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Sexpertin in Mord

Sexpertin in Mord

Titel: Sexpertin in Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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haben«, sagte er gelassen. »Ich habe jedem tausend Lire für einen
Blick auf Sie abgenommen. Sie waren alle der Ansicht, die Sache sei ihr Geld
wert gewesen .«
    »Haben Sie etwas dagegen, wenn
ich mich ein bißchen anziehe ?« fragte ich kalt.
    »Bleiben Sie ruhig da, wo Sie
sind, Mädchen, mir gefällt der Anblick .« Er strich
sich das zottelige Blondhaar aus den Augen. »Ich möchte ein paar gute Antworten
von Ihnen haben, und wenn ich das hier anwenden muß« — er winkte bedeutsam mit
dem Messer —, »um sie zu kriegen, macht es mir gar nichts aus!«
    »Ich glaube, Sie sollten mal
zum Onkel Doktor gehen«, erklärte ich ihm. »Sie sind ein rechter Psychopath,
verstehen Sie? So etwas wie ein Irrer.«
    »Nur die Fragen beantworten«,
wisperte er. »Wer hat Jordan umgebracht ?«
    »Sie natürlich«, erwiderte ich
prompt.
    Seine Augen wurden ein bißchen
gläsern. »Ich? Wie, zum Teufel, soll ich ihn denn umgebracht haben ?«
    »Mit einem Gewehr von gegenüber
aus. Ich horchte gerade für Frank, da hörte ich Sie sagen >Der verdammte
Kerl im Hotel drüben ist schon wieder da .< Das
berichtete ich Frank, und er meinte, er wolle verschwinden. Dann flogen die
Kugeln durchs Fenster und töteten ihn .«
    Marty hockte da und guckte mich
offenen Mundes an, eine ganze Weile. Ich sagte mir, weil ich wußte, daß er ein
Mörder war, sei er so perplex, daß er kein Wort herausbrachte. »Dann flogen die
Kugeln durchs Fenster«, wiederholte er endlich. »Und was war mit dem Krach ?«
    »Mit welchem Krach?«
    »Von den Schüssen, Sie
begriffsstutziges Ding!«
    »Es gab keinen Knall, man hörte
nur das Glas klirren, als die Kugeln einschlugen .« Ich
lächelte ihn trimphierend an. »Mich können Sie nicht
auf den Arm nehmen, Martin Goodman! Sie haben ein Gewehr mit Schalldämpfer
benutzt .«
    Er warf das Messer hoch und
fing es beim Heft wieder auf, dann betrachtete er es, als hoffe er, es werde
ihm etwas erzählen. »Sie müssen tatsächlich die Wahrheit sagen«, brummelte er.
»So gut kann kein Mensch den Dummen spielen, da muß er wirklich dumm sein .«
    »Was soll denn das nun wieder
heißen ?« fragte ich argwöhnisch, denn in seiner
Bemerkung schien mir eine Gehässigkeit verpackt.
    »Lassen wir das. Was ist mit
diesem Brook ?«
    »Er ist ein Bekannter von mir .«
    »Und er hat Sie heute früh nur
so einfach als Bekannte mit zur Villa der Contessa genommen ?«
    »Was denn sonst?«
    Wieder warf er das Messer hoch
und fing es auf. »Und jetzt wollen Sie sich der Gesellschaft der Contessa in
ihrer Villa auf Capri anschließen ?«
    »Gibt’s ein Gesetz dagegen ?« fragte ich eisig.
    »Vielleicht das Gesetz der
Selbsterhaltung«, sagte er, als rede er mit sich selbst. »Fahren Sie mit Brook
hin ?«
    »Er bringt mich morgen früh
nach Capri .«
    »Wissen Sie, wer sonst noch in
der Villa wohnen wird ?«
    »Na, da wäre die Contessa«,
überlegte ich laut, »und so ein kleiner dicker Psychopath, den ich umbringen
könnte. Dann diese gefärbte Silberblonde, Jackie Kruger, Mr. Amalfi und die
ehrbare Pamela Waring.«
    »Noch so eine Verrückte. Haben
Sie gesehen, was sie gemacht hat ?«
    »Was denn ?« fragte ich vorsichtig, denn ich hatte das unangenehme Gefühl, Mr. Amalfi hätte
es nicht gern, wenn man seine Berufsgeheimnisse verriet.
    »Sie fing plötzlich an, ein
inbrünstiges Liebeslied auf italienisch zu singen, dann zog sie sich aus und
sprang in den Brunnen«, sagte er, als ob er’s immer noch nicht ganz begreife.
»Ich hätte ihr vorher sagen können, daß sie nur ihre Zeit vergeudet. Sie ist ja
gebaut wie eine Bohnenstange .« Er schüttelte den Kopf.
»Wissen Sie, wer außerdem noch in der Villa sein wird ?«
    »Nein«, antwortete ich. »Die
Contessa erwähnte nur etwas von einem ganz besonderen Gast .«
    Marty nickte, als befriedige
ihn das. »Ein wirklich besonderer Gast. Ein Herr auch mit besonderen Schwächen.
Er ist verrückt auf blonde Mädchen .«
    »Das sind alle Männer«, sagte
ich gekränkt. »Und zwar weil sie guten Geschmack haben .«
    »Die Contessa ist eine
tadellose Gastgeberin, wenn es um besondere Gäste geht«, sagte er langsam.
»Vielleicht hat sie die kleine Kruger schon ausersehen ?«
    »Wofür?«
    »Sie sind wirklich dumm, aber
ehrlich !« Wie er das sagte, klang es nach einem
Kompliment. »Ausersehen für den besonderen Gast, Dummerchen! Das ließe sich
aber noch ändern, mein Kind .«
    »Wenn ich nur wüßte, wovon Sie
die ganze Zeit reden«, sagte ich wahrheitsgemäß. »Dann könnte ich

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