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Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter -

Titel: Sexy Sixty - Liebe kennt kein Alter - Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabella Bernstein
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sie ohne Frage auch sinnlich und erotisch, also überaus gefährlich zu sein schienen. Mit ihren wissenden Augen und einem geheimnisvollen Lächeln um die Lippen projizierten sie eine erlebte Sexualität, die errötende Jungfrauen nicht liefern konnten - und sollten.
    Die heutige »Frau in den besten Jahren« - hier scheint der Ausdruck zu passen - ist um vieles selbstbewusster, finanziell unabhängiger und besser aussehend denn je. Dazu erotisch, sinnlich, gelassen, souverän, humorvoll und großzügig auf ganzer Linie, was die logische Folge eines reichen, voll ausgeschöpften Lebens ist - im Idealfall.
    Man stößt natürlich auf die immer wieder neuen Versuche, ältere Frauen zu glamourisieren, indem man Celebrities herausstellt, die hot und alt sind: Helen Mirren und Diane Keaton, Goldie Hawn, Meryl Streep und Catherine Deneuve, alle über sechzig, oder die jungen Hühner wie Madonna (einundfünfzig) und Demi Moore (sechsundvierzig).
    Aber nicht alle haben blutjunge Jungs, die sie neckisch greifen, küssen und aushalten können wie die letzteren beiden, die reich und berühmt sind. Vergessen wir nicht die vielen Millionen älterer Frauen, die weder Geld noch Glamour noch einen tollen Job oder schicke Klamotten haben - noch sonst irgendetwas, was in Lifestyle-Magazine passen würde. Die müde und desillusioniert sind, kämpfen müssen und weniger an Verabredungen denken als an ihre bescheidenen Renten, die sie dahinschwinden sehen.
    Eine Gisela Timm, vierundfünfzig und ehemalige Kassiererin aus Worms, Kettenraucherin und Hartz-IV-Empfängerin
mit Übergewicht, empfindet bestimmt nichts an sich als supersexy, und Eddie, ihr Freund und LKW-Fahrer, eigentlich auch nicht.
    In Amerika, wo aus jeder noch so kleinen Entdeckung sofort ein großartiger Trend gemacht wird, hat man längst ein neues tolles Tier entdeckt. Haben Sie schon mal von Cougars , also Pumas, gehört? Das sind eigentlich Raubkatzen mit vier Pfoten. Aber seit einiger Zeit gibt es eine zweibeinige Cougar -Bewegung in Amerika, zu der ältere Frauen gezählt werden, die sich mit einem gezielten Tatzenhieb jüngere Männer in ihre samtgepolsterten Raubhöhlen holen und dort genüsslich - zur Begeisterung der Jungmänner - vernaschen.
    Das ist natürlich alles Blödsinn und reine Marketingstrategie. Die Idee des wehrlosen Opfers und der Jägerin spielt eben mit den Urbildern von Unterwerfung und Dominanz.
    Auch Deutschland tritt inzwischen in die Tatzen dieses Trends. Die Partnerbörse Friendscout24 stellte fest, dass das Interesse an Juniorpartnern bei Frauen mit wachsendem Alter sogar steigt.
    Das glaubt man gern, dass gestandene ältere Frauen sich stressfreien Sex leisten möchten. Sie brauchen keinen Mann, der sie erfüllt und aufwertet und dem sie die undankbare Rolle des Ehemanns und Versorgers aufbürden möchten. Obendrein ist erwiesen, dass sie langsamer altern als Männer, länger geistig frisch bleiben und oft im Alter unerschrockener und neugieriger werden.

Sexy Sixty und die Jungmänner

    »Du siehst sehr attraktiv und interessant aus« , schrieb mir Andy. »Ich würde dich gern mal kennenlernen.«
    Nun, keine besonders originelle Anmache, aber viele Menschen brillieren nicht durch verbales Feuerwerk, daran muss ich mich erst gewöhnen. Andy sieht hübsch und freundlich auf dem Foto aus, braune Augen, dunkle Haare in eine nette Jungsfrisur gekämmt, das finde ich immer rührend.
    Er macht irgendetwas in der Filmbranche, was mir gefällt und nie ganz falsch sein kann, auch wenn er einen etwas unglücklichen Pulli im Streifendesign trägt, was mir nicht gefällt. Außerdem lässt er mich wissen, dass er Klavier spiele, kein Handy besitze und nicht fernsähe. Ach ja, und er ist erst dreiunddreißig.
    Ich schicke Sarah das Foto.
    »Der sieht doch total schnuckelig aus, mit dem triffst du dich auf jeden Fall!«, befiehlt sie.
    Nach drei Mails von ihm und einem Anruf, gegen den stimmlich nichts einzuwenden ist, einigen wir uns auf sechzehn Uhr in dem Bistro meiner Wahl.
    Sarah, die scheinbar nichts Besseres zu tun hat, als mich zu überwachen, sieht sofort Akte unglaublicher Verderbtheit vor sich und mailt mir, schlüpfriges Biest, das sie ist, etwas vorschnell: »Hey, du Verführerin, endlich mal wieder ein ganz junger Männerkörper unter deinen erfahrenen Händen, ich
beneide dich! Denk dran, dass du das Licht nicht von oben kommen lässt - lots of candlelight. Und morgen will ich jedes schmutzige Detail wissen!«
    Sie macht das sehr geschickt

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