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SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt

Titel: SGK272 - Lift in Luzifers Höllenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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sagte leise und beinahe hypnotisierend die Stimme des Mannes,
den sie unter dem Namen Clark Shepherd kennengelernt
hatte. »Wir haben mit dir eine gute Wahl getroffen. Du bist schön und
begehrenswert - in deinem grünen Kleid, das dich umschließt wie eine zweite
Haut .«
    Der helle Übergangsmantel, den sie darüber trug, wurde
ihr abgestreift. Sie merkte es beiläufig, aber es interessierte sie
erstaunlicherweise nicht.
    »Du wirst seinen Sohn gebären, wie wir es uns
wünschen. >ER< wird unser Herr und Meister sein, uns leiten. Dein Körper
ist geschaffen dafür...«
    Eine Gasse bildete sich vor ihr.
    Clarissa Monley wollte
zögern. Da war doch etwas anderes, das sie betraf ... aber sie kam nicht mehr
darauf. In ihrem Bewusstsein, ihrer Erinnerung war ein großes Loch, das sie
nicht zu füllen vermochte.
    Die Arme der sie flankierenden Menschen streckten sich
in die Höhe und bildeten einen Baldachin über ihr. Jeder hielt einen grinsenden,
fahlen Totenschädel in der Hand, auf dem der Name des betreffenden
Teufelsanbeters stand.
    Clarissa näherte sich der Wand, an der die Halter mit
den brennenden Kerzen sich befanden.
    Groß und ruhig brannten die Flammen.
    Die Menschen ringsum waren eine dunkle, brodelnde
Masse, die sie nur noch verschwommen wahrnahm. Die anderen begannen zu tanzen
und stimmten einen eigenartigen, dumpf klingenden Singsang an, der die
unheimliche Höhle, die Stollen tief unter der Erde des Hochhauses erfüllte.
    Clarissa starrte geradeaus. Die Wand vor ihr wogte auf
und nieder wie eine Nebelbank. Plötzlich war da eine Öffnung, die die junge
Frau zuvor nicht wahrgenommen hatte.
    Sie steuerte darauf zu, wurde aufgenommen von der
Schwärze, die sich wieder in rotes Glosen wandelte, und erblickte einen Teil
der Höhle, der zuvor nicht zu erkennen war.
    Clarissa Monley meinte in
einen palastartigen Saal zu treten.
    Schwere, goldene Verzierungen liefen rings um die
Freskendecke, die Darstellungen aus der Hölle und obszöne Bilder zeigten.
    Man sah nackte Hexen, die auf dem Besen ritten, die
geheimnisvolle Getränke mixten und Salben, die dem Teufel dienten. Der saß auf
einem mächtigen Steinthron inmitten einer unwirklichen, grotesken und
furchteinflößenden Landschaft, wie man sie auf einem fernen Stern vermutete.
    Die Gestalten, die sich im Hintergrund aufhielten und
unklaren Beschäftigungen nachgingen, erinnerten in frappierender Weise an die
unheimlichen Geschöpfe, die bei der Entführung des Ehepaares eine Rolle
gespielt hatten.
    Alle diese Dinge bekam Clarissa nur beiläufig mit. Das
riesige Zimmer, das sich vor ihr auftat, zeichnete sich durch eine Besonderheit
aus. Ein riesiges Bett stand darin. Es war aus purem Gold. Der Baldachin, der
sich darüber spannte, bestand aus purpurner Seide, die Säulen stellten
engumschlungene Menschen dar. Nackte Männer und Frauen.
    »Ich habe dich erwartet«, sagte da eine Stimme in der
Dunkelheit. »Man hat mir gesagt, dass du sehr schön wärst.
    Komm'... komm' näher...«
    Clarissa stand auf der Höhe des Bettes, als die
Gestalt sich aus dem Dunkeln löste.
    Sie trug einen schwarz-roten Umhang und bewegte sich
leicht wie eine Feder, als würde sie den Boden mit ihren Füßen überhaupt nicht
berühren.
    Clarissa wandte instinktiv den Kopf, als sie den
zarten Luftzug wahrnahm.
    Sie lächelte. Den Mann, der vor ihr stand, kannte sie.
    »Brian, endlich !« flüsterte
sie und warf sich ihm in, die Arme.
    Clarissa war nicht verwundert, dass sie seine Gestalt
nicht klar sehen konnte, wie durch eine rötlich-schwarze Nebelwand nahm sie
alles wahr.
    So entging ihr auch, dass aus Brians Stirn zwei
kleine, leicht nach vorn gekrümmte Hörner wuchsen und die Hände, die sie
berührten und ihr die Kleider vom Körper streiften, rot waren wie Feuer und die
Nägel lange, gekrümmte Krallen hatten ...
     
    *
     
    Ein Polizist blieb zurück, um den Unfallort zu
überwachen. Die Autofahrer, die auf dem Highway Richtung Nordosten fuhren, wussten
nichts von den Vorgängen, und sie bekamen auch nichts von dem mit, was sich
dort unten jenseits der Böschung abspielte.
    Gespenstische Dinge nahmen ihren Lauf.
    Der Uniformierte saß abseits auf einem Felsblock und
rauchte eine Zigarette. Er sah die Veränderung zunächst nicht. Als sie dann
abgeschlossen war, war es schon zu spät, um dem Grauen zu begegnen.
    Zwischen den unzähligen Steinen bewegte sich etwas.
Lautlos sickerte eine weißliche Brühe aus der Tiefe, als würde am Stand unweit
des zerbeulten Wracks eine

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