Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster

Titel: SGK288 - Madame Hypno und das Höllenmonster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
echote Jörg Haffner. So scharf formuliert hatte er es noch nie gehört. Er hatte
vernommen, daß es mit den Ganderchoes etwas Besonderes auf sich haben sollte.
Um dies zu ergründen, hatte er die Fahrt mit dem Taxi unternommen und seinen
angeschlagenen Jeep in Kalkutta zurückgelassen. Die Reparatur würde zwei bis
drei Tage in Anspruch nehmen. Bis dahin wollte er wieder zurück sein.
    »Manchmal hat man noch das Glück,
zurückzukehren«, sagte der junge Inder mit leiser Stimme. Bis auf zwei Schritte
war Haffner an ihn herangegangen. Die dunklen Augen wirkten glanz- und leblos.
»Aber in diesem Fall ist man dann nie wieder so, wie zuvor. Als ich das Haus
der Unheimlichen betrat, war ich voller Tatendrang und schlug alle Warnungen,
die ich bisher gehörte hatte, in den Wind. Sehen Sie mich jetzt an, Sahib, ich
bin ein Krüppel... ich schaffte es, zu fliehen - aber danach bin ich so
geworden, wie ich jetzt vor Ihnen stehe...«
     
    *
     
    Haffner konnte nicht verhindern, daß es ihm
eiskalt über den Rücken lief.
    Machte man ihm etwas Vor - oder entsprachen
die Worte des Mannes der Wahrheit?
    »Wie ist es passiert ?« wollte er wissen. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt.
    »Ich kann nicht darüber sprechen«, erhielt er
zur Antwort. »Verlassen Sie Jedibb - es liegt in Ihrem eigenen Interesse,
Sahib...«
    Der junge Inder nickte ernst, stützte sich
auf seine Krücken und lief an ihm vorbei.
    Die Menschenansammlung löste sich auf.
    Jörg Haffner blickte den Einwohnern von
Jedibb nach, wie sie in ihren Häusern verschwanden. Mit den Worten des Blinden
schien die Entscheidung gefallen.
    Haffner kraulte sich im Nacken und warf einen
nachdenklichen Blick auf den Taxifahrer, der sich inzwischen zu ihm gesellt
hatte.
    »Was halten Sie von der ganzen Geschichte ?« fragte der Deutsche.
    »Ich würde tun, was er Ihnen gesagt hat,
Sahib ...«
    »Einfach - umkehren ?«
    »Ja. - Kommen Sie, befolgen wir seinen Rat !«
    »Ich denke nicht daran !«
    Haffner reagierte wütender, als er wollte. Er
hatte sich jedoch augenblicklich wieder unter Kontrolle.
    »Wir fahren weiter...«
    »Aber Sie wissen nicht, wo das Haus liegt«,
entgegnete der Taxichauffeur.
    »Wir werden es finden. Es ist groß wie ein
Palast, hat man mir gesagt. Ich habe schon weniger auffällige Dinge gefunden
...« Er blickte den Chauffeur aufmerksam an. »Was ist los, Mann? Haben Sie
Angst ?«
    Der Gefragte nickte. »Ja ... etwas stimmt
hier nicht. Die Ganderchoes und ihre Sippe sind verflucht...«
    »Dann wissen Sie mehr als ich. Davon war doch
überhaupt keine Rede. Soviel Bengalisch verstehe ich, um zu wissen, was in den
vergangenen Minuten alles gesprochen wurde .«
    »Manchmal sind keine Worte notwendig ... und
doch versteht man, was gemeint ist. Sie alle haben Angst... und sie wollen
Ihnen helfen ...«
    »Ich weiß selbst, was ich zu tun habe«, fiel
Jörg Haffner dem Inder ins Wort. »Jetzt interessiert mich das Ganze noch mehr
als zuvor... das Haus der rätselhaften Ganderchoes existiert also, und man muß
vorsichtig sein, die Bekanntschaft der Familie zu machen. Nun, das ist doch
schon eine ganze Menge, die ich weiß . . . Suchen wir weiter. Müßte schon mit
dem Teufel zugehen, wenn wir aus eigener Kraft nicht weiterkämen. Kostet
natürlich mehr Zeit. Das wollte ich Ihnen und mir ersparen ...« Er blickte in
die Runde. »Wird schon dunkel... in einer halben Stunde ist es stockfinster.
Wenn wir bis dahin die Villa gefunden haben, kann das von Vorteil für mich sein .«
    »Ich werde Sie in die Nähe des Hauses
bringen, wenn wir es finden, einverstanden«, sagte der Fahrer. »Und dann fahre
ich zurück ins Dorf und werde auf Sie warten, wenn Sie das wünschen ...«
    »Einverstanden ... Wie ist eigentlich Ihr
Name ?«
    »Dilip ...«
    Sie verließen wenig später das Dorf in
Richtung der Berge.
    Jörg Haffner war ein ausgezeichneter Menschenkenner
und -beobachter. So war ihm nicht entgangen, daß die Blicke der Leute im Dorf
während des Streitgesprächs immer wieder in eine bestimmte Richtung gingen: Die
Berge...
    Die staubige, holprige Hauptstraße, auf der
meistens nur Ochsenkarren verkehrten, führte in ihrem gewundenen Verlauf ins
bergige Hinterland.
    Es ging eine Zeitlang ziemlich steil bergauf.
    Kleine Steine und Geröll lösten sich unter
den Autoreifen und spritzten seitlich gegen den nackten Fels.
    »Moment mal !« sagte
Haffner da. Im hellen Licht der Scheinwerfer hatte er etwas gesehen.
    Schräg vor ihm befand sich ein Plateau, auf
dem

Weitere Kostenlose Bücher