SexLügen | Erotischer Roman | Band 2: Sex, Leidenschaft, Erotik und Lust (German Edition)
spritzte grunzend ab.
»Du miese kleine Schlampe. Du hast uns gefilmt?« Arnauds Hände schnellten zum Videorekorder vor. Er betätigte den Eject-Knopf. Die Kassette sprang ihm entgegen.
»Behalt das Video. Ich habe noch drei Kopien davon.«
Er starrte mich an, als hätte ich die Pest.
»Was willst du von mir? Geld?«
»Ich will, dass du mich nie mehr anfasst. Ich will, dass du mich in Ruhe lässt. Es ist VORBEI. Endgültig vorbei!«
Er betrachtete ungläubig das Band und dann mich. Ich wusste, dass ihn mein Anblick um den Verstand brachte.
»Was soll das, Denise? Ich dachte, das zwischen uns ... wäre etwas ganz Besonderes.« Er berührte mich am Arm. Diesmal zärtlich.
Ich schüttelte seine Hand ab. »Was das soll?«, spottete ich. Ich fühlte mich ihm dermaßen überlegen, dass ich irre lachte. »Hast du etwa geglaubt, du reichst mir? Mom hat dich für Dad verlassen. Und du hast ihre Schwester geheiratet. Tante Éliane.«
Ich hatte sie bis zu jenem Tag nie Tante genannt. Niemals. Sie war für mich immer nur Éliane gewesen.
»Aber nimm es nicht so schwer. Du hast die Mutter, ihre Zwillingsschwester und die Tochter gefickt. Das kann sonst niemand von sich behaupten. Ehrlich«, fügte ich hinzu und lächelte böse. »Du kannst stolz auf dich sein. Wirklich stolz ...«
Ich wusste noch nicht, dass ich Jahre später teuer für alles bezahlen sollte. Ich bezahlte beinahe mit meinem Leben.
»... Onkel Arnaud.«
Wasser hat keine Farbe – Dezember 2003
Die Luft roch scharf nach Desinfektionsmitteln. Intervallartig drang ein Piepsen an mein Ohr. Mein Herzschlag? Ich schlug langsam die Augen auf. Blinzelte.
»Was machst du nur für Sachen, Denise?« Melanie. Sie saß in einem Stuhl neben mir. Mit Tränen in den Augen. Ein blendender Schein umgab sie. Eine Hand vor den Mund haltend, schüttelte sie den Kopf. Mein achtundzwanzigjähriger Körper fühlte sich zerschmettert an. Taub. Meine Erinnerung ließ mich im Stich. Mir wollte nicht einfallen, wie ich hierhergekommen war.
»Wo bin ich?« War das meine Stimme? Ich erkannte sie nicht. Ein übler Geschmack breitete sich in meinem Mund aus.
»Im Providence Memorial Hospital ... Schon wieder.« Mel hielt vergeblich die Tränen zurück.
»Ich bin im Krankenhaus?«, brachte ich mühsam hervor. »Warum?«
»Weißt du es wirklich nicht mehr?« Mel ergriff meine Hand und strich mir eine honigblonde Strähne aus der Stirn. »Du hast mich angerufen. Gott, was machst du nur für Sachen?«
»Wieso hab’ ich dich angerufen?« Meine Stimme klang mir selbst fremd. Kraftlos. Ich hatte bohrende Kopfschmerzen. Mel wirkte wie die lebendig gewordene Fee eines »Ed Gedrose«-Bildes. Umgeben von blendender Magie, den magischen Nebeln Avalons entsprungen.
»Was ist passiert?«
»Über fünfundzwanzig Schlaftabletten – das ist passiert. Was hast du dir nur dabei gedacht? Es gibt Menschen, die dich lieben, Denise. Ich liebe dich.«
Mel küsste meine Hand.
Fünfundzwanzig Schlaftabletten. Ich erinnerte mich noch deutlich an das Glas Wasser, das ich Schluck für Schluck getrunken hatte. Das Wasser war farblos gewesen. Farblos. Rein. Klar. Ich schauderte. Wasser hat keine Farbe ...
»Ich war so schrecklich müde, Mel.« Ich war immer noch müde. Es war noch keine drei Wochen her, dass ich mein Baby verloren hatte. Meinen süßen Jungen. Das war Gottes Rache dafür, was ich mit sechzehn getan hatte. Ich schloss verzweifelt die Augen. Etwas kitzelte an der Wange. Tränen. Ich hatte keine Kraft sie wegzuwischen. »Wo ist Steven?«
»Wo Steven ist?« Sie presste ihre großen Eulenaugen gegen meine Hand. »Du hast versucht, dich umzubringen, Denise. Und du fragst nach dem besten Freund deines Mannes?« Mit Mühe hielt sie weitere Tränen zurück. »Ich konnte Ronald nicht erreichen. Ich habe versucht, ihn anzurufen.«
»Nein«, stieß ich matt hervor. Himmel, wir sind pleite, dachte ich panisch. Sie werden uns das Haus wegnehmen. »Erzähl ihm nichts! Ich möchte es ihm selbst sagen.«
»Du ...«
»Versprich’s mir, Mel!«
»Ja ... okay, aber ...«
»Er hat mich vergewaltigt«, flüsterte ich schwach.
»Wer? Ronald?«
Ich schüttelte hilflos den Kopf.
»Doch nicht etwa Steven?«
»Nein ...«
Die Schwester kam herein. Sie sah zwischen mir und Mel hin und her. Sie bemerkte die Tränen in unseren Augen.
»Ich denke, Mrs Harris wird etwas Ruhe brauchen.«
Mel verstand und erhob sich vom Besuchersessel. Sie räusperte sich und starrte mich an. Es gab keine Worte, die in
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