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SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

Titel: SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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grüßend zu. »Ich
möchte Sie um eine Auskunft bitten ...«
    »Wenn ich Sie Ihnen geben kann, Sahib, gern
...« Der Inder hatte eine kraftvolle Stimme, obwohl er kränklich und schwach
aussah.
    »Ich glaube schon. Ich suche eine Familie
Ganderchoe. Sie soll hier in der Gegend leben und ...« Haffner unterbrach sich,
als er sah, wie sich der Gesichtsausdruck seines Gegenüber veränderte.
    Der Mann öffnete die Lippen, und es schien,
als wolle er noch etwas sagen.
    Sein Mund schloß sich jedoch wieder, ohne daß
er einen Laut gesprochen hätte.
    Der Inder machte auf dem Absatz kehrt und
verschwand mit schlurfenden Schritten im Haus.
    Haffner schluckte. »Das gibt es doch nicht.
Was ist dem jetzt für eine Laus über die Leber gelaufen ?« Er starrte den Taxifahrer an, der nicht weniger verwirrt war als er.
    »Er hatte Angst«, entgegnete der Mann am
Lenkrad.
    »Angst? Vor mir?«
    »Nein - vor dem Namen, den Sie nannten...«
    »Ganderchoe?«
    Der andere nickte. »Richtig, Sahib . . . es
war ganz deutlich zu bemerken ...«
    »Mir ist nichts auf gefallen. Was gibt es an
dem Namen, daß einer, der ihn hört, plötzlich ängstlich wird und es ihm die
Sprache verschlägt ?«
    »Ich weiß es nicht, tut mir leid , Sahib...«
    Haffner starrte auf die Tür in der
lehmfarbenen Hütte. Sie öffnete sich nicht wieder. Hinter den kleinen Fenstern
war der Schatten des Mannes zu sehen. Dann zog er sich vollends zurück und
beachtete den Fremden überhaupt nicht mehr.
    »Mekrwürdiges Verhalten, das er an den Tag
legt«, murmelte Haffner. »Hätte er mir nach meinem Gruß nicht sofort freundlich
geantwortet, würde ich noch annehmen, daß er schwerhörig ist oder mich
mißverstanden hat. Er wollte mir nicht mehr antworten... ich versteh’ das nicht .«
    Entweder hatte er bei der Fragestellung einen
Fehler begangen - oder der Name Ganderchoe war tatsächlich der Grund, weshalb
der Alte plötzlich ein so merkwürdiges Verhalten an den Tag legte.
    Haffners Neugier, diese rätselhafte Familie
kennenzulernen, wurde dadurch noch größer.
    Er stieg aus. »Warten Sie hier auf mich«,
forderte er den Taxifahrer auf. »Es gibt hier noch mehr Leute, die man fragen
kann ...«
    Viele Bewohner Jedibbs standen oder saßen vor
ihren Häusern. Es fing langsam an, dunkel zu werden. Flammendrot ging die Sonne
hinter den kahlen Bergspitzen im Westen unter.
    Die Einwohner waren freundlich. Die Kinder
umringten den Fremden, und Haffner spendete eine Handvoll Münzen, die mit
lautem Jubelschrei angenommen wurden.
    Er verteilte eine Tüte mit Bonbons, die er
bei sich hatte, und mehrere Kaugummis. Das brachte ihm viele Sympathien ein.
Aber es reichte offenbar nicht, um den Knoten zum Platzen zu bringen. Sobald er
den Namen > Ganderchoe < in den Mund nahm, entstand sofort wieder die unsichtbare
Barriere.
    Niemand wollte über die Ganderchoes etwas
wissen oder verweigerte einfach jede Stellungnahme.
    Haffner stieß auf eine Mauer eisigen
Schweigens.
    Der Taxifahrer hatte seinen Wagen inzwischen
weiterrollen lassen, um in der Nähe des Europäers zu sein.
    Es lag etwas in der Luft...
    Die Menschen von Jedibb waren dem Fremden
gegenüber nicht feindselig eingestellt, doch man merkte ihnen an, daß es ihnen
lieber gewesen wäre, wenn er sich auf der Stelle zur Umkehr entschlossen hätte.
    Haffner kannte die Mentalität der Leute zu
gut, um sich durch eine unbedachte Handlung oder ein falsches Wort selbst ins
Abseits zu manövrieren.
    Damit würde er die Menschen ringsum nur noch
mehr verstocken.
    »Es ist wichtig für mich«, sagte er
freundlich. »Ich habe dort eine Besprechung .« Das
stimmte zwar nicht, half aber möglicherweise mit, das Eis zu brechen. Etwas
Besseres fiel ihm als Ausrede nicht ein.
    »Verschieben Sie Ihre Besprechung in diesem
Haus, Sahib !« rief plötzlich eine junge Stimme aus der
Menschenansammlung, die sich inzwischen gebildet hatte.
    Haffner lenkte den Blick in die Richtung, aus
der die Worte gekommen waren.
    In der Ansammlung entstand Unruhe und
Bewegung.
    Ein Inder, höchstens zwanzig Jahre alt,
humpelte auf Krücken, den Blick starr geradeaus gerichtet, in Haffners Blickfeld.
    Beide Beine waren völlig schlaff und
bewegungsunfähig, und Haffner erkannte sofort, daß der Inder blind war.
    »Es gibt keinen Grund, das Haus der
Ganderchoes zu betreten«, fuhr der Mann auf Krücken fort. »Machen Sie kehrt,
das ist der Rat, den ich Ihnen mit gutem Gewissen geben kann. Lassen Sie die
Teufelsbrut unter sich ...«
    »Teufelsbrut ?«

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