Sexy Blicke - brandgefährlich!
den Frauen, die liebevollen Sticheleien gegen die Ehemänner. Aber ihr wurde auch schmerzlich bewusst: So ganz gehörte sie nicht dazu. Sie hätte sich ja auch über Jackson beschweren können, aber sie hatte nicht das Recht dazu. Er war ja nicht ihr Ehemann, er war nur ihr Liebhaber.
Ihr Liebhaber auf Zeit.
Ja, sie fühlte sich wohl hier in dem prachtvollen Haus, fühlte sich von den Frauen und der King-Familie angenommen, doch es würde nicht auf Dauer sein.
„Wenn unser neues Baby da ist, werde ich Casey mal fragen, ob sie nicht Unterstützung braucht“, erklärte Dani und warf ihrer Freundin einen hoffnungsvollen Blick zu. „Es wäre so toll, von zu Hause aus zu arbeiten. Dann könnte ich mich viel besser um die Kinder kümmern und hätte auch mal wieder mehr von Mike – und er von mir.“
„Gute Idee“, rief Gina aus. „Ich will Casey noch jede Menge Aufträge geben, das schafft sie gar nicht alleine.“
„Glaub nicht, dass du Casey allein mit Beschlag belegen darfst, liebe Schwägerin“, ermahnte Julie sie scherzhaft. „Erst mal muss sie sich um die Werbekampagne für die Bäckerei kümmern, dann brauchen wir neue Menükarten für die nächsten Weinverkostungen und …“
„Es schmeichelt mir wirklich, dass ich so begehrt bin“, antwortete Casey und lächelte. Stolz erfüllte sie. „Aber keine Sorge, ich schaffe das schon alles.“ Dann warf sie Dani einen Blick zu. „Allerdings wäre es wirklich nicht schlecht, wenn ich dabei eine Hilfe hätte. Wenn es dir also ernst ist, Dani, dann reden wir möglichst bald mal darüber.“
„Wirklich? Das wäre ja toll!“ Danis Augen leuchteten.
„Das kriegen wir schon geregelt“, sagte Casey. Bei den vielen Aufträgen konnte sie wirklich Unterstützung brauchen, und es wäre schön, mit ihrer besten Freundin zusammenzuarbeiten. An Julie gewandt meinte sie: „Was die Menükarten für das Weingut angeht, habe ich gestern ein paar Entwürfe gemacht, die dir bestimmt gefallen.“
„Klasse“, antwortete Julie und streckte Gina scherzhaft die Zunge heraus. „Siehst du? Ich bekomme die Vorzugsbehandlung. Kann ich die Entwürfe gleich sehen, Casey?“
„Klar, warum nicht?“ Casey erhob sich. „Wenn ihr auf Mia aufpasst, laufe ich schnell hoch und hole sie.“
Sie lief über den Rasen zur Hintertür des großen Hauses, winkte Jackson noch kurz zu und betrat das Haus durch die Küche.
Die Köchin hatte frei, weil Jackson sich für den heutigen Abend selbst zum Grillchef erhoben hatte. Auch die anderen Angestellten hatten bereits Feierabend. So war es ganz ruhig im Haus. Casey lief den Flur entlang und die Treppen hoch. Von draußen drangen Stimmen und Gelächter herein. Sie musste lächeln. Auch wenn es nicht für ewig war: Es gefiel ihr, plötzlich Teil einer Großfamilie zu sein. So lange hatte sie sich allein durchs Leben geschlagen, dass es wirklich schön war, von so vielen Menschen umgeben zu sein, die man mochte.
Sie betrat Jacksons Schlafzimmer. Noch am Morgen hatte sie ihm die Entwürfe gezeigt und sie dann auf seiner Kommode liegenlassen. Im ganzen Zimmer hing immer noch sein männlicher Geruch. Sie hatte die Entwürfe schon gefunden, als ihr auffiel, dass auf seinem Bett eine Großpackung Kondome lag.
„Na toll“, murmelte sie. Wenn jemand aus der Familie zufällig hier hochkam, würde er das als Allererstes sehen. Sicher, wahrscheinlich wussten oder ahnten sowieso alle, dass Jackson und sie etwas miteinander hatten. Aber man musste es ihnen ja nicht auf die Nase binden.
Casey nahm die Schachtel und zog die Schublade seines Nachttischschränkchens auf, um die Kondome hineinzutun. Plötzlich blieb ihr fast das Herz stehen. Da lag eine blaue, samtüberzogene Schatulle!
Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Sie konnte nicht anders, sie musste die Schatulle einfach öffnen. Ein Diamantring funkelte ihr entgegen. Der Diamant war so groß, dass er eine eigene Postleitzahl beanspruchen konnte. Sein Feuer entfachte in Casey eine Kette von Gedanken. Eigentlich konnte er doch nur eins bedeuten …
Wollte Jackson ihr einen Antrag machen?
Ein Gefühl unendlichen Glücks durchströmte sie.
„Casey.“ Plötzlich stand Jackson in der Tür. „Ist irgendwas nicht in Ordnung? Ich habe gesehen, wie du ins Haus gerannt bist und …“
Sie drehte sich zu ihm um und zeigte ihm freudestrahlend die Schatulle. Doch als sie seinen Gesichtsausdruck sah, krampfte sich alles in ihr zusammen.
„Oh Gott“, murmelte er. „Der Ring für Marian.“
10.
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