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Sex oder Lüge

Sex oder Lüge

Titel: Sex oder Lüge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johannes Heitmann Alison Kent
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wild.
    „Du schuldest mir einen Kuss am Ende der Show.“
    Caleb hatte lange überlegt, wie genau die größte romantische Geste seines Lebens aussehen sollte. Wenn er näher darüber nachdachte, musste er zugeben, dass er überhaupt noch nie etwas Romantisches getan hatte.
    Bisher hatte er auch noch nie den Wunsch gehabt, sich für eine Frau etwas Romantisches zu überlegen. Doch dann war er klug genug gewesen, sich in Miranda Kelly zu verlieben.
    Am Tag seiner Abreise aus Mistletoe hatte er Orsy ein so dickes Trinkgeld gegeben, dass er sicher war, dass der Bäcker die Donuts und die Max-Savage-Kolumne zu Miranda ins „Under the Mistletoe“ gebracht hatte.
    Es war fast Neujahr, also hatte Miranda fast einen Monat Zeit gehabt, sich damit auseinanderzusetzen, dass Caleb Max war. Diese Zeit hatte er genutzt, um sich von seiner Identität als Max Savage zu befreien.
    Das war nötig gewesen, weil er völlig unbelastet sein wollte, wenn er Miranda um Verzeihung bat und zur Not anflehen würde, damit sie den Rest ihres Lebens mit ihm verbrachte.
    Als Erstes hatte er im Blumengeschäft angerufen und mit Corinne gesprochen, nachdem er zweimal wieder aufgelegt hatte, weil Miranda drangegangen war.
    Zu seinem Glück hatte Corinne mitgespielt und seinen Plan nicht verraten. Wie sie seinen Auftrag ausführen wollte, ohne dass Miranda es mitbekam, das war ihm allerdings ein Rätsel.
    Als Nächstes rief er im Hotel an und fragte nach Alan. In den Manager und Barkeeper vom Club Crimson setzte Caleb all seine Hoffnungen, noch ein Zimmer im Hotel zu bekommen. Vielleicht konnte er Alan auch dazu überreden, ihn vom Flughafen abzuholen, damit er sich nicht von Barry fahren lassen und dann das Hotel durch den Haupteingang betreten musste.
    Leider konnte Alan ihm nur zusagen, dass er ihn abholen würde. Das Hotel war völlig ausgebucht. Trotzdem flog Caleb, denn wenn alles nach Plan lief, würde er ohnehin bei Miranda übernachten. Und wenn nicht, dann musste er eben mit der Eingangshalle vorliebnehmen, während er auf die nächste Abreisemöglichkeit wartete.
    Den Umschlag mit dem Manuskript hatte er ursprünglich per Overnight-Kurier schicken wollen. Doch falls sein Flug sich verspätete, wollte er nicht, dass Miranda den Text las, ehe er die Möglichkeit zu einer Erklärung bekam. Also hatte er den schon vorbereiteten Expressumschlag mitgenommen und Alan gleich bei seiner Ankunft auf dem Angestelltenparkplatz hinter dem Hotel übergeben.
    Außerdem hatte er eine Ausgabe der allerletzten Kolumne von Max Savage bei sich, um sie Miranda zu zeigen, bevor sie in der Neujahrsausgabe erschien. Beim Gedanken daran, sich von seiner Identität als Max zu trennen, musste er immer wieder lächeln.
    Aber der schönste Augenblick war sicher, wenn er Miranda wiedersah.
    Als er den Club Crimson betrat, kam er sich wie in einem Rosengarten vor. Auf jedem der Tische stand eine Vase mit roten Rosen, nur auf einem nicht. Auf seinem. Caleb nahm in derselben Nische Platz, von der aus er auch an jenem ersten Abend Mirandas Auftritt erlebt hatte. Doch heute Abend war er nüchtern.
    Vor ihm stand ein Sodawasser mit Eis und einem Spritzer Limone.
    Das Rot des Clubs gefiel ihm immer noch nicht, und das Konzept des Romantikhotels für Liebespaare fand er noch genauso albern. Wenn es nicht Miranda wäre, die diese Songs sang, hätte er auch den gesamten Auftritt kaum ertragen.
    Doch es war Miranda, und Caleb erlebte ihre Show intensiver als sonst jemand im Club. Sobald der Pianist die ersten Akkorde anschlug, setzte Caleb sich aufrechter hin und atmete tief durch, weil sein Herz so raste.
    Seine Aufregung steigerte sich noch, als sie die Bühne betrat. Sobald sie den ersten Song anstimmte, glaubte Caleb, sein Herz müsse ihm jeden Moment den Brustkorb sprengen.
    Doch dann blickte sie kein einziges Mal in seine Richtung. Ahnte sie denn nicht, dass er hier, genau in dieser Nische saß?
    Allen anderen im Publikum schenkte sie ihre Aufmerksamkeit. An jedem Tisch blieb sie stehen und schnupperte an den Rosen. An seinen Rosen. Er hatte sie nur für sie bestellt.
    Wann immer sie einen Mann aus dem Publikum berührte, kochte Caleb vor Eifersucht, und wenn sie eine Frau berührte, stöhnte er innerlich auf. Sie sollte nur ihn berühren und sonst niemanden.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er Alans fragende Geste, ob er jetzt einen richtigen Drink wollte, und fast hätte er eingewilligt, doch genau in diesem Moment begann der letzte Song der Show, und Miranda kam langsam

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