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SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens

Titel: SGK312 - Die 17 Kammern des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Kopf abgeschlagen und sein Torso war in vier Teile
zerplatzt.
    Die Frau saß im Bett, ihr dunkles,
seidig schimmerndes Haar war zerwühlt. Ihr Gesicht war weiß wie ein
Leichentuch. Doch die Blässe tat ihrer natürlichen Schönheit und ihrem Liebreiz
keinen Abbruch.
    Die Frau hielt die Decke vor sich und
war ein einziges Bündel von Angst.
    Sie schrie nicht mehr und starrte nur
auf Brent, der wie aus dem Boden gewachsen vor ihr stand.
    »Sie brauchen keine Angst zu haben«,
sagte er ruhig, während er mit seinen Blicken die Umgebung absuchte. Türen und
Korridore schienen in diesem riesigen Gebäude überhaupt kein Ende mehr zu
nehmen. Ihm gegenüber stand eine Tür sperrangelweit auf. Sie mündete in eine
Art Fitneßraum, in dem auch eine Solarium-Sonnenbank stand.
    Genau gegenüber war eine Tür, die auf
einen endlos scheinenden, überdachten Säulengang führte. Blick zum Garten. Ganz
hinten Treppen…
    »Ich bin ihm auf den Fersen«, sagte
er, sich der Verängstigten zuwendend. »Wo ist er hingegangen? Wie sah er aus?
Konnten Sie etwas erkennen? Er hat versucht, mich zu töten .«
    »Oh, mein Gott«, stammelte Sioban Hampton. »Nimmt das in diesem Haus denn nie ein
Ende? Es ging alles so schnell. Ich habe kaum etwas erkannt, sah nur eine
schwarze Gestalt, rannte sehr schnell. Ich bin heute abend früh zu Bett
gegangen, ich hatte einen Unfall. Inspektor McCraine kann es Ihnen bestätigen .« Sie war verwirrt und stand
offensichtlich unter einem Schock. Das war kein Wunder. »Die Gestalt hat
plötzlich vor meinem Bett gestanden und hielt etwas in der Hand…«
    »Eine Armbrust?«
    »Ich glaube ja .« Sioban Hamptons Blicke irrten zum Solarium und
darüber hinaus. »Wer war das? Was wollte er? Warum hatte er sich maskiert ?«
    »Maskiert ?« hakte Larry sofort nach.
    »Die Gestalt trug ein dunkles Cape mit
Kapuze. Die Kapuze war über den Kopf gezogen, ich konnte das Gesicht nicht
erkennen .«
    Larry war wie vor den Kopf gestoßen.
    Cape, Kapuze… vor seinem geistigen
Auge tauchte die Frau auf, die ihm so freundlich das Tor geöffnet und ihn
eingelassen hatte.
    Als sie sich entschloß, ihn ins Schloß
zu führen, tat sie das mit falscher Absicht. Sie führte ihn in diesen Trakt, in
dem sich überhaupt keine Gäste aufhielten. Sie plante von Anfang an den Mord
ein!
    Aus welchem Grund?
    Sein Hirn arbeitete mit der Präzision
eines Computers.
    Etwas mußte der auslösende Faktor
gewesen sein.
    Morna?
    Ja!
    Er glaubte fast sicher zu sein, als
ihm dieser Gedanke kam.
    Morna Ulbrandson war verschwunden. Er
hatte ihren Namen erwähnt, und die Unbekannte im Cape hatte ihn mit einer
Person in Verbindung gebracht. Morna mußte etwas entdeckt haben, das entweder
mit dem Mord an Kevin Thomas, mit dem Anschlag auf Sioban Hampton oder mit den unheimlichen Geistererscheinungen zu tun hatte. War es
gelungen, sie zum Schweigen zu bringen?
    »Dann war es eine Frau !« Er lief, ohne zunächst eine weitere Erklärung abzugeben
durch das Solarium auf den überdachten Säulengang und starrte hinunter in den
weitläufigen Garten. Da war nicht mehr viel zu sehen. Die Dunkelheit war der
beste Schutz für den Täter.
    An der Treppe fand Larry die Armbrust.
Die Fliehende hatte sich von der schweren Waffe befreit und war irgendwo in der
Dunkelheit des riesigen Parks oder in einem Nebentrakt des steingrauen Gebäudes
untergetaucht.
    Er ging trotz allem nach unten und
achtete auf jeden Schatten, jede Bewegung. Aber da war nichts Verdächtiges,
alles totenstill.
    Unverrichteterdinge und nachdenklich
kehrte er ins Schlafzimmer Sioban Hamptons zurück.
    Die Frau war während seiner Abwesenheit
aufgestanden und in einen flauschigen Hausmantel geschlüpft.
    Sie stand an der Tür, zitterte noch
immer und gewann langsam ihre Fassung zurück.
    Sie schloß die Augen. »Würde es Ihnen
etwas ausmachen, mir ein Glas Wasser zu bringen ?« fragte sie. »Ich bin außerstande, mir eins zu holen, das Mädchen ist nicht da.
Heute geht aber auch alles schief. Erst die Mordgeschichte, dann die Polizei im
Schloß, dann der Anschlag auf mein Leben.« Sie preßte beide Hände vors Gesicht.
    »Kommen Sie, setzen Sie sich aufs
Bett«, Larry faßte sie vorsichtig am Arm.
    »Nein, danke ich muß stehen, nicht
schon wieder ins Bett… nicht ins Bett Sie spreizte sich gegen diesen Versuch
und schien eine panische Angst davor zu haben, wieder dorthin zurückzukehren .«
    »Nein, nicht mehr schlafen, wach sein,
alles mitbekommen«, murmelte sie wie in Trance, während

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