Sexy Blicke - brandgefährlich!
KAPITEL
„Marian?“ Casey klang so verletzt, dass Jackson ihren Schmerz fast körperlich spürte.
Er hatte den verflixten Ring völlig vergessen. Sonst hätte er ihn doch ins Schließfach bei seiner Bank gelegt. Aber Casey und Mia hatten ihn so mit Beschlag belegt, dass er den Ring mit dem Dreikaräter einfach in die Schublade getan und dort vergessen hatte.
Diese Gedankenlosigkeit rächte sich jetzt fürchterlich.
„Verdammt“, murmelte er und ging auf Casey zu. Verlegen nahm er ihr die Schatulle aus der Hand, klappte sie zu, legte sie zurück und schloss die Schublade. Casey blickte ihn so enttäuscht an, dass er sich wie der größte Lump auf Erden vorkam.
„Äh …“, murmelte sie und wich seinem Blick aus. „Es tut mir leid. Ich wollte nicht schnüffeln, ich wollte nur die Kondome wegpacken und …“
„Casey, ich muss dir das erklären.“ Er wollte sie berühren, aber sie entzog sich ihm. Auf einmal kam ihm diese Bewegung sehr bedeutungsvoll vor: Vielleicht würde Casey bald für immer fort sein.
„Erklären?“ Sie lachte kurz auf und ging kopfschüttelnd zu der Kommode hinüber, wo die Menükarten lagen, die sie ihm am Morgen gezeigt hatte.
Er erinnerte sich, wie begeistert sie gewesen war, voller Tatendrang und Schaffenskraft. Das hatte ihm einen kleinen Stich versetzt, denn in Wahrheit hatte er ihr ja nur aus Eigennutz die Aufträge der Familienmitglieder vermittelt. Weil er sie hier im Haus halten wollte.
Im Augenblick war von ihrer Begeisterung nichts mehr zu spüren, und er war schuld daran.
„Es gibt nichts zu erklären“, sagte sie mit fester Stimme. „Du bewahrst den Verlobungsring für eine andere Frau in derselben Schublade auf wie unsere Kondome. Das ist doch wohl eindeutig. Sie ist die Frau zum Heiraten, ich bin das Betthäschen.“ Sie ging zur Tür. „Glaub mir, ich habe genau verstanden.“
„Hast du nicht“, blaffte er. Von draußen hörte er die Stimmen und das Gelächter der gut gelaunten Gäste. Hier drinnen herrschten Kälte und Stille. Eine riesige Kluft hatte sich zwischen Casey und ihm aufgetan. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte sie nie von Marians Existenz erfahren. Nach seinem ursprünglichen Plan hatte sie mit Mia für ein halbes Jahr hier sein sollen, dann hätten sich ihre Wege wieder getrennt.
Aber im Laufe der vergangenen Wochen hatte sich etwas geändert. Er wusste nicht wie und wann, und er wusste erst recht nicht, was er dagegen tun konnte. Fakt war: Casey starrte ihn an, und er musste jetzt etwas sagen.
„Ja, ich hatte vor, Marian zu heiraten“, sagte er. Als er sah, wie Casey bei diesen Worten zusammenzuckte, tat sie ihm unendlich leid. Er hatte sie nie verletzen wollen. Aber was sollte er machen? Die Wahrheit musste heraus.
„Es war eine rein geschäftliche Entscheidung“, betonte er, um ihren Schmerz zu lindern.
„Rein geschäftlich“, wiederholte sie. Ihre Stimme klang müde.
„Ja, eine Zweckehe, wenn du so willst, gewissermaßen eine Firmenfusion.“ Er hatte das Gefühl, weiterreden zu müssen, um nicht ganz die innere Verbindung zu ihr zu verlieren. „Meine Brüder haben beide aus eher praktischen Erwägungen geheiratet, und jetzt sind sie so glücklich, dass es für Außenstehende kaum auszuhalten ist. Ich dachte, bei mir könnte es auch so laufen – und es war gut für die Firma. Marians Vater besitzt zahlreiche Flugplätze an strategisch wichtigen Punkten im ganzen Land. Durch meine Ehe mit Marian hätte King-Jets dort Landerechte bekommen und viele neue Flugrouten aufbauen können.“
„Schön für dich“, bemerkte Casey kalt und verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann gratuliere ich dir dazu. Ich werde all die Routen gewissenhaft eintragen, wenn ich deine Website bearbeite.“
„Verflixt noch mal“, rief er entnervt. „Du siehst doch – der Ring ist hier. Er steckt nicht an ihrem Finger, weil ich sie nicht heirate.“
„Ach ja. Und warum nicht?“
Das war eine schwierige Frage. Er wusste es ja selber nicht genau. Nur eines war ihm klar: Er konnte sich nicht mehr vorstellen, sein Leben mit einer anderen Frau als Casey zu verbringen.
Verdammt.
Als er ihr die Antwort schuldig blieb, versuchte Casey es von Neuem. „Komm, Jackson, es ist eine klare Frage. Warum heiratest du nicht in dieses Flugplatzunternehmen ein?“
„Wegen dir und Mia“, sagte er schließlich. Er konnte ihren vorwurfsvollen Blick nicht mehr ertragen. „Ich habe ihr gesagt, dass ich Zeit brauche. Zeit mit Mia. Zeit, um mir über
Weitere Kostenlose Bücher