Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung
paradoxer sind die Spielchen, die hieraus zum Teil entstehen, wie etwa die beliebte Frage: «Bin ich zu dick?» Eigentlich findet man sich selbst zu dick, der Partner soll einen aber davon abbringen. Damit ist eine Beziehung jedoch überfordert. Und das ist nur ein Mini-Beispiel für das, was viele Leute im Großen betreiben: Da sie sich selbst nicht mögen, wird dem anderen die unausgesprochene Aufgabe übertragen, stete Überzeugungsarbeit zu leisten. Dass sich dann die meisten Männer und auch manche Frauen irgendwann verweigern und auf stur stellen, ist nur logisch. Im Klartext: Es ist
nicht
die Aufgabe des Partners, jemanden von seinem schlechten Körperbild abzubringen, sondern allein seine eigene. Hier passt dieser wunderbare alte Leitspruch, der auch auf viele andere Bereiche dieses Buches übertragbar ist:
Gott gebe mir die Gelassenheit, das hinzunehmen, was nicht zu ändern ist, den Mut, das zu ändern, was ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.
Sprich, wenn man mit seinem Körper hadert und unzufrieden ist, sollte man genau das anwenden, statt der Partnerschaft die Last der eigenen Dauerunzufriedenheit aufzubürden.
Einer der häufigsten Punkte ist ein Zuviel an Körperfett. Wobei dies ja auch absolut relativ ist. Ines, die de facto besorgniserregendes Untergewicht hat, findet selbst 46 kg bei 1,63 m Körpergröße etwas zu viel (das nennt man «Körperschemastörung»). Dies ist typisch für Frauen mit Essstörungen wie Magersucht und Bulimie. Aber auch das Gegenteil kommt vor, nämlich dass Frauen oder Männer mit gesundheitsschädlichem Übergewicht überzeugt sind, dass sie überhaupt kein Problem haben, sondern höchstens der andere.
Sexkiller Bewegungsmangel, schlechte Ernährung, Übergewicht
Haben Sie den Film
Super Size Me
gesehen, der den Selbstversuch des US -Amerikaners Morgan Spurlock zeigt? Einen Monat lang lebte er ausschließlich von Fast Food und bewegte sich wenig. Davor bescheinigten ihm drei Arztpraxen: topfit, kerngesund, Idealgewicht. Doch schon nach 10 bis 14 Tagen merkte er selbst, dass er dauernd schlapp und müde war, sich nicht wohl fühlte, schnell zunahm.
Auch seine Freundin berichtete bereits nach zwei Wochen von deutlichen Veränderungen: «Wenn er abends nach Hause kommt, ist er sehr ausgepowert – unter anderem, weil ihn der ganze Zucker und das Koffein den ganzen Tag so aufdrehen, z.B. aus der Cola. Auch unser Sex ist viel weniger geworden. Wenn wir überhaupt mal welchen haben, hält er nicht mehr so lange durch wie vorher. Er hat auch echte Probleme, einen hochzukriegen – vielleicht behindern die ganzen gesättigten Fette schon die Durchblutung.»
Spurlocks Bilanz nach nur 30 Tagen: «Ich bin 11 Kilo schwerer, meine Cholesterinwerte haben drastisch zugenommen, mein Körperfettanteil um 70%, das Risiko für Herzerkrankungen hat sich verdoppelt. Ich fühlte mich ständig erschöpft, depressiv, hatte schlechte Laune und kein Sexualleben mehr – keine Potenz und zu schlapp dazu.»
Wenn ich mit Klienten die komplette Nahrungszufuhr der letzten Woche durchgehe, stelle ich bei vielen Männern fest, dass es die ganzen sieben Tage lang kein einziges (!) Stück Obst gab, Gemüse nur in Mini-Portionen, meist totgekocht (Kantine), und Salat nur in Form eines Alibi-Blattes auf dem Tellerrand oder dem belegten Brötchen; bei Vollkornprodukten sieht es genauso mager aus.
Obst, Gemüse und Vollkorn liefern nicht nur eine Menge Vitamine und Mineralien, sondern auch Enzyme, Spurenelemente und sogenannte Biostoffe. Das alles braucht der Körper zur Regeneration der Körperzellen und zur Verteidigung, also für das Immunsystem, für unsere allgemeine Gesundheit und um fit zu bleiben.
Bei den Frauen ist die Obst- und Salatbilanz meistens okay, aber auch hier fehlt es gern an Gemüse und Vollkorn – sowie an Proteinen (Eiweiße)! Proteine braucht man jedoch als Baustoff für Hormone, Körperzellen, Abwehrzellen, für die Muskulatur usw.
Viele asiatische Völker sind nicht von ungefähr die zähesten Menschen mit der höchsten Lebenserwartung und der vitalsten Sexualität weltweit: und zwar die, deren Ernährung vor allem auf Gemüse, Fisch, Früchten, magerem Fleisch, Tofu und sehr wenig Fett basiert.
Logischerweise ist Übergewicht – vor allem starkes – auch für sich genommen ein böser Sex- und Lustkiller: Zum einen ermüdet man viel schneller, zum anderen machen die eingeschränkte Beweglichkeit und Schwerfälligkeit viele
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