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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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bisher noch keine Antwort gefunden. Mit dem Bruchstück eines Bagels schob sie die Creme auf ihrem Teller zusammen. „Du sahst einsam aus.“
    Mit dem Glas Wein auf halbem Weg zum Mund erstarrte er. „Du hast mich nur aus Mitleid geküsst?“
    „Wohl kaum.“ Sie wurde rot und aß, um ihre Verlegenheit zu überspielen. „Ich habe mich dir in dem Moment verbunden gefühlt. Das soll jetzt nicht negativ klingen, aber das Gefühl der Einsamkeit kenne ich gut.“
    Ohne getrunken zu haben, stellte er das Glas zurück auf den Tisch. „Und da wolltest du mich aufheitern.“
    „Ehrlich gesagt war mein Motiv nicht ganz so selbstlos.“ Sie senkte den Blick.
    „Es war mir ein Vergnügen.“
    „Nein.“ Sie lachte leise. „Das Vergnügen war ganz meinerseits. Schließlich bist du es, der bisher nicht auf seine Kosten gekommen ist.“
    „Daran ist noch kein Mann gestorben.“ Wie er sie jetzt ansah! Sofort rieselte ihr ein Schauer über den Rücken.
    Dass der Abend noch solche Folgen haben würde, damit hatte sie nicht gerechnet, als sie heute auf die Bühne getreten war. Miranda war sich nicht sicher, ob sie bereit war für das, worauf dieses Treffen zusteuerte. „Da habe ich aber schon andere Sachen gehört.“
    „Alles dumme Gerüchte, glaub mir. Aber nur um ganz sicherzugehen …“ Er beugte sich zu ihr, und sie wurde nervös, weil sie ahnte, was er jetzt sagen würde. „Morgen werde ich besser vorbereitet zu deiner Show kommen.“
    „Na, danke, jetzt werde ich mich nicht mehr auf meinen Auftritt konzentrieren können.“ Seufzend steckte sie noch eine Bagelscheibe in den Mund, auch um nicht weiter antworten zu müssen.
    Er ließ ihr Zeit, bevor er fragte: „Bist du schon aufgetreten, bevor du hierhergekommen bist?“
    Mit einem flüchtigen Blick in seine Richtung griff sie nach ihrem Glas. „So etwas fragt ein Mann, der künstlerisch tätig ist?“
    Caleb schüttelte den Kopf. „Nein, ein Mann, der dich geküsst hat.“
    Nett, dass er nicht darauf einging, was außer dem Kuss noch zwischen ihnen gelaufen war. „Also gut, dann antworte ich auch diesem Mann: Vorher bin ich nie aufgetreten. Gesungen habe ich nur unter der Dusche und im Kirchenchor.“
    „Als Solistin?“
    „Hin und wieder. Immer zu Weihnachten.“
    „Gibt es hier auch besondere Weihnachtsveranstaltungen?“
    „Abgesehen von den regulären Shows nicht, aber ich ändere dann mein Programm. Bing Crosby gehört für mich zu Weihnachten fest dazu.“ Sie räusperte sich. „Alans Frau versucht, mich zu einem Auftritt beim Ball in der Highschool zu überreden, aber das kann ich nicht tun.“
    „Wieso nicht?“ Er schenkte ihnen beiden nach. „Hast du Angst, einer der Jungs dort könnte einsam sein?“
    „Sehr witzig.“ Trotzdem musste sie lachen. „Nein, Candy Cane verlässt den Club Crimson höchstens, um die Hotelküche zu plündern.“
    Nachdenklich aß er einen Bissen. „Bist du als Candy Cane nicht die Berühmtheit des ganzen Orts? Erwartet man von ihr nicht, dass sie sich für diesen oder jenen Zweck einsetzt?“
    Verwundert erwiderte sie seinen Blick. „Mistletoe ist sehr klein, zu klein für Benefizveranstaltungen oder Wohltätigkeitsgalas. Hier kennt jeder jeden, und Candy ist keine reale Person. Sie gehört zum Hotel wie der große runde Kamin in der Lobby oder die Tische aus knorrigen Pinien.“
    „Das sehe ich anders. Du bist weder rund noch knorrig.“
    „Sehr witzig.“ Sie bewarf ihn mit einer Bagelscheibe. Sollte sie den gemeinsamen Abend lieber beenden oder mit ihm weiter bis zum Morgengrauen plaudern? Miranda war erschöpft, zugleich aber auch sehr aufgekratzt.
    Als er ihr noch einmal Wein nachschenken wollte, hielt sie die Hand über ihr Glas. „Es ist schon sehr spät, und leider bin ich eine viel beschäftigte Frau.“
    „Bedeutet das, die Frau unter der Perücke muss nach Hause, damit sie morgen nicht während ihrer Arbeit als Gehirnchirurgin einschläft? Oder als Pilotin zur Notlandung ansetzen muss? Oder den Acker noch mal pflügen muss, weil die Furchen nicht gerade sind? Was machst du, wenn du gerade keine Perücke mit langem rotem Haar auf dem Kopf hast?“
    „Kommt auf den Wochentag an“, zog sie ihn auf. Was würde er denken, wenn er wüsste, dass sie als Floristin arbeitete? „In jedem Fall muss ich los. Das war mein schönster Abend seit einer Ewigkeit. Vielen Dank dafür.“
    Als sie aufstand, erhob auch er sich. „Sehen wir uns morgen?“
    „Wenn du in den Club kommst, ganz bestimmt.“ Und bring

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