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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Lampen brannten, so daß ein angenehmes Halblicht herrschte.
»Dort hinten liegt das Zimmer. Die letzte Tür. Ich werde mich jetzt von Ihnen
verabschieden. Verraten Sie niemand vom Personal, daß ich es war, der Sie
eingelassen hat. Das ist normalerweise streng verboten .«
    »Und warum haben Sie’s getan ?«
    »Weil Sie ein ehrliches Gesicht haben .«
    Larry konnte es kaum erwarten, daß die
Frau den Seitengang benutzte. X-RAY-3 begann zu laufen. Zuallererst wollte er
in Mornas Zimmer, um nachzusehen, ob sie sich vielleicht doch noch dort
aufhielt. Fand er es leer vor, mußte er sich etwas einfallen lassen, um in
jenen Trakt zu gelangen, von dem sie ihm erzählt hatte. Durch ihre Meldung an
die PSA-Zentrale wußte er im Detail Bescheid. Ein Lageplan des Castle wäre ihm
in diesem Fall allerdings hilfreich gewesen.
    Da war die Ritterbar, deren Zugang er
beleuchtet gesehen hatte. Im Trakt gegenüber befand sich der Eingang.
Vielleicht konnte er dort etwas − ganz beiläufig − in Erfahrung
bringen.
    Er erreichte das Ende des Korridors,
in dem ebenfalls wieder auffallend viele Ölgemälde hingen, darunter immer
wieder Konterfeis einer Person aus der gleichen Epoche. Das mußte der berühmte Fitzpatrick John Mahon sein,
dessen Bild auch in Mornas Zimmer hing und mit dem sich letzte und vorletzte
Nacht eine erstaunliche Veränderung vollzog.
    Brent war noch drei Schritte von der
Tür entfernt und stellte in diesem Augenblick irritiert fest, daß überhaupt
kein Nummernschild daran befestigt war. Ein kaum merkliches Rascheln veranlaßte
ihn, den Kopf zu drehen.
    X-RAY-3 sah den Schatten, spürte den
fast schmerzhaften Luftzug im Gesicht und prallte zurück.
    Die Drehbewegung mit dem Kopf rettete
ihm das Leben.
    Der dicke, kurze Pfeil, der mit
dumpfem » plopp « in die weiß-gold- gestrichne Tür krachte und bis zu Zweidrittel in dem harten Holz verschwand, hätte seinen
Schädel gespalten wie Tells Geschoß den Apfel.
     
    *
     
    Zwei Sekunden war er wie gelähmt und
wußte nicht, ob er wachte oder träumte.
    Der Schatten am Türpfosten hinter ihm,
etwa sechs Schritte entfernt…
    Er sah gerade noch, wie die Armbrust,
die auf ihn angelegt worden war, zurückgerissen wurde.
    Die Tür knallte in dem Moment ins
Schloß, als Larry Brent losspurtete.
    »Komischer Empfang«, stieß er hervor.
»Kaum ist man fünf Minuten im Haus, wird schon ein Mordanschlag auf einen
verübt… verdammt !« Er mußte wieder an Morna denken,
und es wurde ihm flau in der Magengegend.
    Da war etwas passiert!
    Er warf sich gegen die Tür, die noch
nicht richtig eingeklickt war.
    Der linke Flügel flog nach innen und
knallte gegen den roten Samtvorhang, der den Eingang großzügig von innen
drapierte.
    Ein Salon, in dem vor allem die Farbe
Rot vorherrschte. Weißgraue Möbel kamen dabei besonders gut zur Geltung.
Deshalb gab es sie.
    Der Geruch von verbranntem Holz lag
noch in der Luft. Im Kamin war bis vor kurzem ein Feuer gewesen. Die Asche
glühte nach.
    Larry folgte den eilig sich
entfernenden Schritten. Irgendwo vor ihm knallte eine Tür zu.
    Eine Zimmerflucht lag vor ihm. Larry
riß die nächste Tür auf.
    Ein Raum, von dem aus Türen in drei
verschiedene Richtungen führten, tat sich vor ihm auf.
    Eine Art Empfangsraum. Eine schmale
Holztreppe führte auf eine Galerie. Dort lagen weitere Türen.
    Über Treppen war niemand hochgeeilt,
das hätte er gehört. Dem Fliehenden stand auch gar nicht soviel Zeit zur
Verfügung, um sie hochzulaufen. Der verhinderte Mörder mußte eine der unten liegenden Türen für seine Flucht benutzt haben und…
    Da gellte der markerschütternde Schrei
auf!
    Hinter der linken Tür brüllte eine
Frau wie am Spieß.
    Eine weitere Tür flog zu, ein dumpfer
Schlag, ein langgezogener Schrei.
    X-RAY-3 war schon an der Tür und riß
sie auf.
    Ein Ankleidezimmer lag vor ihm, von
hier aus führte ein torbogenähnlicher Durchlaß in das hinten liegende
Schlafzimmer.
    Dies alles − hatte er längst
erkannt – war auf keinen Fall der Trakt, in dem die Schloßgäste untergebracht
waren. Dies war privat!
    Das schrille Kreischen kam aus dem
Raum jenseits des Durchlasses.
    » Hiillfee ! Hiiillffee !« überschlug sich die
Stimme.
    X-RAY-3 spritzte ins Zimmer und hielt
die Smith & Wesson Laser schußbereit in der Rechten.
    Ein Schlafzimmer…
    Himmelblau. Das Bett war zerwühlt,
zwei Kissen lagen am Boden, eine kostbare Porzellanfigur war von einer Marmorkonsole
gekippt und am Boden zerschmettert. Dem Porzellan-Clown war der

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