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Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung

Titel: Sexbewusstsein - So finden Sie erotische Erfuellung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beatrice Poschenrieder
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Liebesszene mehr ansehen, weil ich dann superneidisch werde und total frustriert bin.»
    Oje, sag ich da nur. Bei etwas, das nur ein paar Monate gut und fast 20 Jahre lang nicht gut lief, ist die Wahrscheinlichkeit auf eine heftige Kehrtwendung zum Guten hin sehr gering. Im ersten Jahr wäre da mit Hilfe einer Sexberatung oder Paartherapie noch etwas zu machen gewesen. Doch nach so langer Zeit von lustarmem Sex mit Krücken … wie gesagt: oje.
    Das Problem ist, dass sich bei den beiden nie eine echte Paarsexualität entwickelt hat, die sich wirklich auf den Partner bezieht und auf Freude an Sex mit genau ihm. Ähnlich wie bei Klaus und Karin handelt es sich eher um eine Art Selbstbefriedigung mit Hilfe des anderen und mit Hilfe unpersönlicher Stimulanzien (Pornos, Baden usw.). Dass Henner gern mehr hätte, ist verständlich. Die Frage ist aber auch, warum er – sowie Klaus (und ihre jeweiligen Frauen) – diesen reduzierten Sex 20 bzw. 14 Jahre lang mitgemacht haben? Das legt nahe, dass diese Form einem unbewussten Teil von ihnen entgegenkam – etwa, weil echte Intimität zu viel geworden wäre.
    Wie auch immer: Ein sehr wichtiger Teil einer guten Mann-Frau-Beziehung fehlt bei beiden Paaren:
Liebe auch körperlich ausdrücken
. Das könnte höchstens durch eine ausführliche, intensive Therapie geändert werden. Es klingt schrecklich: Dazu sind die meisten – wenn überhaupt – erst bereit, wenn einer von beiden sich aufgrund dieses Mangels trennt.
    Echter Kontakt beim Sex bedeutet:
    Ihre Aufmerksamkeit ist viel aufeinander gerichtet, Sie schauen sich auch ins Gesicht, erfassen Mimik und Körpersprache.
Sie stellen Ihre Fühler auf Spüren, um die Bewegungen Ihres Partners (auch die winzigen), seine erotischen Schwingungen, An- und Entspannung mitzubekommen.
Sie achten auf seine Laute, Atemstöße und Worte, öffnen sich für seine Signale und Botschaften.
Sie haben viel Blickkontakt, reden während des Aktes auch ein wenig miteinander.
Und je nachdem, was Sie wahrnehmen, interagieren Sie.
    Dazu gehört auch, dass beide nicht nur auf Empfangen, sondern auch auf Senden schalten! Haben Sie Präsenz beim Sex? Oder wird ein Teil von Ihnen zurückgehalten, ist abgelenkt? Dann bekommt der andere zu wenige Signale und kann sich nicht auf Sie einstellen. Sprich: Man muss sich sehen, hören, spüren, schmecken lassen. Das kostet manchmal einige Überwindung!
    Manche nehmen sich nicht aufgrund von Hemmungen zurück, sondern weil sie gelernt haben: Wenn sie sich richtig gehen lassen, kann das beim anderen entweder Ablehnung oder ein zu schnelles Vorpreschen auslösen (vielleicht auch einen vorzeitigen Erguss). Doch auch hier gilt: Reden hilft!
    Wieder andere konzentrieren sich eher auf die Technik als auf ihr Gegenüber. Die Folge: Man kriegt nicht richtig mit, ob es dem anderen gefällt. So macht man dann eher nicht ganz das Richtige, erhält daher zu wenig positives Feedback und legt noch einen Zahn zu, wird hektisch oder mechanisch – und wundert sich, dass der Funke nicht zündet.
    Merke: Lust und guter Sex brauchen beides: beim Partner sein (die Aufmerksamkeit für ihn) und bei sich sein (auf die eigenen Empfindungen und Gelüste achten). Selbst die beste Technik nützt gar nichts, wenn Sie kein
Feeling
füreinander haben! Im Zweifelsfall ist
Feeling
 – erspüren, was dem anderen gefällt und was nicht – viel wirkungsvoller als jeder noch so ausgefeilte Trick.

[zur Inhaltsübersicht]
Kapitel 10 Sie und Ihr Körper – wie steht’s damit?
    Für eine bewusste Selbstwahrnehmung und erfüllenden Sex ist ein liebevolles Verhältnis zum eigenen Körper ein unabdingbarer Bestandteil.
    Ich bin immer wieder bestürzt, wie viele Menschen ihn behandeln wie eine Maschine, die man jederzeit umtauschen oder reparieren kann. Oft werfen sie auch alle möglichen Gifte (z.B. Alkohol, Nikotin und schlechte Fette) hinein, als ob sie noch ein paar Körper auf Vorrat im Schrank hätten. Die unterschwellige Missachtung mündet dann gerne auch noch in ständige Kritik: alles so aus der Form, zu wenig Muskeln, die Beine zu kurz, zu dick, die Brust zu groß, zu klein usw. Vom Partner allerdings erwarten die Betreffenden, dass er sie von Kopf bis Fuß toll findet und dem auch reichlich Ausdruck verleiht. Oder sie fordern von ihm Respekt vor ihrem Körper ein, den sie selbst aber nicht aufbringen. Wie passt das zusammen? Wie soll der andere von etwas überzeugt sein, das man selbst nicht glaubt und umsetzt? Fast noch

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