Sex Im Busch 1-3 Sammelband
froh. Er hatte seine Tochter wohlbehütet wieder. Der Weiße hatte bewiesen, dass er es würdig war, ihr Ehemann zu werden. Der schwarzgefleckte Gelbe war erlegt. Sein Kadaver war inmitten des Gepäcks der Krieger unschwer zu erkennen. Der unselige Kannibalen-Stamm war vernichtend geschlagen, der Überfall auf seine Tochter damit mehr als gerächt.
Inzwischen war Mulugleo sich auch sicher, dass der tapfere Missionar auch mit dem zweiten Raubtier fertig würde! Er würde Muluglai schon zähmen und sie zu einer anständigen, wohlerzogenen Frau machen. Immerhin besaß auch er Macht, die ihm die Eier der Sternenmutter verliehen hatten, denn er war ihr Überbringer. Die Macht der Eier würde ihm dabei helfen, Muluglais Wildheit zu bändigen.
Und wenn nicht – nun, dann war das ab jetzt nicht mehr seine Angelegenheit! Der Häuptling verspürte unendliche Erleichterung und ein allumfassendes, erhabenes Glücksgefühl. Die Zeit der mühsamen und doch so fruchtlosen Erziehung hatte ihr Ende gefunden. Seine Tochter ging ihre eigenen Wege.
Muluglai drängte sich zärtlich an Barnabas. Auch um ihrem Vater und allen Muluglus unmissverständlich klar zu machen, dass sie voll und ganz zu ihrem zukünftigen Gatten stand. Egal, wie groß die Unterschiede der Kultur, der Sprache und der Hautfarbe auch sein mochten. Die Macht der Liebe ließ alle Unterschiede verblassen.
Noch etwas drängte sich an ihn. Barnabas spürte ein ruppiges, wuscheliges Etwas um seine Beine streifen. Als er an sich herunterblickte, sah er einen schwarzen Ziegenbock. Der blickte ihn mit seinen glasigen runden Augen an und stieß ein markerschütterndes, lautes Meckern aus. Dann senkte er den Kopf und stieß ihn mit seinen gewundenen, geriffelten Hörnern leicht gegen die Schenkel des Missionars. Nicht gewaltsam oder feindselig, eher auffordernd und zutraulich.
„Selbst die Tiere freuen sich über deine Rückkehr, Schwiegersohn mit dem weißen Barthaar!“ lachte Mulugleo und schlug Barnabas übermütig auf die Schulter. Der erwiderte das Lachen mit leichter Verunsicherung und wehrte das ungestüme Drängen der Ziege ab.
„Gleich morgen werden wir mit den Festvorbereitungen für die Hochzeit beginnen!“ verkündete Mulugleo. „Das beste Essen soll herbeigeschafft und zubereitet werden! Sämtliche Vorräte des Maniok-Biers werden bereitgestellt!“ Er überlegte kurz und kratzte sich am Kinn, bevor er seine Vergnügungspläne weiter ausführte: „Die Männer sollen bald auf die Jagd gehen. Frisches Bier soll gebraut werden, damit die Vorräte nicht zur Neige gehen. Das Wichtigste aber…“ Er sah sich um und winkte dann dem
Babalawo
zu. Der Stammespriester stand bei einigen Tragebahren und war dabei, sich die verletzten Muluglu-Krieger anzusehen.
„Wie steht es um sie?“ rief Mulugleo besorgt.
Der
Babalawo
vollführte mit der rechten Hand ein rituelles Zeichen in der Luft, das wohl heilende oder segnende Wirkung haben sollte. „Sie werden alle überleben!“ versicherte er mit dunkler, knorriger Stimme. „Ob sie aber schon zum Fest wohlauf sein werden, wage ich zu bezweifeln.“
Mulugleo nickte: „Das macht nichts. Dann werden sie der Hochzeitsfeier als pflegebedürftige Zuschauer beiwohnen, die in Hängematten ruhen.“
Barnabas war gerührt über die Anteilnahme und Fürsorglichkeit, die der alte Häuptling den verletzten jungen Kriegern angedeihen ließ. Fürwahr, er war ein gütiges, verantwortungsvolles Stammesoberhaupt. Ein durch und durch ehrbarer Mann von wachem Geist und großem Herzen!
Und letztlich bestimmt ein wunderbarer Schwiegervater.
Kapitel 12: DIE SACHE MIT DEN KUSS-KREDITEN
Barnabas Treubart ging fröhlich beschwingt vor Lebensfreude und heißer Erwartung über den Dorfplatz. Er trug einen sauberen Tropenanzug, der gewaschen und frei von Löchern und Rissen war. Es war der zweite seiner Art; das Ersatz-Textil, das er aus den Tiefen seines Reisegepäcks hervorgeklaubt hatte. Der alte Anzug bedurfte einer gründlichen Reinigung mit Wasser und Seife sowie einer Reparatur mit Nadel und Faden. Eine Angelegenheit, um die sich die alten Frauen des Stammes bereits zu kümmern begonnen hatten. Auch sein in Nashornleder gebundenes Buch war jetzt gesäubert und sogar poliert mit aromatischem Ledersohlen-Öl. Dunkel glänzend und knarrend hing es an seinem Rücken, festgehalten von den Lederriemen und der Eisenschnalle.
Der Missionar war frisch gebadet und eingecremt mit herben, männlichen Kräuteressenzen. Sein weißes Haar und
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