Sexy Office Boy 2
Er wirkte wie ein Krieger aus dem alten Spanien, der unter glühender Sonne das Kämpfen mit dem Schwert geübt hatte, nicht wie ein Werbemensch aus dem modernen Amerika, der sich im klimatisierten Büro den Kopf über Marketingkampagnen zerbrochen hatte. Doch vor allem war er jung, heiß und der beste Liebhaber, den ich je hatte.
„Sieht mir ganz nach Versöhnungsessen aus“, sagte ich und lehnte mich grinsend an den Türstock.
„Nicht nur sexy, sondern auch verdammt klug. Womit habe ich dich bloß verdient …“, sagte Clarke, nahm den Topf vom Herd und kam auf mich zu. Seine Augen blitzten.
„Das frage ich mich allerdings auch!“ Ich schlang meine Arme um ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Wie warm er sich anfühlte, wie männlich.
„Ich möchte mich entschuldigen“, sagte Clarke und sah mich ernst an. „Ich war ein Idiot.“
„Meinst du in den letzten Wochen oder heute Mittag?“ Ich biss mir auf die Zunge. Wieder einmal war mein Mund schneller als meine Gedanken gewesen. Ich würde es wohl nie lernen, mich zu beherrschen.
Und prompt presste Clarke die Lippen zusammen. Seine schwarzen Augen blitzten wieder, diesmal aber aus Zorn, nicht aus Belustigung. Dennoch blieb er ruhig. „Ich meine heute Mittag und die letzten Wochen.“
Ich sah ihn überrascht an.
„Du hast momentan eine schwere Zeit“, fuhr er fort. „Es geht um deine Existenz. Um deinen Stolz. Du kämpfst wie eine Löwin und mir war nicht klar, wie schwierig die Situation ist. Für dich. Für mich.“ Er machte eine kleine Pause. „Ich war sauer auf dich, weil du praktisch keine Zeit für mich hattest. Ich dachte, du würdest schneller festen Boden unter den Füßen bekommen. Ich wusste nicht, wie lange es dauert, sich zu etablieren. Wie denn auch – ich war ja noch nie selbstständig. Aber ich bewundere dich für deinen Mut. Ich weiß nicht, ob ich diesen Sprung wagen würde.“
Mein Herz klopfte. Er hatte noch nie so mit mir geredet, so ernst und verständnisvoll. Zum ersten Mal seit Wochen hatte ich das Gefühl, dass er mich versteht, dass er weiß, wie es in mir aussieht. Ich fühlte, wie meine Augen feucht wurden. Ich war so froh über seine Worte und gleichzeitig machten sie mir bewusst, wie bedrückend meine Lage wirklich war, wie schwer die Last war, die ich mir aufgehalst hatte.
„Danke, Clarke“, flüsterte ich, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn. Es war kein heißer Kuss unter Liebenden, es war ein Kuss unter Freunden, Gefährten, Menschen, die füreinander da waren, wenn die Zeiten rauer wurden. Was für ein schönes, neues Gefühl.
Clarke löste sich von mir und strich mir übers Haar. „Wir schaffen das“, sagte er. „ Du schaffst das. Du wirst deine Agentur hochziehen wie geplant. Ich helfe dir.“
Ein dicker Kloß saß mir im Hals. Schweigend nahm ich Clarke in den Arm, hielt ihn fest und genoss die Gewissheit, nicht alleine zu sein.
*****
Nach dem Essen liebten wir uns.
Es war nicht der leidenschaftliche, unbekümmerte Sex, der meine Beziehung mit Clarke bislang dominiert hatte. Es war behutsam und sanft, innig und vertraut.
Eine laue Abendbrise bauschte die hellgrünen Vorhänge, der Duft des Jasmins, den ich auf meinem winzigen Balkon hegte und pflegte, erfüllte das Schlafzimmer mit exotischem Flair. Die Seidenbettwäsche, die mir Clarke geschenkt hatte, schmiegte sich kühl an unsere Körper, und von irgendwo her trug der Wind ruhige Jazzklänge herein. Es war eine perfekte Nacht.
Und Clarke war zärtlich wie nie zuvor. Er erkundete meinen Körper mit seinen warmen, festen Händen, als berührte er ihn zum ersten Mal. Alle seine Sinne waren geschärft, das spürte ich. Er roch mich, er schmeckte mich, er ertastete mich. Und ich war entspannt wie selten zuvor. Ich ließ mich verwöhnen, streicheln, küssen, genoss es, wie Clarke durch mein Haar fuhr, wie er meine Augen mit seinen weichen Lippen berührte, wie er die Linie meines Mundes nachzeichnete. Er hatte sich dicht an mich geschmiegt, seine glatte Haut wärmte die meine, und ich spürte jede Bewegung seiner Muskeln, wenn er mich fest an sich drückte oder verhalten über meinen Rücken strich.
Wie gut das tat.
Ich fühlte mich müde und erregt zugleich, mein Körper gierte nicht nach Befriedigung, sondern genoss jede Sekunde, jede Minute, in der mich Clarke mit ungeahnter Zärtlichkeit beglückte. Immer wieder küsste er mich, lange, eindringlich, und unsere Zungen umschlangen sich mit einer Vertrautheit, die mich
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