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SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

SGK284 - Nacht im Horror-Hotel

Titel: SGK284 - Nacht im Horror-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dann zurück.
    Die Agentin hielt sich nicht lange mit
Nebensachen auf. Sie ging nicht gleich daran, ihren Koffer auszupacken. Claudine
durchquerte das schmale Zimmer

und warf einen Blick hinter den
schweren, dunkelbraunen Vorhang. Sie entdeckte die zugemauerte Fensternische,
zuckte verständnislos die Achseln und verließ dann das Zimmer, nachdem sie kurz
durch ihr Haar gefahren war und sich die Hände gewaschen hatte.
    Unten an der Rezeption kam sie noch
mal mit dem Concierge ins Gespräch.
    »Gestatten Sie eine Frage, Monsieur? «
    »Gern, Mademoiselle. Womit kann ich
Ihnen dienen ?«
    »Ich hätte gern eine Auskunft. Mir ist
zu Ohren gekommen, dass eine ehemalige Freundin von
mir dieses Hotel gepachtet oder geerbt haben soll. Ich möchte sie gern mit
meinem Besuch überraschen. Ist die Dame dieses Hauses zufällig zu sprechen ?«
    Zwischen den Augenbrauen ihres Gegenüber entstand eine steile Falte.
    »Dame des Hauses, Mademoiselle? Ich
verstehe nicht, von wem Sie sprechen .«
    »Von Christine Louson .«
    »Christine Louson ?« wiederholte der Concierge nachdenklich. »Wer soll das
denn sein ?«
    »Nun - die neue Besitzerin. Ist es
etwa nicht so ?«
    »Tut mir leid, Mademoiselle! Ich
fürchte, Sie sind einem Irrtum erlegen. Eine Christine Louson ist mir als Inhaberin des Hotels nicht bekannt. Der Besitzer ist Monsieur Louis
de Calenque , müssen Sie wissen ...«
     
    *
     
    Claudine ließ sich ihr Erstaunen nicht
anmerken.
    Wieder musste sie daran denken, ob Madame Louson ihr vielleicht
eine Geschichte erzählt hatte, die weder Hand noch Fuß hatte.
    Aber so ganz ablehnen mochte sie das,
was ihr mitgeteilt worden war, doch nicht. Da gab es schließlich die Recherchen
des PSA-Nachrichtendienstes. Und die musste sie ernst
nehmen. Sie besagten eindeutig, dass eine Christine Louson aus Matignon Erbin des Hotels
war und diese Erbschaft auch angetreten hatte. Ob es sich dabei um jenes
Gebäude handelte, von dem X- RAY-1 in New York mehr zu erfahren hoffte - das
allerdings stand auf einem anderen Blatt.
    Das würde sich erst noch
heraussteilen, wenn sie lange genug hier war.
    Ein komisches Gefühl hatte sie, als
sie die Worte aus dem Mund des Hotelportiers vernahm. Zusammen mit dem, was
Madame Louson berichtet und die Erkenntnisse des
Nachrichtendienstes erbracht hatten, ergab es völlig ungereimtes Zeug.
    Sie zuckte die Achseln und seufzte.
»Nun, da kann man nichts machen. Da muss ich wohl
etwas Falsches gehört haben .«
    »Wahrscheinlich, Mademoiselle. Tut mir
leid, dass ich Ihnen keine andere Auskunft geben kann .«
    Claudine betrat das Lokal.
    Nur eine Person saß darin. Es handelte
sich um einen Mann, der an einem Tisch in der Fensternische aufblickte, als sie
eintrat.
    Claudine grüßte mit Kopfnicken und
wählte einen Tisch, von dem aus sie ebenfalls den Eingang im Auge behalten
konnte.
    Eines fiel ihr sofort auf. Vor wenigen
Minuten noch schien hier im Lokal reger Betrieb geherrscht zu haben. Jetzt
waren bis auf den einzelnen Gast alle anderen gegangen.
    Der Ober kam und erkundigte sich nach
ihren Wünschen.
    Er legte die Speisekarte vor. Claudine
trank einen Pernod und wählte aus.
    Während sie auf die Suppe wartete und
sich eine Zigarette anzündete, beobachtete sie den Mann, der nur drei Tische
von ihr entfernt saß.
    Er tastete automatisch nach der
Zigarettenschachtel in der Brusttasche seines Hemdes, nahm ein Stäbchen heraus
und wollte es anzünden. Da entdeckte er, dass seine
Streichhölzer verbraucht waren.
    Claudine Solette wusste schon in diesem Moment, wie sich der Vorgang
weiter entwickeln würde.
    Sie lächelte verschmitzt, als der
Fremde seinen Stuhl zurückschob, sich . erhob und auf
sie zukam.
    Da suchte einer Anschluss ! Nun, warum nicht, dachte Claudine... ein
Mann, der allein unterwegs war, am späten Abend darüber hinaus noch gezwungen
war, ohne Gesellschaft in einem weltabgeschiedenen Hotel zu sitzen, ergriff
natürlich die Gelegenheit beim Schopf, mit einer gutaussehenden Besucherin, die
offensichtlich allein reiste wie er, ins Gespräch zu kommen.
    »Ich hab’s schon gesehen«, bemerkte
Claudine Solette , ehe der Mann etwas sagen konnte,
»Ihnen sind die Streichhölzer ausgegangen. Und welch ein Glück - ich habe die
ganze Schachtel noch voll...«
    Sie lachte. Ihr sympathisches,
unkompliziertes Wesen trug mit dazu bei, dass der
andere den Mut fasste zu fragen, ob er sich nicht zu
ihr setzen dürfe. Hier sei’s verdammt langweilig.
    Claudine nickte aufmunternd. Der Gast
war ihr nicht

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