früh zu beginnen, könnte die Dame beim Rendezvous kalt wie eine Guillotine werden lassen; also lassen Sie sich Zeit, und fangen Sie nicht schon nach dem Aperitif an, ihr zu sagen, was für geile Brüste sie habe.
Dennoch kommt es nun darauf an, Ihre Auserwählte direkt anzuregen – mit moderat anzüglichen, persönlichen Komplimenten, aufreizenden Angeboten und verführerischen Willensbekundungen. Das erotische Gespräch leitet Telefonsex ein, begleitet das Vorspiel, kommt mal als vorgelesenes Stück Literatur daher oder als SMS (»Jetzt. Genau jetzt will ich mit dir schlafen!«). Das erotische Gespräch soll Lust auf Sex mit Ihnen machen, es ist das verbale Vorprogramm Ihrer Hände, Ihres Mundes, Ihres Körpers. Es zu führen, aber keine Taten folgen zu lassen, könnte die Dame erheblich kränken.
ABSOLUTE GRUNDREGEL: Ton geht vor Inhalt! Während ein Mann spricht, achten wir zu sieben Prozent auf den Inhalt, aber zu 38 Prozent auf die Tonlage, den Rest setzen wir aus Blicken, Gesten, Körperhaltung zusammen.
Dieses von Verhaltensforschern entdeckte Detail von »Tonlage geht vor Inhalt« ist das Geheimnis, um aufreizende Worte mit durchschlagendem Erfolg einzusetzen. Sie können »du bist eine so verdammt aufregende Frau«, »ich will dich«, »du riechst so berauschend nach Lust« auf zig verschiedene Arten raunen, keuchen, in Befehlsform flüstern, hervorstoßen, seufzen, beiläufig sagen, langsam oder schnell … Und wenn Sie ihr dabei in die Augen sehen mit dem Gesicht, das Sie sonst aufsetzen, wenn Ihr Fußballverein kurz davor ist, ein Tor zu schießen, werden Sie überrascht über die Wirkung sein. Auch den simplen Satz »ich will mit dir schlafen« (einer der weiblichen Favoriten, lieber gehört als »lass uns vögeln« oder »gehen wir ins Bett?«) können Sie mit unterschiedlicher Betonung – auf dem »ich«, dem »will« oder »schlafen« – eine andere erotische Färbung geben. Sagen Sie es mal vor sich hin und hören sich zu. Wenn Sie mögen, gucken Sie in den Spiegel und bringen die Worte mit Ihrer Mimik in Einklang – ja, dieser hungrige, wölfische, hoffnungsvolle Ausdruck sollte es sein. Lächeln müssen Sie nicht.
Hauptsache, das, was Sie sagen, hört sich nach Ihnen an (ahmen Sie weder James Bond noch Bogart nach!), Sie kommen nicht ins Stottern, grinsen dabei nicht verlegen, beschämt, kicherig herum, reden auf keinen Fall zu schnell – und lassen Sie Begehren in Ihrer Stimme schwingen.
▶ Wie Sie Lust in Ihr Timbre bekommen: Frauen mögen männliche Stimmen. Legen Sie Ihre Stimme ein wenig tiefer – oder flüstern Sie. Wenn Sie beim Ausatmen sprechen, wirkt Ihre Stimme um das Quentchen atemloser und hört sich nach Aufregung, Erregung, nach Begehren an.
Erotische Komplimente
Eine galizische Freundin, Carla, die vor einem Jahr von Barcelona nach Hamburg gezogen war, ließ sich verzweifelt auf meinem Sofa nieder. »Ist was falsch an mir?«, hub sie an, sprang auf, stellte sich vor den Spiegel, hob ihre Brüste und wackelte mit ihrem Hintern: »Ich bin zu hässlich für die deutschen Männer!«, klagte sie. Fußnote: Carla sieht aus wie Penelope Cruz, gepaart mit Salma Hayek. Als ich fragte, wie sie bitte schön auf den Unsinn käme, sagte sie, dass ihr
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