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Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Sex Im Busch 1-3 Sammelband

Titel: Sex Im Busch 1-3 Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rhino Valentino
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besitzen! Sie sind dazu auserkoren, die Kraft und den Einfluss der Muluglus zu erhalten und zu vergrößern.“
    Barnabas zuckte die Achseln. „Wenn du willst, großer Häuptling, dann gebe ich sie dir.“
    „Alle?“ Mulugleos Augen blinzelten gierig.
    Barnabas legte die Hände auf seine Knie. „Alle!“
    Mulugleo schloss die Augen wie zum Gebet. „Danke“, flüsterte er leise, kaum hörbar. „Oh Sternenmutter weit oben im Himmel! Wenn die Nacht einkehrt, blickst du wieder auf uns herab in deiner Güte und Weitsicht... Du sollst sehen, ich, der große Häuptling Mulugleo vom ehrenwerten Stamme der Muluglus, bewahre und behüte die Eier deiner Kinder! Bis dass der Tag kommt, an dem sie schlüpfen werden!“
    Barnabas bemühte sich, nicht laut loszulachen.
Der hat doch einen an der Murmel!
dachte er belustigt. Laut sagte er: „Großer Häuptling, ich weiß, dass die Eier der Sternenmutter bei dir am besten aufgehoben sind. In Wahrheit sind diese vermutlich der wahre Grund, warum mich die Vorsehung auf den Weg in dein Dorf geschickt hat!“ Er erschrak über seine Kühnheit, nicht nur auf den verrückten Aberglauben des Häuptlings einzugehen, sondern ihn sogar noch darin zu bestärken mit neuen Ideen und Ausschmückungen.
    Ein Schatten fiel auf Barnabas. Er hob den Kopf... und sah in das Antlitz des
Babalawo
, der sich lautlos genähert hatte. Mit reglosem, nicht zu deutendem Gesichtsausdruck sah er auf den Häuptling und seinen Gast herab. Über seinem Gesicht ragten die langen, gekreuzten Schnäbel der weißen Vogelschädel auf seinem aufgetürmten, schwarzen Haar. Er trug nun einen schlichteren Lendenschurz als den, den er beim gestrigen Fest getragen hatte. Ohne eingewebte Knöchlein und Fischgräten, sondern lediglich bemalt mit seltsamen Mustern und Zeichen.
    Barnabas schluckte. Ihm wurde heiß und kalt.
Gleich wird der Babalawo in höhnisches Lachen ausbrechen und mich der Anmaßung und Täuschung bezichtigen!
befürchtete er.
Obwohl ich dem Häuptling doch nichts eingeredet, sondern seinem irren Eier-Geschwätz nur beigepflichtet habe
!
Um ihn nicht zu kränken
.
    Der
Babalawo
schwieg. Als Mulugleo ihm eine Murmel entgegenstreckte, nahm er sie in seine schwieligen, alten Hände. Bei deren Anblick kam Barnabas der Gedanke, dass der Stammespriester der Muluglus wirklich alt sein mochte. Womöglich sehr, sehr alt. Sein maskenhaftes, seltsames Aussehen, das durch allerlei Bemalungen verziert war, machte eine genaue Schätzung seines Alters unmöglich.
    Gemächlich und unbeirrt, als habe er alle Zeit der Welt, musterte der
Babalawo
die Murmel. Er drehte sie in den Händen. Sein Blick schien mikroskopisch genau die Beschaffenheit ihrer Oberfläche und ihres Innern zu erforschen. Barnabas wagte es nicht, den Priester anzusehen. In jedem Augenblick erwartete er sein spöttisches, vernichtendes Urteil.
    Wie tolerant und humorvoll, wie verzeihend und unbekümmert mochten die Muluglus sein? Würden der Häuptling und sein Stammespriester über die Sache mit den Murmeln großmütig hinwegsehen? Würde Mulugleo seine Blamage mit der Wahnidee vom Ei der Sternenmutter rasch vergessen und keine Rachegelüste gegen seinen Gast hegen, der ihn mit seinen Murmeln zu diesem Unsinn verleitet hatte?
    Mit einem Mal hatte Barnabas Durst, großen Durst! Sein Gaumen fühlte sich an wie heißer Sand. Er fuhr sich mit der trockenen Zunge über die spröden Lippen. Sie schienen wie aufgedunsen zu sein vom Wassermangel. Er sah auf den leeren Grund seines Holzbechers, der das belebende Heilgetränk des
Babalawo
enthalten hatte. Vielleicht würde er den Priester mit einem gutgemeinten Lob besänftigen können?
    „Großer
Babalawo
, dein Sud war hervorragend!“ beteuerte er mit schwacher Stimme. Er zwang sich, zu dem Mann emporzusehen: „Er hat die, äh... Affen in meinem Kopf verjagt!“
    Der Priester beachtete ihn nicht. Er schien die Worte gar nicht wahrzunehmen. Wie gebannt beäugte er die Murmel in seinen Händen.
    Schließlich sprach er, kaum vernehmbar und leise murmelnd: „Sind sie alle so?“
    Eifrig nickte der Häuptling. „Manche sind noch großartiger! Sieh selbst!“ Mit beiden Händen, als handele es sich um eine heilige Reliquien, hob er den Leinenbeutel mit den Murmeln und streckte ihn dem
Babalawo
entgegen.
    Der winkte ab. Nicht unwirsch oder gar verächtlich, im Gegenteil: eher so, als würde er es nicht wagen, den Worten des Häuptlings keinen Glauben zu schenken, und wollte sie deshalb gar nicht erst

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