SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt
imstande,
eine solche Steigung zu schaffen und förmlich über die Hindernisse
hinwegzufliegen, die in Form riesiger Gesteinsbrocken und gewaltiger Löcher
sich ihm in den Weg stellten.
Teuflische Kräfte waren am Werk, um dies zu
bewerkstelligen.
Der schwarze Buick schoss über die Böschung hinweg. Erdklumpen und Steine
flogen durch die Luft und kullerten den Hang hinab.
Henry Bolsan brachte das
schwere Fahrzeug ohne größere Schwierigkeiten auf die Straße.
Der Zufall oder die Fügung wollten es, dass in diesem
Moment gerade kein Autofahrer unterwegs war, der Zeuge dieser merkwürdigen und
unheimlichen Manipulation wurde.
Der Buick drehte sich einmal
um seine eigene Achse, rutschte über die Fahrbahn und raste dann mit hoher
Geschwindigkeit nach Süden.
Bolsans Ziel war die Stadt.
*
Nach seiner Rückkehr in das kleine Hotel, das dem
Speiselokal angeschlossen war, nahm Larry Brent in seiner Funktion sofort
Kontakt auf mit dem Nachrichtenagenten, der für das Gebiet südwestlich von
Bristol und Umgebung zuständig war.
Der Mann hieß George Coogan .
Larry gab ihm alle wichtigen Daten.
»Okay, Sir«, bestätigte der Brite, nachdem Larry zu
Ende gesprochen hatte, »ich werde mich bemühen, alles zu Ihrer Zufriedenheit
auszuführen. Da die Sache eilig ist, werde ich umgehend einen Helikopter
mieten, um schnell nach Exeter zu kommen .«
»Das ist ein guter Gedanke, George. Ich würde Ihnen
vorschlagen, einen kurzen Zwischenaufenthalt in Bristol einzulegen. Da kommen
Sie sowieso vorbei. Empfehlung an den Chief -Inspektor
der dortigen Police. Sein Name ist Harold Stonefield .
Sprechen Sie ganz offen mit ihm über diese Sache. Vielleicht ist ihm etwas
aufgefallen, was seinen Halbbruder betrifft, der aussieht wie sein
Zwillingsbruder .«
»Geht in Ordnung, Sir ...«
»Und noch etwas, George .. .«
»Ja?«
»Wenn Sie Henry Bolsan in
der Zelle besuchen, gehen Sie nicht allein hin. Nehmen Sie einen Reverend mit.
Inspektor Hopkins ist allein dort gewesen, und er hat mir eigentlich nur das
bestätigen können, was ich so nicht erwartet hatte zu hören. Es klingt alles
herrlich plausibel, während andererseits eine Menge Widersprüche anderes
erwarten lassen. Halten Sie mich auf dem laufenden !«
Danach warf Larry noch einen Bück ins Zimmer der
Schwedin.
Er wunderte sich, dass sie sich trotz vorgerückter
Stunde noch nicht schlafen gelegt hatte. Angezogen lag sie auf dem breiten Bett
und blickte gedankenversunken zur Decke.
»Du solltest dir schöne Gedanken machen - und dabei
einschlafen. Oder du gehst in die Bar und nimmst noch einen kleinen
Schlaftrunk. Das wirkt manchmal Wunder«, meinte Larry.
»Wahrscheinlich hilft weder das eine noch das andere.
Gleichzeitig möchte ich dich darauf aufmerksam machen, dass die Bar in diesem
Haus geschlossen hat. Wir sind in keinem Feudal-Hotel, wo bis zum Morgengrauen
Drinks serviert werden .«
»Dem können wir abhelfen. Ich nehme an, dass
Brüderchen Iwan einen kleinen Vorrat an scharfen Sachen in seinem Zimmer
deponiert hat .«
»Damit kann man Ratten betäuben, aber keine
Schlaflosigkeit bekämpfen. Es sei denn, du bist an einer Radikalkur
interessiert .« Sie sah ihn mit eigenartigem Bück an.
»Ich fühle mich seltsam aufgekratzt und muss dauernd an jemand denken .«
»Wahrscheinlich an mich, wie ich dich kenne,
Schwedengirl...«
»Diesmal irrst du .«
»Da wird doch kein anderer Mann im Spiel sein ?«
»Ich muss dauernd an Clarissa Monley denken .«
»Manchmal geht einem das so .«
Sie nickte. »Ob da was passiert ist ?« fragte sie plötzlich, als hätte sie eine Vorahnung.
Larry war - wie Morna - in seinem Leben schon so oft
mit eigenartigen Dingen konfrontiert worden, als dass er über eine solche
Bemerkung gelacht oder sie einfach in den Wind geschlagen hätte. Er kannte das
Gefühl drohender Gefahr, die plötzliche, unerklärliche Intuition. Das war
etwas, das jeder Mensch hatte. Wie oft wurde aber ein solcher Gedanke
abgewürgt. Und auch Larry Brent war vor solchen Situationen nicht gefeit.
»Schlaf jetzt, das ist wichtiger für dich. Es hat heute
Abend schon genug Aufregung gegeben. Wenn du ohne ersichtlichen Grund
beunruhigt bist, ruf' am besten gleich morgen früh an .«
Sie nickte. »Ja, das werde ich tun. Seltsam - es kommt
mir so vor, als ob sie mich zu sich rufe ...«
X-RAY-3 verließ das Hotel und fuhr los.
Sein Ziel war das Hospital, in dem sich noch immer
Iwan Kunaritschew aufhielt. Der Russe hatte sich bis jetzt noch nicht
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