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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kammer gebannt
hat, zusammengebrochen…«
    Sie stellte sich auf die Fußspitzen
und hauchte einen zärtlichen Kuß auf seinen Mund.
    »Ich werde die ganze Zeit über in
deiner Nähe sein, Henrik. Aber ich werde nichts für dich tun können, wenn du
erst in einer Kammer bist. Dann bist du ganz allein auf dich angewiesen. Einen
Trost kannst du doch mitnehmen. Der Legende nach soll es Abenteurer gegeben
haben, die dreizehn oder vierzehn Kammern schafften, ehe der Fluch sie doch einholte.
Diese Abenteurer kannten nicht den Weg durch die Hintertür, den ich dir zeige.
Für sie gab es nur die eine Möglichkeit, zwei oder drei Kammern, Henrik. Bei
deiner Konstitution solltest du sie schaffen .«
    »Zweifelst du etwa daran ?«
    Er begleitete sie zu der massiven Tür.
Mary kehrte in den niedrigen Stollen zurück, Henrik van Oltsen drückte die beiden schweren Flügeltüren zusammen. Der erste Riegel schnappte
automatisch ein. Die anderen Schlösser versperrte er mit dem dazugehörenden
Schlüssel, den Mary ihm ebenfalls hinterlassen hatte, den er jetzt in einem
Schloß wie verabredet steckenließ.
    Dann machte er sich an die Arbeit.
    Er schulterte das Tau, legte sich den
Pickel über die Achsel und steckte den Dolch in den Spezialgürtel, der
ebenfalls in dem Versteck gelegen hatte. Im Gürtel war eine hell strahlende
Lampe eingearbeitet, die ein breites Lichtfeld abgab. Auf diese Weise hatte er,
wenn er die Maschinenpistole mitnahm, immer eine Hand frei. Mary hatte nichts
dem Zufall überlassen.
    Van Oltsen nahm sich die erste Tür vor.
    Er stieß sie nach innen, und
augenblicklich passierte ihm das gleiche wie einige Zeit zuvor der Schwedin
Morna Ulbrandson.
    Ursprünglich wollte er erst an der
Schwelle stehenbleiben, um sich zu vergewissern, worauf er sich da einließ.
Doch die unheimliche Kraft, die hinter der alten, eisenbeschlagenen Tür
lauerte, packte sofort zu und riß selbst einen Mann von Oltens Gewicht von den
Beinen.
    Ein ungeheurer Sog packte ihn und warf
ihn nach vorn, daß er nicht wußte, wie ihm geschah. Er reagierte zu spät und
streckte die Hände aus, um sich noch links und rechts an der Türfüllung
festzuhalten.
    Er flog durch die Öffnung. Noch
während er nach vorn fiel, verlor er den Pickel. Das Seil rutschte ihm über die
Arme, die Wucht des Sogs war so stark, daß ihm selbst der Gürtel vom Bauch und
die Maschinenpistole aus der Hand gerissen wurde ! Der
Gürtel flog durch die Luft und krachte unglücklich gegen die grobe, halbrunde
Steinwand, die ihn umgab, so daß das Schutzglas der flachen Lampe
zersplitterte.
    Das Licht erlosch.
    Halb im Fallen gelang es van Oltsen noch, den Sturz abzufangen.
    Taumelnd kam er zum Stehen.
    Mit dumpfem Knall schlug die Tür ins
Schloß, und obwohl er sich sofort dagegenwarf , ließ
sie sich nicht wieder öffnen!
    Viel Zeit, sich mit seiner Umgebung
vertraut zu machen, blieb ihm nicht.
    Er sah das düstere Verlies, das die
Form eines Brunnens hatte, dessen Öffnung irgendwo über ihm lag. Im Schacht gab
es vier oder fünf quadratische, vergitterte Fenster. Es waren keine Öffnungen.
Sie bestanden aus dickem, durchsichtigem Glas.
    Dies nahm er alles nur beiläufig wahr.
    Wirkliches Interesse hatte er nur für
eine Sache. Aber die fand er nicht.
    Die zweite Tür − wo war sie?
    Mary hatte doch davon gesprochen, daß
die Kammern immer mit zwei Türen ausgestattet waren, weil eine in die andere
mündete!
    Fehlanzeige… Falschinformation oder
Unwissenheit?!
    Von dem ersten Ereignis bis zu jenen
hektischen, fieberhaften Gedankengängen waren noch keine fünf Sekunden
vergangen.
    Das einzige, was es noch in diesem
Verlies gab, das die Form eines Turmes hatte, waren zwei kopfgroße Stahlkugeln,
an denen schwere Ketten befestigt waren. Ketten, mit breiten Armmanschetten
versehen, hingen quer darüber. Das Ganze lag über einem aus der Wand ragenden
Haken. Offenbar war vor langer Zeit mal jemand an diese Ketten geschmiedet
worden und hatte eine Zeitlang oder gar den Rest seines Lebens in diesem
unterirdischen Gefängnis verbracht.
    Wer hatte ihn gestoßen oder hier
hineingeworfen?
    Es war van Oltens eigenwilligste und
merkwürdigste Lebenserfahrung, daß etwas, das er nicht sah, nicht greifen
konnte, solche Macht über ihn erringen konnte!
    Das Rauschen war plötzlich überall.
    Die Fugen im Bereich der unteren drei
Quaderreihen wurden feucht, dann sprudelte das Wasser in einer wahren Sturzflut
aus der Wand. Es bedeckte im Nu den Boden, und van Oltsen stand knöcheltief

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