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SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

Titel: SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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erlaubt und
seine Stimme imitiert. - Können Sie zufällig so etwas?«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über das bisher ernste Gesicht
des Japaners. »Leider nein. Dann hätte ich bestimmt schon meinen anstrengenden
Job beim >Tokio Star< aufgegeben, das dürfen Sie mir glauben ... Ich bin
ein Kollege Toshios. Mein Name ist Kamaso ... und Sie sind Miß Morna
Ulbrandson, nicht wahr ?«
    Die PSA-Agentin war einigermaßen erstaunt, ihren Namen aus dem
Mund des fremden Mannes zu hören.
    »Wenn Toshio Kawasako Ihr Freund ist, wird er Ihnen wohl von mir
erzählt haben«, reagierte sie leise.
    »Sie sind es also, es hätte mich auch gewundert, wäre es anders
gewesen. Toshio kannte keine Europäerinnen - außer eben Ihnen. Und mit Ihrem
Eintreffen war ja über kurz oder lang zu rechnen. Daß es sich allerdings am
heutigen Abend ereignen würde, konnte ich allerdings nicht wissen .«
    »Und weshalb sind Sie dann hier? Ich denke, Sie haben auf mich
gewartet, um mich zu warnen, das Haus zu betreten. Ich verstehe noch immer
nicht warum. Sie sind mir noch eine Erklärung schuldig...«
    Er nickte. »Es irritiert Sie vor allem die Tatsache, daß Sie ein
Telefonat mit Toshio führten, nicht wahr ?«
    »Unter anderem ...«
    »Ich muß Ihnen gestehen, daß auch ich heute abend mit Toshio
gesprochen habe. Ganz normal. Und doch ist er nicht im Haus. Ich weiß es ganz
genau, ich hab' den Beweis in der Hand. Es ist das Haus, Miß Ulbrandson - das
Haus reagiert! Es ist verhext, es imitiert die Menschen, die darin ein- und
ausgehen. Verrückt, nicht wahr? Ja, so habe ich auch bis gestern abend gedacht.
Aber dann habe ich Toshios Tagebuch gelesen ... und darin kommt auch Ihr Name
vor. Deshalb konnte ich mir vorhin denken, daß es sich bei Ihnen nur um die
Frau handeln konnte, die er erwartete. Ihr Besuch stand unmittelbar bevor, und
doch hat Toshio Sie im Stich gelassen, obwohl er wußte, daß Sie eintreffen
würden. Aber es ist gestern abend etwas geschehen, das sein Denken völlig
umgekrempelt haben muß .«
    »Was ist geschehen? Was wissen Sie, Komaso? Es ist vielleicht
wichtig, um das Schicksal Ihres Freundes aufzuklären ...«
    »Ja, das ist es sicher. Es ist nur einer von vielen Faktoren, an
denen Sie - wie Toshio schreibt - sehr interessiert sind. Dieses Haus, Miß
Ulbrandson...«, mit diesen Worten starrte er das dunkle, abseits stehende
Gebäude beinahe feindselig an, »hat den Geist meines Freundes ausgehöhlt.
Toshio war schizophren, daran gibt es für mich überhaupt keinen Zweifel. Er
sagte in einem Moment genau das Gegenteil von dem, was er in einem anderen
verneinte. Das Haus hat ihn fertiggemacht. Wer bei Dunkelheit hineingeht, wird
verschlungen wie vom Rachen eines Ungeheuers. Es gibt keine Chance, ihm zu
entkommen ...«
    »Aber Sie waren nach dem Verschwinden Ihres Freundes drin ?«
    »Ja.«
    »Und Sie leben noch ...«
    »Richtig. Ich war bei Tageslicht im Haus. Das ist etwas anderes.
Bei Tageslicht wirken die Kräfte nicht. Noch nicht...« verbesserte er sich
schnell. »Ich habe Toshios Tagebuch an mich genommen, um zu verstehen, was
während der letzten Monate mit ihm los war. Gestern abend, nach unserer letzten
Begegnung in einer kleinen Gaststätte an der Straßenecke nahe eines Tokioter
Bahnhofs, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Toshios ganzer Zustand lag
schließlich wie ein aufgeschlagenes Buch vor mir. - Aber von alledem werde ich
Ihnen erzählen. Nur nicht hier. Bitte, haben Sie Verständnis dafür. Ich habe
das Gefühl, als würde das Haus uns belauschen«, unwillkürlich hatte er mit
seinen letzten Worten die Stimme gesenkt. »Ich bin nicht wahnsinnig, ich sage
nur, was ich weiß. Im Haus ist niemand. Sie können sich darauf verlassen. Ich
mache Ihnen einen Vorschlag, Miß Ulbrandson: ich kenne ein entzückendes Lokal
auf der Ginza. Ich lade Sie ein, mit mir dort etwas zu essen und zu trinken.
Bei dieser Gelegenheit werde ich Ihnen alles über Toshio erzählen, was ich
weiß, und Ihnen auch Einblick in seine Tagebuchaufzeichnungen gewähren. Das ist
im Sinn meines Freundes. Und wenn Sie dann, mit Beginn des neuen Tages, noch
immer den Wunsch haben, einen Blick in das Haus zu werfen, werde ich Sie nicht
daran hindern. Warten Sie bis morgen früh...«
    Das alles klang sehr merkwürdig.
    Und doch war Morna bereit, Komaso zu glauben. Er sprach mit
solcher Überzeugungskraft und Ernsthaftigkeit, daß sie es für richtig und wert
hielt, einen ausführlicheren Dialog zu beginnen.
    »Einverstanden, Komaso ...

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