Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
Vom Netzwerk:
Arbeitstisch zum Auftragsbuch, das gleich neben dem Telefon lag. „Dann sollte ich mich lieber sputen, stimmt’s? Bei so einem großen Event sollen unsere Sträuße schließlich nicht kümmerlich aussehen, oder?“
    Miranda senkte den Blick auf die Schachtel, die vor ihr lag. Sie konnte nicht wissen, was in Corinne vorging, aber offenbar hatte auch Corinne gehört, dass ihre Tochter Brenna im Hotel wohnte.
    Mit einer Hand schob sie die Schachtel ein Stück von sich, öffnete mit der anderen eine Schublade unter dem Tisch und wickelte etwas Geschenkband von einer der darin angebrachten Rollen. „Ich bin sicher, dass du damit großartig fertig wirst, aber wenn es dir lieber ist, übernehme ich die Hochzeit. Und du kümmerst dich um den Blumenschmuck für die Dinnerparty von Bürgermeister Flynn.“
    Corinne antwortete nicht. Sie stand nur da und beobachtete, wie Miranda kariertes Weihnachtsband um die Schachtel schlang. „Gestern hat Marvetta Chance behauptet, Barry habe Teddy Eagleton vom Flughafen abgeholt.“
    „Aha.“
    „Als Patrice Zoe nach der Chorstunde abgesetzt hat, habe ich sie gefragt, ob es stimmt, dass Brenna in der Stadt ist.“
    „Und? Was hat sie geantwortet?“ Miranda war fest davon überzeugt, dass Alans Frau es mit der Diskretion ernster nahm als Barry, der Shuttle-Fahrer des Hotels.
    „Nichts. Aber wir wissen beide, dass Patrice, wenn es die Hotelgäste betrifft, so verschwiegen ist wie ein Priester beim Beichtgeheimnis.“
    Miranda wollte sich nicht in Corinnes Leben drängen, aber sie kannten sich schon lange genug, dass Miranda ihrer Angestellten offen sagen konnte, was sie dachte. „Es geht mich ja nichts an, aber glaubst du nicht, dass Brenna ihren Teddy vielleicht ganz absichtlich hier heiratet, weil sie sich wünscht, dass du zu ihrer Hochzeit kommst?“
    „Wahrscheinlich will sie mir damit nur eins auswischen. ‘Sieh her, Ma’, will sie mir damit sagen, ‘das Geld nehme ich mir von dir, und Teddy nehme ich seiner Ehefrau weg, und du kannst nichts dagegen tun.’„ Kopfschüttelnd trat Corinne näher und hielt die Schleife, während Miranda sie festzog. „Ich hoffe nur, dass ihre Schwester nicht mitbekommt, dass Brenna hier ist.“
    Jetzt sah Miranda keinen Sinn mehr darin, sich taktvoll zurückzuhalten. „Wann hat Zoe sie denn das letzte Mal gesehen?“
    Corinne zuckte mit den Schultern. „Letztes Jahr hat Brenna sie an ihrem Geburtstag von der Schule abgeholt. Sie ist das Wochenende mit ihr nach Denver gefahren und hat sie dort nach Strich und Faden verwöhnt.“ Mit den Blumen verschwand sie aus dem Verkaufsraum. „Glaub mir, wenn es nach mir ginge, würde sie Brenna niemals wiedersehen.“
    Stirnrunzelnd folgte Miranda ihr. „Das meinst du doch nicht ernst.“
    „Und ob. Zoe hat ihr ganzes Leben noch vor sich. Ich will nicht, dass ihre Schwester Einfluss auf sie nimmt. Sonst landet sie noch in demselben Schlamm, durch den Brenna anscheinend so gern watet.“
    Die Medien hatten sich voller Begeisterung auf jedes skandalöse Detail aus Ravyn Blacks Leben gestürzt und auch ihre Familie nicht verschont. Da sie Ähnliches durchgemacht hatte, ging Miranda eigentlich davon aus, dass Brenna sich nach dem Verständnis und Beistand ihrer Mutter sehnte.
    Aber Corinne war nicht bereit, den Kummer zu vergessen, den Brenna ihr bereitet hatte. Es war schon ein Wunder nötig, um Mutter und Tochter wieder miteinander zu versöhnen.

4. KAPITEL
    Immer noch müde, frierend und hungrig, folgte Caleb der Empfangshostess zu dem ruhigen Tisch, den er im „One in Vermillion“ reserviert hatte. Es war eines der beiden Hotelrestaurants, und hier war der Dresscode nicht so förmlich wie im anderen Restaurant namens „Will Ruby Mine“.
    Allmählich nervte ihn die rote Einrichtung, heute allerdings weniger wegen des Themas von Liebe und Romantik, sondern wegen der Clubsängerin, die ihre Identität hinter roten Kostümen und roten Haaren verbarg.
    Vermutlich hatte Candy, oder wie immer sie auch hieß, genau gewusst, was sie tat, als sie ihn in den Lagerraum geführt und dort eingesperrt hatte. Caleb musste zugeben, dass er es verdient hatte. Wieso hatte er sie nicht in Ruhe gelassen und wie jeder andere Mann abgewartet, bis sie ihm von sich aus offenbarte, wer sie war?
    Aber Caleb war nicht wie jeder andere Mann. Als Journalist steckte ihm die Neugier im Blut. Außerdem blieb ihm nicht viel Zeit. Eigentlich hatte er gleich nach der Hochzeit am Samstagabend abreisen wollen, doch gerade eben,

Weitere Kostenlose Bücher