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SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

Titel: SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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vielen Dank, Tolip! Und
nun - Beeilung! Ich möchte nicht, daß unserem kleinen Schützling etwas
passiert, weil wir nicht schnell genug gehandelt haben...«
    Der Taxifahrer startete. Madame Hypno sorgte
dafür, daß die Geräuschkulisse für Asud Ganderchoe die gleiche blieb und er von
dem davonfahrenden Wagen nichts wahrnahm.
    Fünf Minuten waren vergangen. Da ließ Madame
Hypno die Laute verstummen, die ihn bisher in Bann gezogen hatte.
    Sie duckte sich erneut hinter dem Fenster und
wartete auf Ganderchoes Rückkehr, der unverrichteterdinge zur Hütte zurückkam
und sich darüber ärgerte, daß er sich offensichtlich von einer streunenden
Katze oder einem Hund hatte ablenken lassen.
    Hierher kam normalerweise kein Mensch. Das
mußte schon mit dem Teufel zugehen, und mit dem stand er als Angehöriger der
Sippe Ganderchoe schließlich auf gutem Fuß.
    Im Laufschritt kam Asud Ganderchoe durch den
Hütteneingang.
    »So, meine Liebe - das war ein kleiner
Aufschub. Jetzt können wir da weitermachen, wo wir vorhin aufgehört haben. Ich
hoffe, du hast die geschenkten Minuten genutzt, um dir ein paar angenehme
Gedanken zu machen.
    Seine Gestalt wirkte in dem flackernden Licht
der einsamen Kerze riesig und bedrohlich.
    Asud Ganderchoe sah in der Strohpuppe, die
Madame Hypno gemacht hatte, die lebendige, bleiche Adida Modderjee. Die
Illusion war perfekt.
    Das Mädchen lag mit zerrissenen Kleidern auf
dem Boden und starrte mit großen, ängstlich aufgerissenen Augen auf ihren
Mörder, dessen Rechte jetzt nach der Axt griff.
    »Nein, nicht, bitte !« flehte die junge Inderin.
    Doch der Grausame hatte kein Erbarmen. Er
beging seine ruchlose Tat. Wäre Adida Modderjee jetzt wirklich an der Stelle
der Strohpuppe gewesen - sie hätte keine Chance gehabt.
    Die Axt sauste herab. Grauenvoll hallte der
Schrei durch die nächtliche Hütte.
    Mit einem einzigen Hieb trennte Ganderchoe
den Kopf vom Rumpf.
    Es war der Kopf Adida Modderjees, der vor
seine Füße rollte . . .
     
    *
     
    »Na, endlich«, sagte eine brummige Stimme.
»Es war auch höchste Zeit. Ich habe nicht gewußt, daß die Dosis so stark
war...«
    Jörg Haffner hörte die Stimme wie durch eine
dicke Wand. Der Deutsche brauchte einen Moment, ehe er sich wiederzurechtfand,
ehe er begriff, wo er war und was er im Schild geführt hatte...
    Seine Absicht war es gewesen, in die
rätselhafte Villa der seltsamen Ganderchoes einzudringen und sich einen
Eindruck von ihr zu verschaffen.
    Dann war er auf den Fremden gestoßen, und
alle Erinnerung war erloschen.
    »Ich hoffe, daß es nicht die Hölle ist, in
der ich gelandet bin«, sagte er mit schwerer Zunge. Er versuchte sich zu
erheben. Der Fremde war ihm auf die Beine behilflich. Haffner starrte in das
vollbärtige Gesicht seines Gegenüber . Er sah mit
verschleiertem Blick zunächst nur den gewaltigen roten Bart, der das Gesicht
rahmte.
    »Wer sind Sie? Und was wollen Sie von mir ?« Haffner rieb sich die Augen.
    »Tut mir leid, daß es Sie so erwischt hat.
Manche Leute kippen beim ersten Atemzug um, andere schlucken den Inhalt der
halben Patronenfüllung, ehe sie langsam in die Knie gehen ...«
    »Eine Gaspistole?«
    »Ja. Betäubungsgas. Wirkt lautlos, und man
trifft nicht sofort damit ins Schwarze. Wichtig ist es, den Gegner kampfunfähig
zu machen, ihn aber nicht ins Jenseits zu befördern. Es gibt Situationen im
Leben, da sollte man erst fragen und dann abdrücken. Weil aber bei einer
nächtlichen Begegnung wie dieser ein gesundes Mißtrauen angebracht ist, tut man
genau das Gegenteil. Man schießt erst und fragt dann. Zum Letzteren ist es bei
einer normalen Waffe dann oft nicht mehr möglich. Dieses Trauerspiel wollte ich
Ihnen ersparen. Gleich zu Ihren, Fragen, Towarischtsch: Fangen wir mit der
letzten an. Was ich von Ihnen will? Ich möchte mich mit Ihnen über Ihre Absichten
unterhalten. Nachdem ich mich davon überzeugen konnte, daß mir keine direkte
Gefahr von Ihnen droht und Sie möglicherweise ein harmloser Spaziergängern
sind, wird diese Unterredung sicher recht freundschaftlich verlaufen. Mein Name
ist Kunaritschew, Iwan Kunaritschew - mit ’nem harten >W< am Ende...«
    »Sie sind Russe !« stellte Haffner fest.
    »Stimmt genau .«
    »Aber an der Sprache merkt man’s nicht. Sie
sprechen ein akzentfreies Englisch...«
    »Hab’ lange genug in Eton studiert. - Und wer
sind Sie?«
    Haffner stellte sich vor. »Wie lange lag ich
denn flach ?« wollte er wissen.
    »’ne knappe Stunde. Ich bin schon fast
verzweifelt.

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