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SGK248 - Dr. X - Todesatem

SGK248 - Dr. X - Todesatem

Titel: SGK248 - Dr. X - Todesatem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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    »Ah! Das ist interessant. Und Sie haben sich also in der
Zwischenzeit hier einquartiert ?«
    Der lauernde Unterton in Dorothee Collins' Stimme war nicht zu überhören.
    Die Tür zum Haus war vollends geöffnet.
    Dorothee Collins bemühte sich, einen Blick in das Innere zu
erhaschen. Es wirkte so düster.
    Gab es irgendwelche verräterischen Spuren, die auf einen Kampf
schließen ließen? War Caroline etwas zugestoßen?
    »Sind Sie mit Mrs. Turner verwandt oder nur ein guter Bekannter ?« fragte die Nachbarin der angeblich Ausgegangenen
beiläufig, während ihre Blicke wanderten.
    »Ein guter Bekannter... «
    Die Worte waren kaum verhallt, als aus dem Innern des Hauses ein verräterisches
Geräusch die Aufmerksamkeit der Besucherin weckte.
    Deutlich zu hören war das Knarren der Dielen - dann herrschte
wieder Stille.
    Dorothee Collins blickte den großen Mann an »Da ist doch außer
Ihnen noch jemand im Haus .«
    »Richtig! Aber nicht Mrs. Turner. Auch eine Bekannte ...«
    »Wann sind Sie denn angekommen ?« fragte
sie schnell.
    »Heute nacht. Caroline hat uns erwartet ...«
    Lüge, alles Lüge, hämmerte es hinter Dorothees Schläfen.
    Es hatte keinen Sinn, dieses merkwürdige Gespräch weiterzuführen.
Es würde nichts dabei herauskommen. Sie mußte unbedingt zu Tom hinunter und ihm
erklären, was hier los war. Entweder erlaubte sich der Fremde einen schlechten
Scherz mit ihr, und Caroline machte das ganze Theater mit, oder - es war etwas
Schreckliches passiert, von dem sie beide nichts ahnten.
    Dorothee Collins bewies, daß sie Mut hatte und sich nicht so
leicht abwimmeln ließ. »Hallo Caroline !« rief sie
plötzlich unvermittelt in das Haus hinein. »Hallo - kannst du mich hören? Wenn
ja - gib mir Antwort !«
    Doch die Worte verhallten ungehört.
    Der Mann auf der Schwelle grinste abstoßend.
    »Ich hab' Ihnen doch gesagt, daß sie nicht da ist. Und wer nicht
anwesend ist, kann auch nicht antworten ...«
    Die Nachbarin konnte dieses Theater nicht länger ertragen. Ihr
Innerstes war aufgewühlt, die Ängste wuchsen.
    Dorothee Collins machte auf dem Absatz kehrt, ohne noch ein
weiteres Wort zu sagen oder länger dem Fremden zuzuhören, eilte über den
klapprigen Holzboden der Terrasse, lief auf den Pfad und hinunter zur
Tankstelle.
    Hinter ihr wurde wortlos die Tür zu Caroline Turners Haus ins
Schloß gedrückt.
    Für das, was nun unweigerlich folgen mußte, schien sich der
unheimliche Gast überhaupt nicht zu interessieren.
    Dorothee Collins wollte ihrem Mann von diesem
>Frankenstein-Typ< berichten. Alles wies darauf hin, daß auch Tom noch
nichts von ihm wußte.
    Deshalb war es wohl das Vernünftigste, den Sheriff in Rocky-Town
anzurufen. Er mußte sich um das Rätsel kümmern.
    Dieser Fremde war vielleicht ein Wahnsinniger oder ein
entsprungener Häftling? Caroline befand sich in höchster Lebensgefahr. Der Kerl
fühlte sich in dem Haus erstaunlich sicher ...
    Der steinige, gewundene Pfad führte steil in die Tiefe. Der kalte
Wind fächelte die erhitzte Stirn der Frau und trocknete den Schweiß.
    Noch fünfzig Meter bis zur Tankstelle ...
    Und immer noch diese ungewohnte Stille. Warum hörte sie Tom nicht
in der Werkstatt hantieren?
    Da näherte sich eine Staubwolke aus westlicher Richtung. Noch ehe
Dorothee Collins die Tankstelle erreichte, fuhr ein lindgrüner Oldsmobil vor
eine Zapfsäule.
    Der Staub verzog sich. Ein junger Mann, bekleidet mit einer
dunkelbraunen Hose und einer Wildlederjacke, stieg aus. Lautstark tönte der
neueste Hit der Saison aus dem Wageninnern. Der Ankömmling ließ die Tür weit
offen stehen, um nichts von der Musik zu versäumen.
    Dies war eigentlich der Zeitpunkt, wo Tom auftauchen müßte, um den
Kunden zu bedienen.
    Dorothee Collins war noch etwa zwanzig Schritte von der Tankstelle
entfernt.
    Doch Tom erschien nicht...
    »Einen Augenblick bitte, Mister, - ich seh' mal nach ...« sagte
die Frau völlig außer Atem. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals. »Hallo, Tom?«
    Sie warf einen Blick durch die Scheibe des kleinen
Aufenthaltsraums. Darin standen zwei leere Tische, Stühle, ein Kühlschrank, ein
Verkaufsregal und ein Schreibtisch.
    Tom war nicht da.
    Dorothee warf einen Blick in die Werkstatt.
    Der Traktor stand noch genauso da, wie ihr Mann ihn gestern abend
nach Einbruch der Dunkelheit verlassen hatte!
    Auf dem Boden war eine grüne Decke ausgebreitet, darauf lagen einige
Werkzeuge und eine angebrochene Schachtel Zigaretten.
    »Hallo! Warum kommt denn niemand ?«

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