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SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)

Titel: SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Denise Harris
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Tränen an. Verdammt wollte ich sein, wenn ich es mir erlaubte zu weinen. Wo war mein früheres Leben? Warum war mein Mann nicht bei mir? Und wieso bestimmten vorgespielte Orgasmen meinen Alltag?
    Ich hatte einem Priester geholfen, eine Todsünde zu begehen. Ich hatte zugelassen, dass ein zugekokster Halbitaliener mich schlug. Und ich hatte einen erwachsenen Mann nicht nur genötigt, an einem himmelblauen Pissoirstein zu nuckeln, sondern auch gezwungen, in einem goldenen Urinstrahl zu baden. Selbst die Erinnerung verursachte mir immenses Grausen. Mein Magen rebellierte. Mein Lachsbrötchen drohte nach außen zu brechen.
    Splitternackt floh ich vor den Bildern in meinem Kopf in die Garage. Den kalten Fußboden unter meinen Zehenspitzen spürte ich kaum. Viel zu sehr hielten mich die tröstenden Empfindungen beim Anblick von Rons Harley gefangen. Einer 1998iger 1200C Sportster. Funkelndes Chrom, wohin ich auch sah. Der Lack glänzte nass wie am allerersten Tag.
    Ron war schon seit Monaten nicht mehr mit ihr gefahren. Ob ich ein Inserat schalten sollte? Das Geld konnten wir gut gebrauchen – mein Sohn und ich. Unser gemeinsamer Sohn und ich.
    Die Fingerkuppe meines Zeigefingers glitt über den silbergrauen Lack des Tanks und die Lenkstange. Ron liebte diese Maschine. Wochenlang hatte er an ihr herumgeschraubt. Und in den Pausen hatten wir es auf ihr getrieben. Mein nackter Po war über das Leder gerutscht. Meine Orgasmusschreie hatten die Garage erfüllt.
    Nein, dieses Motorrad würde hier auf meinen Mann warten, bis er wiederkam. Falls er jemals wiederkam.
    Schwerer Regen trommelte draußen auf die gepflasterte Auffahrt. Ich warf kurze Blicke aus dem Fenster. Die Wassertropfen stoben sprühnebelartig in die Luft zurück. Mich fröstelte. Ich wollte nur noch eine heiße Schokolade und dann ins Bett. Waschen musste ich mich nicht mehr. Ich hatte ausgiebig im Hotel geduscht. Keine Dusche der Welt konnte den Müll entsorgen, der sich auf meiner Seele angesammelt hatte – nur das Sperma der Männer aus meiner Möse.
    Statt der heißen Schokolade gönnte ich mir ein Glas chloriertes Leitungswasser – zapffrisch – und versteckte mich in der heilsamen Dunkelheit des Wohnzimmers. Setzte mich, noch immer nackt, auf die Lehne des Fernsehstuhls meines Mannes.
    Der Regen fiel auf die Wasseroberfläche des Pools, in dem ich schon ewig keine Bahnen mehr geschwommen war. Ich war froh, in der Dunkelheit das Wasser in meinem Glas nicht erkennen zu können. Wasser hat keine Farbe, dachte ich verzweifelt und schlang die Arme um meinen nackten Körper. Wenn ich mich kaum in der dämmrigen Schwärze wahrnehmen konnte, dann konnten es die Geister, die mich heimsuchten, vielleicht auch nicht.
    Draußen knarzte ein Geräusch. Ich zuckte zusammen und rieb meine Arme. Gänsehaut lief mir über den Rücken. Hastig schlich ich zum Waffenschrank meines Mannes und öffnete ihn. Seine Glock 17 fand ich mittlerweile in absoluter Dunkelheit. Ich lud sie durch. Das war wohl wieder eine jener Nächte, in der ich mit geladener Waffe unter dem Kopfkissen schlafen würde. Das kalte Metall der Pistole ließ mich ebenso erschaudern wie die Erinnerung an die französischen Worte meines Anrufers. Hallo Chérie ... Müde torkelte ich ins Schlafzimmer.
    »Wie lange noch, Danielle?«, fragte ich mich. In was war ich da nur hineingeraten?
    Es dauerte einige Sekunden, bis ich bemerkte, dass ich mich bei meinem Escort-Namen angesprochen hatte. Natürlich hieß ich nicht Danielle. So hatte ich nie geheißen. Und ich war auch keine heißblütige, fünfundzwanzigjährige, französische Austauschstudentin. Von Geburt an war ich US-Amerikanerin, wenn auch mit französischen Wurzeln. Hallo Chérie.
    An das alles wollte ich nicht mehr denken. Ich setzte mich auf die violette Bettwäsche meines Kingsize Betts, ließ die geladene Pistole auf meinen Schoß sinken und tastete nach meinem Mobiltelefon. Das Display blendete mich. Ich öffnete den Mitteilungsordner. »Mitteilung verfassen«. Mein Daumen flog über die Tasten.
    »Ronnie, du fehlst mir so. Bitte ...« Ich zögerte. »Bitte ...« Bitte komm und schlaf mit mir! Halte mich!
    Nein, ich war nicht die fünfundzwanzigjährige Studentin, für die ich mich ausgab. Mein Mann Ronald wusste nichts von all dem hier. Durfte nichts davon wissen. Und ich hieß auch nicht Danielle. Ich war einunddreißig, verheiratet und Mutter eines siebenjährigen Sohnes. Mein Name lautete Denise. Denise Réjane Harris.
    Unsagbare Müdigkeit

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