Sex Im Busch 1-3 Sammelband
vernichtend geschlagen worden waren, den Willen und Mut haben würden, sie zu attackieren. Aber ganz sicher konnte man nicht sein. Wer wusste schon, zu welch unmenschlichen und selbstmörderischen Plänen dieser degenerierte Stamm noch fähig sein würde!
„Es ist wahr, wir haben gut gekämpft!“ nahm Muluglai mit stillem Stolz den Faden wieder auf. „Aber auch du warst ja todesmutig, Barnabas... geradezu tollkühn! Nachts in den Dschungel zu gehen, um nach einem schwarzgefleckten Gelben zu jagen, dazu gehört schon einiges.“
„Ich war ja nicht alleine“, entgegnete er mit würdevoller Bescheidenheit.
„Dennoch hättest du es dir einfacher machen können“, beharrte sie. „Ablenkungen und Genüsse gibt es ja so einige im Dorf, auch für unsere willkommenen Gäste.“ Sie sah ihn von der Seite an mit einem hintergründigen Lächeln.
Barnabas überlief ein heißkalter Schauer. Ob sie von seinem Schäferstündchen mit der lüsternen, dicken Eingeborenen wusste? Brachte das ihre Liebesbeziehung in Gefahr, welche jetzt in greifbarer Nähe schien? Wie tolerant würde Muluglai sein? Männer konnten sich zwar sehr viel erlauben in diesen Breitengraden. Doch sie war immerhin etwas sehr Besonderes. Als edle Häuptlingstochter eines großen Stammes würde sie sich nicht auf der Nase herum tanzen lassen, auch nicht von einem Mann.
Allerdings war es so, dass sie selbst ja auch kein Kind von Traurigkeit war! Sie konnte auf eine sexuelle Erfahrung zurückblicken, bei der selbst manche gestandene Frau vor Scham erröten oder vor Neid erblassen würde... Nicht zuletzt ihr eigener Vater hatte ihm, Barnabas, bereits von seinen Sorgen über die Zuchtlosigkeit seiner Tochter erzählt.
„Ich wollte den Leoparden erlegen!“ bekräftigte er. „Darum hat mich dein Vater gebeten.“
„Aus welchem Grund hat mein Vater dich losgeschickt?“ fragte sie mit unschuldigem Grinsen. „ Das ist sehr unüblich. Du bist ein Gast und noch dazu ein Weißer. Die Muluglus haben doch genug erfahrene Jäger im Stamm.“
Barnabas beäugte die Schöne. Sie schritt mit einer grazilen Leichtigkeit neben ihm her, als wäre sie eine junge Gazelle. Und das, obwohl sie noch vor wenigen Stunden in einen aufreibenden Kampf um Leben und Tod verwickelt gewesen war! Ihm war, als wüsste sie ganz genau Bescheid über die näheren Umstände seiner Jagd.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen und würde von seinen Vermutungen ahnen, stellte sie ihm eine Frage. Sie traf ihn wie ein voller Eimer mit eiskaltem Rosenwasser: „Ist der Weg jetzt frei für dich? Darfst du jetzt offiziell um meine Hand anhalten?“
Barnabas schwieg verdattert. Er verlangsamte seine Schritte, bis er merkte, dass dicht hinter ihm Muluglus herandrängten, die an ihren Tragestangen die Beutestücke trugen. Daraufhin beschleunigte er die Geschwindigkeit, bis er sich wieder auf gleicher Höhe mit Muluglai befand.
Was sollte er nur sagen? Offenbar wusste sie schon alles und ihr Vater hatte ihr in seiner bierschwangeren Offenheit alles erzählt: Von seinem Gespräch mit ihm und von den Bedingungen, die er zu erfüllen hatte, wenn er den Segen des Alten für die Heirat der Tochter wollte. Hier im Busch ging alles sehr schnell mit persönlichen Beziehungen – sofern die Umstände stimmten. Barnabas wurde fast schwindelig angesichts des Tempos und der Aufregungen, mit denen sein Leben verlief, zumindest seit den letzten paar Tagen und Nächten.
Am Wegesrand wuchsen jetzt nur noch vereinzelt Dornbüsche. Sie hatten hüfthohen Stauden Platz gemacht, die umrankt waren von seltsamen Orchideen. Sie schillerten tagsüber bestimmt wunderschön in allen Farben. Nun, bei Dunkelheit, waren ihre satten Blau-, Rot,- Gelb- und Weiß-Töne zwar sehr viel gedämpfter, aber immer noch deutlich wahrnehmbar. Wie auf einem düsteren, aber sorgfältig gepinselten Ölgemälde.
Im Vorbeigehen griff Barnabas nach den Orchideen. Er rupfte sie zwei Handbreit unterhalb der länglichen, schmalen Blütenblätter ab. Als er ein halbes Dutzend beisammenhatte, blickte er Muluglai feierlich an. Er verneigte sich leicht und sagte halblaut: „Ich muss dir etwas sagen.“
Muluglai blieb stehen und mit ihr der ganze Tross aus Kriegern und Gepäck. Er stand vor ihr und sah sie an, voller Liebe und tiefem Respekt. Behutsam reichte er ihr das Bündel mit den Orchideenblüten. Sie nahm es an sich wie einen kostbaren, zerbrechlichen Schatz.
„Willst du mich heiraten, Muluglai?“ fragte er ruhig und mit leichter,
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