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SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück

Titel: SGK306 - Dr. Tschang Fu - Der Unheimliche kehrt zurück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Ulbrandson betätigte die altmodische, mechanische Klinge.
Laut hallte das Geräusch durch das stille Haus.
    Morna wartete.
    Niemand kam.
    Unwillkürlich verengten sich die Augen der blonden, gutaussehenden
Frau.
    Als nach dem dritten Signal noch immer niemand kam, ging sie mit
schnellen Schritten um das Haus herum.
    Warum öffnete Toshio Kawasako nicht? Sie waren doch verabredet,
und sie hatte sich genau an den vereinbarten Zeitpunkt gehalten.
    Hatte er plötzlich das Haus verlassen müssen?
    Aber da er wußte, daß sie auf dem Weg hierher war, hätte er ihr
doch eine Nachricht für sie an die Tür heften können...
    Ganz verstand sie sein Verhalten nicht.
    Die bisherigen telefonischen Gespräche, die sie noch von Europa
aus mit ihm geführt hatte, erweckten den Eindruck bei ihr, daß Kawasako ein
zuverlässiger Partner war.
    Aber auch an etwas anderes mußte sie denken.
    Kawasako war gefährdet. Er wußte unter Umständen mehr, als er
selbst ahnte. Und das mußte mit dem Haus in Zusammenhang stehen, in dem er
wohnte.
    Bevor sie den Auftrag erhielt, nach Tokio zu fliegen, wurden, wie
allgemein üblich in der PSA, durch den Nachrichtendienst viele Einzelheiten
zusammengetragen, um die stets überaus gefährlichen und unberechenbaren
Einsätze der Agenten wenigstens dort zu entschärfen, wo es möglich war.
    Über Toshio Kawasakos Haus wurde viel gemunkelt. Keiner aber wußte
etwas Genaues. Es sollten Gespenster darin hausen, sagten die einen. Professor
Mota - eine graue Eminenz - hätte darin verbotene okkulte Versuche
durchgeführt, über die außer ihm niemand etwas Näheres wisse
...
    Toshio Kawasako sei an diesen Versuchen interessiert gewesen und
hätte deshalb die Bekanntschaft des Professors gesucht.
    Auch hinter den Fenstern auf der entgegengesetzten Seite des
Hauses war alles dunkel.
    Mornas Blick schweifte über die Wände und saugte sich förmlich an
den einzelnen dunklen Fenstern fest. Ihr Blick blieb schließlich an dem
schweren Motorrad hängen, das hier hinten stand.
    Die Honda wies darauf hin, daß jemand im Haus sein mußte.
    Die Schwedin trommelte mit beiden Fäusten gegen die Hintertür. Die
dumpfen Schläge waren im ganzen Haus zu hören.
    Als sich wiederum niemand bemerkbar machte, drückte X-Girl-C
instinktiv die Klinke nach unten.
    Die Tür war gar nicht abgeschlossen!
    Stickige, modrig riechende Luft schlug ihr entgegen, als wäre
lange Zeit in diesem Haus nicht gelüftet worden.
    Sie war entschlossen, hineinzugehen und herauszufinden, was mit
Toshio Kawasako, der sie doch erwartete, los war.
    So weit kam es nicht.
    »Tun Sie es nicht! In Ihrem eigenen Interesse .. . Gehen Sie nicht
in dieses Haus«, sagte da die Stimme in ihrem Rücken.
    Schon während sie herumwirbelte, reagierte sie ganz mechanisch.
    Sie preßte die kleine Handtasche gegen ihren Bauch. Das Behältnis
schnappte leise auf, und Mornas Finger tasteten schon nach der handlichen Smith
& Wesson Laser, die sich darin befand.
    Als sie dem Fremden, der sie angerufen hatte, gegenüberstand,
hielt sie die Waffe hinter ihrer Tasche in der Hand, ohne daß der andere das
bemerkte.
    Der Mann war klein und dunkelhaarig. Ein Japaner. Toshio Kawasako?
    Morna verwarf den Gedanken ebenso schnell wieder, wie er ihr
gekommen war. Sie kannte Toshio Kawasako nicht persönlich, nur seine Stimme.
Diejenige, mit der sie eben angesprochen worden war, hatte aber anders
geklungen.
    X-GIRL-C faßte sich sofort wieder. »Sie haben eine merkwürdige
Art, fremde Leute zu erschrecken«, sagte sie mit ruhiger Stimme. An eine Gefahr
glaubte sie nicht. Mit seinem Zuruf hatte der Mann sie offensichtlich vor einer
Torheit bewahren wollen. »Ich gehe wohl recht in der Annahme, daß Sie nicht
Toshio Kawasako sind. Was veranlaßt Sie dazu, mich vor dem Betreten seines
Hauses zu warnen ?«
    »Es ist nutzlos, hineinzugehen«, sagte ihr Gegenüber. Der Japaner
trat nun vollends aus dem Schatten des Schuppens, in dem er noch gestanden
hatte. »Toshio ist nicht da ...«
    »Das erstaunt mich. Ich habe vor einer Stunde noch telefonisch mit
ihm gesprochen...«
    Der untersetzte Japaner, der einen Kopf
kleiner war als die Schwedin, schüttelte entschieden den Kopf. »Das kann nicht
sein, Madame ... Toshio ist seit vierundzwanzig Stunden nicht mehr in Tokio
...«
    »Ausgeschlossen«, widersprach Morna ihrerseits. »Es war Toshio
Kawasakos Stimme, die ich gehört habe. Mister Kawasako hat mich für diese Zeit
in seinem Haus erwartet. Es sei denn, jemand hat sich einen Scherz

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