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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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sammeln, um davon zu zehren, wenn Caleb wieder fort war. Jetzt musste sie nur noch einen Weg finden, wie sie das anstellen konnte, ohne ihre wahre Identität zu verraten.
    Mit der Flasche Wein, die er von Candy bekommen hatte, kehrte Caleb zur Bühne des Clubs zurück und wartete hinter den Kulissen. Soweit er es beurteilen konnte, gab es außer diesem Gang keinen anderen Ausgang aus dem Club Crimson, abgesehen vom Weg durch die Lobby des Hotels. Er war sich ziemlich sicher, dass Candy Cane, wer immer sie auch in Wirklichkeit sein mochte, den Club durch die Küche verlassen würde.
    Von hier aus würde er sie sehen können. Er wollte herausfinden, wie sie mit Brille und kurzem dunklem Haar aussah. Da er die Bürste und die Brille in der Garderobe gesehen hatte, war er fest davon überzeugt, dass sie sich jetzt gerade in ihr alltägliches Ich zurückverwandelte.
    Er wollte ihr nicht bis nach Hause nachschleichen. Das war auch ganz unmöglich, da er ohne Auto hierhergekommen war. Außerdem hatte er für sich bereits beschlossen, dass es für sie beide nur noch das eine Treffen morgen Abend geben sollte.
    Doch nach dem heutigen Abend war er so neugierig wie noch nie in seinem Leben. Er wollte die Frau sehen, die ihn so sehr erregt hatte und die er sicher so bald nicht vergessen würde. So etwas war ihm noch nicht oft passiert. Nachdenklich hob er die Flasche. Nein, dachte er. So etwas ist mir noch nie passiert. Kein einziges Mal in meinem ganzen Leben.
    Zugegeben, es hatte viele Frauen in seinem Leben gegeben. Mit einigen davon war er ein paar Monate zusammen gewesen, auf dem College hatte er sogar über fast zwei Jahre eine feste Beziehung gehabt, bis seine Freundin es schließlich nicht mehr ertragen hatte, dass der Journalismus ihm stets wichtiger gewesen war als sie.
    Er war besessen gewesen von dem Wunsch, die Welt der Nachrichten zu erkunden, zu recherchieren, Informationen nachzugehen und dabei immer wieder Neuland zu betreten und Grenzen zu überschreiten.
    Auch später war es den Frauen immer schwergefallen, zu akzeptieren, dass ihm der Beruf über alles ging. Also hatte er sich auf flüchtige Affären beschränkt.
    Statt seine Energie für Auseinandersetzungen mit Frauen zu verschwenden, hatte er von da an all seine Kraft in seine Arbeit gesteckt. Warum sollte er sich abmühen, wenn er ohnehin wusste, dass er zwischen Beruf und Privatleben kein Gleichgewicht finden konnte?
    Kurz bevor er in Selbstmitleid versinken konnte, hörte Caleb, wie sich die Tür zu Candys Garderobe öffnete. Die Flasche Wein ließ er stehen und beugte sich unauffällig zu den Stufen vor, die von den Kulissen in den Gang führten.
    Das Licht drang zwar nur schwach aus der Garderobe, doch es hätte ausgereicht, die Frau zu erkennen, wenn sie nicht bereits die Kapuze ihres Parkas über den Kopf gezogen und sich von ihm abgewendet hätte.
    Sie trug ihre warmen Boots, eine gefütterte Trainingshose samt überdimensioniertem Parka und hielt eine kleine rote Sporttasche in der Hand. Sorgfältig prüfte sie, ob die Garderobentür geschlossen war, dann wandte sie sich, genau wie Caleb gehofft hatte, in Richtung Küche.
    Während des Wartens hatte er sich bereits die Boots ausgezogen, damit seine Schritte nicht zu hören waren. Mit den Schuhen in einer Hand folgte er Candy, wobei er sie, ohne den Abstand zu verringern, nicht aus den Augen ließ.
    Die Küche war leer und vollkommen dunkel. Nur über dem Ausgang leuchtete ein kleines Licht. Es roch nach Reinigungsmittel, frischem Obst und Knoblauch. Caleb hielt sich versteckt, während Candy die Küche durchquerte.
    An der gegenüberliegenden Wand öffnete sie per Knopfdruck eine Tür, und als sie die Tür durchschritt, hastete Caleb auf Socken lautlos hinterher. Gerade bevor die Tür wieder ins Schloss fiel, konnte er sie am Türknauf festhalten.
    Er wartete ein paar Sekunden, bevor er den großen Lagerraum betrat, an dessen hinterer Wand ein rotes Leuchtschild mit der Aufschrift „Exit“ den Ausgang kennzeichnete.
    Hier war es kälter. Zahllose Regale waren mit Lebensmitteln und Getränken gefüllt. Der Ausgang, auf den Candy zusteuerte, sah aus, als führe er zu einer Rampe, an der große Lieferungen für das Hotel abgeladen wurden. Bestimmt lag dort auch der Angestelltenparkplatz. Caleb konnte Candy schlecht nach draußen folgen, doch in die solide Stahltür war ein Fenster eingelassen, durch das er nach draußen spähen konnte.
    Hinter ein Regal geduckt, lauschte er auf das Geräusch der

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