Sex ist verboten (German Edition)
richtig krachen.
Mean hot mean hot mean hot and NASTY, YEAH !
Danach war Carl stinksauer. Er meinte, wir hätten seinen besten Riff ruiniert. Wir wären nichts als ein Haufen verfluchter Amateure. Zoe hatte gar nichts gemerkt. »Guter Gig«, sagte sie immer wieder. Ihr lief der Schweiß nur so herunter. »Toll, wie du um mich rumgehüpft bist, Beth. Du warst richtig wild.«
TU SO, ALS WÜRDEST DU UNS ZUFÄLLIG TREFFEN , simste ich Jonathan, WENN WIR HINTEN BEIM EINLADEN SIND. ICH SAG DIR BESCHEID WANN. TU EINFACH TOTAL ÜBERRASCHT .
Das war, als Carl und Jonathan an einem Tisch saßen. Das einzige Mal. Ich war so aufgeregt, weil sie da waren. Wir waren in Soho. Jonathan hat ein paar Runden ausgegeben. Gin. Er war immer sehr großzügig. Er hat immer wieder Carls Soli gelobt, und Carl hat den Musikprofessor gespielt und die Harmonien in
Now maybe, but never again erklärt. Love me now, Babe, then never again
. Er hatte die ganze Zeit einen Arm um mich gelegt.
Build me a sandcastle, before the tide turns. Love me now, then never again.
Wir saßen auf einer Bank, mit dem Rücken an die nackte Ziegelwand gelehnt. In einem Souterrain-Restaurant in der Nähe der Wardour Street. Ab und zu küsste Carl mich aufs Haar und flüsterte mir den Text des Songs ins Ohr. Und während er mich umarmte, lächelte ich Jonathan zu, der mir schräg gegenübersaß, während Zoe, die neben ihm saß, unter dem Tisch meine Waden zwischen ihren Füßen rieb. Sie hatte die Schuhe ausgezogen. Zoe wusste über mich und Jonathan Bescheid, aber die beiden Männer wussten nicht von mir und ihr. Sie konnten unsere verschränkten Beine nicht sehen, während sie über die Herkunft und die Einflüsse der Musik fachsimpelten. Carl dachte natürlich, ich hätte den Song für ihn geschrieben, obwohl ich ihn in Wirklichkeit für Jonathan geschrieben hatte, der wiederum nicht wusste, dass die Melodie und die letzte Zeile von Carl stammten.
Now is for ever when I’m with you.
Großer Gott. Irgendwann beugte Zoe sich zu mir herüber und flüsterte grinsend: »Hure!« Ich war im siebten Himmel.
Hinterher schlief ich mit Carl und dachte dabei an Jonathan und Zoe. Ich war dankbar dankbar dankbar. Es war ein toller Abend und eine wundervolle Nacht. Ich war ein Glückspilz. »Manche Menschen legen nicht viel Wert auf
sīla«,
sagt Dasgupta im Videovortrag an Tag sieben. »Manche glauben, man könne
samādhi
und
paññā
auch ohne Moral aufbauen. Aber das geht nicht, meine Freunde. Keine Chance. Es gibt keine Konzentration ohne
sīla,
ohne die Fünf Sittlichkeitsregeln. Keine Weisheit ohne Tugend. Und vor allem kein
samma samādhi,
kein
samma paññā.
Die rechte Konzentration, das rechte Verstehen. Natürlichgibt es
intellektuelles samādhi, intellektuelles paññā.
Man kann lernen, was Dasgupta in seinen Vorträgen sagt, oder was ein weiser Mann in einem Buch geschrieben hat, man kann es sogar auswendig lernen, es sogar glauben. Man kann eine Prüfung ablegen und beweisen, dass man alles darüber weiß. Aber ohne
sīla
wird man niemals
samādhi
und
paññā
am eigenen Leib erfahren, sie in der physischen Wirklichkeit erleben. Man wird sie nie auf der tiefsten geistigen Ebene kennenlernen, wo sie das Leben wirklich verändern können. Und warum nicht? Weil der Geist ohne Tugend gespalten und gestört ist, ohne
sīla
kann der Geist nicht ruhig werden, sich nicht sammeln. Darum haben Mönche einen so großen Vorteil auf dem Pfad des Dhamma. In einem Kloster ist es leicht,
sīla
zu bewahren. Dort gibt es keine Versuchungen. Es ist leicht für einen Mönch, unheilsame Handlungen zu vermeiden.«
Hat es irgendeinen Sinn, dass Beth nach Erleuchtung strebt?
Ist es falsch, danach zu streben, obwohl es sinnlos ist?
Zu gern hätte ich einen ungespaltenen Geist. Zu gern wäre ich vollkommen konzentriert, so wie manchmal beim Singen, wenn man eins wird mit seiner Stimme, wenn man zu dem Ton wird, der in der Brust vibriert, wenn es nichts mehr gibt außerhalb dieses Tons. Zu gern würde ich mich immer so fühlen. Aber ich verletze auch zu gern die Regeln, verletze
sīla.
Ich bin froh, dass ich Ralph geküsst habe, froh, dass ich die Zigaretten geraucht habe. Ich bin froh, dass ich in das Schlafzimmer meines Tagebuchschreibers eingedrungen bin. Ich bin froh, dass ich Mrs. Harper dazu gebracht habe, mich zu umarmen. Ich wette, ich könnte Meredith dazu bringen, mit mir ins Bett zu gehen, wenn ich es wirklich drauf anlegen würde. Das Mädchen hat etwas Gieriges an sich.
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