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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Kosten der Unbefangenheit und auf Kosten der Erlaubnis an sich selbst, beim Sex momentweise «egoistisch» zu sein – also letztlich auf Kosten von «Geilheit» und Orgasmus.
    Viele Personen machen es vom Partner abhängig, ob sie glücklich sind, sich attraktiv fühlen, Lust haben dürfen und vieles mehr. Das ist nicht gut, denn das bedeutet letztlich, dass dieser nie weggehen oder das Falsche sagen bzw. tun darf – denn sonst fühlt man sich unglücklich, unattraktiv, sexuell nicht erfüllt, kurzum: machtlos. In so einem Fall ist es auch nicht weiter verwunderlich, dass man sehr schnell überreagiert.
    Oft bestehen diesbezüglich auch irrige Grundannahmen und innere Überzeugungen wie etwa: «Wenn er meine erotischen Wünsche nicht erfüllt, wenn er meine Bedürfnisse nicht errät, wenn er nicht zärtlich ist – dann, ganz klar, liebt er mich nicht.» So wird der Liebste in eine Erfüller-Rolle gepresst, soll gewissen Erwartungen entsprechen, meist auch zuständig sein für alle möglichen Bereiche: seelisches Gleichgewicht, Selbstwertgefühl, ein schönes Liebesleben, Befriedigung usw. Und gar nicht wenige der jeweiligen Partner ziehen sich den Schuh auch tatsächlich an – einige tun das sogar, ohne dass der andere es überhaupt will.
    De facto
können wir den Partner nur zu etwa 10 Prozent für unser Wohlergehen verantwortlich machen – rund 90 Prozent liegen in unserer eigenen Hand. Und dafür brauchen wir nicht nur genügend Pausen, Bewegung und Entspannung, sondern auch Dinge, die unsere Seele mit positiver Energie auftanken, wie den Austausch mit Freunden und sinnvolle Tätigkeiten.
    Unsere Auffassung von der Welt und vom Partner entspricht sehr oft nicht der Realität, sondern wird durch unsere Vorerfahrungen, unsere Einstellungen und unsere Art geprägt. Thomas’ Freundin Dörte ist z.B. ein pessimistischer Mensch und hegt zugleich die unbewusste Überzeugung, nicht liebenswert zu sein, also keine Liebe zu verdienen; also interpretiert sie viele der Handlungen und Worte ihres Partners dementsprechend. «Er hat heute keine Zeit für mich» wird ganz schnell zu «Ha, etwas anderes ist ihm wichtiger, ich bin ja unwichtig». «Er macht mir kaum Komplimente» heißt, «er findet mich unattraktiv». Und «Er sagt nicht so oft ‹Ich liebe dich› wie mein Ex», kann dann nur bedeuten: «Aha, mit seinen Gefühlen für mich ist es nicht weit her.» Dass eine Beziehung mit solch einer Person sehr anstrengend und voller Unterstellungen und Verletzungen ist, versteht sich von selbst.
    Viele der Menschen, wie ich sie bisher im Buch beschrieben habe, gehen nicht mit einer großzügigen Haltung in eine Beziehung à la «Ich habe viel zu geben und gebe gern». Ihre Herangehensweise entspricht eher der Einstellung: «Ich brauche und erwarte vom Partner bestimmte Dinge, und wenn ich diese nicht bekomme, bin ich auch nicht geneigt, nett und großzügig zu ihm zu sein.» Oder man gibt dann zwar noch, ist aber schnell zerknirscht und schlecht drauf wie Marc. Unterm Strich ist die Bilanz einer solchen aufrechnenden Beziehung aber mies. Und überhaupt, wer könnte alle bewussten und unbewussten Erwartungen und Bedürfnisse seines Partners erfüllen? Vor allem wenn dieser etliche seelische Defizite hat.
    Großzügigkeit und eine wohlwollende Haltung sind weitaus anziehender und verstärken die Liebe viel mehr als Bedürftigkeit und Ansprüche.
    Als ich dies einer Klientin sagte, widersprach sie:
«Wenn ich ihm viel gebe und total lieb bin zu ihm und dann kommt nicht das Entsprechende zurück, bin ich doch die Gearschte und Ausgenutzte.»
Diese Einstellung ist zwar weit verbreitet, aber dann fragt sich doch: Hat man nur ein begrenztes Kontingent an Wärme, Liebe und Freundlichkeit, das man hergeben kann? Nein – es ist fast unerschöpflich. Und kostenlos auch noch. Warum also damit haushalten? Ist das nicht ziemlich kindisch und Zeichen eines unstabilen Ichs, damit zu geizen und nur dann etwas davon herzugeben, wenn jemand den eigenen Erwartungen entspricht?

Er macht Druck, sie gibt nach – Ergebnis: Sex, der für beide schlecht ist
    Ich eruiere mit Karin und Klaus in Einzelsitzungen, wie es genau um ihre negative Pflichtsex-Dynamik bestellt ist. Wenn sie z.B. schon lange besteht und kaum noch positive Momente enthält, ist es nur selten möglich, sie aufzuheben. Karin sagt, Klaus habe von Anfang an keinerlei Einfühlungsvermögen beim Sex gezeigt. Außerdem übe er auch seit langem unendlich viel Druck aus. Und

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