Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao

Titel: SGK256 - Der Kopf des Todes-Pharao Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Balkontür
ins Hotelzimmer.
    Dort landete die ganze Bescherung auf dem
Boden.
    »Das Zimmermädchen wird fluchen«, schüttelte
X-RAY-7 den Kopf. »Es gibt eben doch immer wieder unverschämte Gäste, die die
Zimmer unnötig beschmutzen ...«
    Seine Rechte schoß nach vorn. Sie wurde
abgeblockt. X-RAY-7 flog in die äußerste Balkonecke, und der Ägypter klebte an
ihm wie eine Klette.
    Wie Schraubstöcke legten sich die braunen
Hände des Mannes um den Hals des Russen.
    Sie stellten Kunaritschew die Luft ab.
    Doch die kräftigen Arme des PSA-Agenten waren
frei. Mit voller Wucht wollte Iwan seinen Gegner zurückstoßen. Doch der
klammerte sich an ihn.
    Iwan taumelte nach vorn und drückte den
Ägypter gegen die schmale, schmiedeeiserne Balkonbrüstung, die ihm bis knapp
eine Handbreit unterhalb der Brust reichte.
    Der Agent drückte sein ganzes Körpergewicht
auf den Gegner, der auf diese Weise gegen die Brüstung geschoben wurde.
    Plötzlich ließ der Mann los.
    Mit beiden Händen umklammerte er das
schmiedeeiserne Geländer, rutschte mit der rechten Hand dabei durch das
verschnörkelte Gitterwerk und riß gleichzeitig beide Beine hoch, um den Russen
zurückzustoßen.
    Das wurde ihm zum Verhängnis.
    Er rutschte ab, ohne daß Kunaritschew noch
einen einzigen Finger krumm gemacht hätte.
    Der Ägypter bekam Übergewicht, kippte über
die Brüstung und fiel mit einer halben Umdrehung seitlich in die Tiefe. Seine
rechte Hand war in den schmiedeeisernen Schnörkel gehängt.
    Der Mann schrie.
    Ein dunkles, hohles Geräusch war zu
vernehmen. Es hörte sich an, als ob jemand mit einem Hieb einen hohlen Kürbis
zerteile.
    Es raschelte trocken.
    Durch die Wucht des Falles wurde die Hand des
Mannes abgerissen, während er sich mehrfach überschlagend, fünf Stockwerke
tiefer fiel.
    Die Hand hing im Gitter wie ein
abgestreifter, leerer Handschuh.
    Da kam kein Blut!
    Drei Sekunden stand Iwan Kunaritschew wie
gelähmt, als sich eine schwarz-gelbe Flüssigkeit aus der abgerissenen Hand
ergoß und auf den Boden des Balkons und die Straße tropfte...
     
    *
     
    Noch während die Flüssigkeit eine dunkle,
übelriechende Lache bildete, schrumpfte die Hand zusammen, sie war jetzt nur
noch halb so groß und wurde schwarz.
    Sie rutschte von selbst durch das Gitter auf
den Balkon.
    Ein leises Rascheln, wie wenn ein welkes
Blatt vom Wind dorthin geweht worden wäre.
    Kunaritschew bückte sich und betastete das,
was von der Hand übrig geblieben war, vorsichtig.
    War es die Hand einer Mumie? fragte er sich
unwillkürlich und zuckte zurück, als sie bei der Berührung mit seinen
Fingerkuppen raschelnd zerfiel. Übrig blieben kleine, trockene Blättchen.
    Die Hand war vollkommen hohl.
    Iwan Kunaritschew warf einen Blick über die
Balkonbrüstung in die Tiefe.
    Der Garten auf der Rückseite des Hotels war
zu dunkel, als daß er den Körper unten auf dem Boden hätte ausmachen können.
    Iwan stürzte ins Zimmer.
    Auf dem Boden neben dem Bett blinkte der
geheimnisvolle Gegenstand, den der unheimliche Gast in Händen gehalten hatte.
    Das Licht der Nachttischlampe traf ihn voll,
und Iwan konnte jede Einzelheit erkennen.
    Es handelte sich um die stark verkleinerte
Maske eines ägyptischen Pharao , ; die entfernt an die
des Tut-ench-Amun erinnerte.
    Der Gegenstand hatte etwa einen Durchmesser
von zehn Zentimetern j und das Gesicht war leicht nach außen | gestülpt. Der
Kopfschmuck krönte das Haupt. Er war flach und scharfkantig. Iwan Kunaritschew
wurde unwillkürlich an die geschliffene Klinge eines Dolches erinnert.
    War es das gewesen, was der andere
beabsichtigt hatte? War der Unbekannte nur hier eingedrungen, um ihn mit diesem
rasiermesserscharfen Gegenstand zu verletzen?
    Wenn es so war, wie er vermutete, hatte
dieser Gegenstand eine besondere Bedeutung. Waren die Kanten mit einem
geheimnisvollen, tödlich wirkenden Gift bestrichen?
    Er wollte kein unkalkulierbares Risiko
eingehen.
    Aus dem Bad holte er eine Pinzette und hob
die goldfarbene Miniaturgesichtsmaske vom Boden empor. Er legte sie in seine
Brieftasche.
    Dann griff er nach dem Telefonhörer, der noch
immer vom Tisch baumelte.
    Da hörte er die Stimme, leise und fern.
    »... Hallo ... ist da wer? ... hallo ...
können Sie mich ... denn nicht... hören ?«
    Die Verbindung zu Conny Masterton! Sie
bestand noch immer.
    »Ich bin’s... Iwan Kunaritschew ...«, sagte
X-RAY-7 schnell, in dem er den Hörer nahm.
    »Das ist gut, Mister Kunaritschew ...«,
röchelte eine Stimme in sein Ohr.

Weitere Kostenlose Bücher