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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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verwenden«, schnarrte ich. »Und was dann?«
    »Dann wird es für Goodman zu
spät sein, fürchte ich .« Seine Lippen verzogen sich zu
einem grausamen Lächeln. »Viel zu spät.«
    Ich wünschte nur, ich wäre
ebenso zuversichtlich gewesen wie er, aber im Augenblick wußte ich nicht, wie
ich das anstellen sollte, deshalb konzentrierte ich mich auf den Kai, der rasch
heranrückte. Sobald wir den Dampfer verlassen hatten, winkte Peter zwei
Gepäckträgern, unsere Koffer zu nehmen, dann beförderte er mich in ein antikes
Taxi. Fünf Minuten später hielt das Taxi auf einem kleinen Platz, und wir
stiegen wieder aus.
    »Hier hört die Straße auf«,
sagte Peter, »den restlichen Weg müssen wir laufen .«
    Ich muß zugeben, daß es viel zu
sehen gab, als wir eine enge Gasse hinaufschritten: hübsche kleine Läden, die
mit Strandkleidung, Obst und Souvenirs zum Bersten gefüllt waren. Endlich, als
ich schon ziemlich außer Puste war, blieb Peter vor einer imposanten weißen
Villa stehen; blühende Sträucher und Kakteen rahmten sie ein. Er stieß das
eiserne Tor auf.
    »Also, da wären wir«, sagte er
wie Columbus, der zum erstenmal die Freiheitsstatue erblickt.
    Wir stiegen eine Treppe hoch,
und als wir oben standen, ging eine Tür auf, und die Contessa Rienzi kam
heraus, uns zu begrüßen. Sie trug ein tolles Gewand aus grünem Leinen, das genau
zur Farbe ihrer Augen paßte, und die Pluderhosen ließen sie wie die Antwort
aufs Gebet eines Piraten aussehen. Einen Augenblick lang kam ich mir in meiner
blauen Bluse und dem weißen Minirock wie die Cousine vom Lande vor.
    »Wie schön, daß ihr da seid!«
Sie schlang die Arme um Peters Hals und küßte ihn leidenschaftlich, derweil ich
meine Lieblingsmelodie vor mich hinsummte, drei- oder viermal. Dann ließ sie
ihn widerstrebend los und sah mich an. »Meine liebe Mavis!« Es klang fast, als
meine sie es ehrlich. »Es freut mich ja so, daß Sie mitgekommen sind. Wir
werden alle miteinander eine herrliche Woche verbringen und...« Ihre
Schlehenaugen blickten kritisch. »Aber wie rücksichtslos von mir! Da lasse ich
euch in der Sonne stehen und schwatze, und dabei seid ihr fast am Zerfließen.
Kommt herein, und ich zeige Ihnen Ihr Zimmer, Mavis, damit Sie sich ein bißchen
erfrischen können .«
    »Das ist aber nett von Ihnen«,
sagte ich, ohne die Zähne auseinanderzunehmen.
    »Du siehst einfach hinreißend
aus, Carla, wie immer«, sagte Peter, dieser Tropf.
    Sie fuhr sich mit einer Hand
langsam durch das lange dunkle Haar, dann lächelte sie ihn an. »Schmeichler.«
Ihre Stimme war plötzlich ganz heiser. »Unser spezieller Gast ist eingetroffen,
ihr werdet ihn beim Dinner kennenlernen .«
    »Allein ?« fragte Peter.
    »Ali Baba ist natürlich bei ihm .« Sie lachten beide, und ich sagte mir, das müsse wohl ein
vertraulicher Scherz gewesen sein. »Willst du auf der Terrasse warten, während
ich Mavis in ihr Zimmer bringe ?«
    »Mit dem höchsten Vergnügen«,
sagte Peter, der Obertropf, und wie er sich aufführte, hätte man meinen können,
er sei ein Schuljunge bei seinem ersten Rendezvous. Er lächelte mich an, aber
seine Gedanken waren anderswo. »Bis später dann, liebe Freundin ?«
    »Brechen Sie sich kein Bein oder
sonst was, während ich nicht da bin«, sagte ich katzenfreundlich. »Es täte mir
leid, wenn ich den Spaß versäumen müßte .« Dann folgte
ich der Contessa ins Haus und ließ ihn samt seinem offenen Mund einfach stehen.
    Ich bekam einen kleinen
Schreck, als ich meinen Koffer schon im Zimmer vorfand, aber die Contessa
erklärte, die Dienstmänner kennten alle möglichen Abkürzungen, und Peter habe
mich wahrscheinlich auf einem Umweg hergeführt, damit ich ein paar
Sehenswürdigkeiten mitbekäme. Ich widmete ihr ein grimmiges Lächeln und brachte
es auch zuwege, ein paar Dankesworte herauszuwürgen; dann sagte sie, alles
werde sich in etwa einer Stunde auf der Terrasse treffen, um vor dem Dinner ein
paar Cocktails zu nehmen, und sie erwarte mich dortselbst.
    »Kommen alle Gäste ?« forschte ich.
    »O ja.« Sie nickte. »Sie und
Peter waren die beiden letzten. Seid ihr aufgehalten worden ?« Die Frage sollte offenbar sehr beiläufig klingen, aber das gelang ihr nicht
ganz.
    »Aufgehalten?« Ich gab ein selbstbewußtes Lachen von mir. »Ich habe gar nicht bemerkt,
daß wir uns verspäteten. Wenn man mit Peter zusammen ist, spürt man gar nicht,
wie die Zeit verfliegt. Ist Ihnen das auch schon aufgefallen ?«
    »Schon oft.« Ihr Mund wurde
schmal, dann

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