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SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

Titel: SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Tür flog nach innen,
und Andrew Green stürzte durch den eigenen Schwung auf den dunkelbraunen Plattenboden.
    »Hilfe!« flehte er, atmete schnell und sah alles wie durch einen
dichten, schwarzen Schleier. Jemand sprang auf ihn zu und versuchte ihn noch
aufzufangen, griff aber ins Leere.
    »Hatten Sie einen Unfall ... ein Überfall?« hörte Green eine
besorgte Stimme. Sie hörte sich schwach und fern an, wie durch Watte
gesprochen.
    »Der Vampir .« schien eine fremde, ersterbende Stimme zu sagen .
»der Vampir ist hinter mir . her . schließt die Türen ... alle Fenster .!«
    Er redete wie im Wahn.
    Greens Ankunft im Pub >Gas-Light< hatte eingeschlagen wie
eine Bombe.
    Die anwesenden Gäste waren von ihren Plätzen aufgesprungen. Einige
Männer liefen auf die neblige Straße, andere kümmerten sich um Green.
    »Einen Arzt - und die Polizei ...«, meinte ein Gast. Andrew Green
vernahm die Worte nicht mehr. Er war vor Schwäche bewußtlos.
    »Einen Arzt, ja«, murrte der Wirt. »Aber die Polizei . , ich
glaube, das ist nicht nötig. Der Mann scheint einen über den Durst getrunken zu
haben . was hat er doch gerade behauptet? Ein Vampir sei hinter ihm her .«
    Der Pub Besitzer war ein kräftiger Mann mit einer Halbglatze. Er
trug eine Lederschürze über dem weitläufigen Leib.
    Die Tür zum Korridor, der hinten im Haus lag, wurde aufgestoßen.
Der Wirt wollte den unbekannten Mann in einem Hinterraum unterbringen, bis der
Arzt sich ein Bild von dem Ankömmling gemacht hatte.
    In den handtuchschmalen, muffig riechenden Korridor mündete die
nach oben führende Treppe. Dort befanden sich die Räume, die Don, der Wirt,
vermietete.
    Früher war es seine Wohnung gewesen. Seit dem Tod seiner Frau
lebte er in einem kleinen Raum hinter dem Pub und überließ Gästen, die für die
Nacht eine Bleibe suchten, die einfach eingerichteten Zimmer.
    Die beiden Männer, die den Bewußtlosen trugen, gelangten nicht bis
zur untersten Treppe, als sie von oben Schritte hörten.
    Eine junge, hübsche Frau kam ihnen entgegen. Sie hatte halblanges,
kastanienrotes Haar und grüne Augen.
    Als sie den Mann sah, der getragen wurde und aus einer tiefen
Wunde am Hals blutete, fuhr sie mit einem leisen Aufschrei zusammen.
    »Andrew!« stieß sie erschrocken hervor.
    Der Wirt stutzte. »Sie kennen den Mann?« fragte er schnell.
    Die blasse Frau, die höchstens Mitte zwanzig war, lebte seit drei
Tagen in einem Raum über dem Pub. Sie hatte ihre Dienste als Serviermädchen
angeboten und war auf der Suche nach Arbeit. Der Wirt des >Gas-Light<
hatte ihr zwar keine in Aussicht stellen können, da die Einkünfte des Pub
gerade ausreichten, ihn zu ernähren. So gut florierte das >Gas-Light< nun
auch wieder nicht, daß er einen zusätzlichen Mitarbeiter verkraften konnte.
Aber er hatte der jungen Fremden angeboten, ein paar Tage kostenfrei eines der
Zimmer zu benutzen, während sie auf der Suche nach Arbeit war.
    Als Gegenleistung könnte sie die anderen fünf Räume, die zur
Vermietung bereit standen, in Ordnung halten. Die Gäste hielten sich meist nur
für Stunden oder höchstens für eine Nacht auf. Der Wirt hatte damit begonnen,
unter der Hand die Räume an Damen vom horizontalen Gewerbe abzugeben. In diesem
Stadtteil gab es genügend, die für ein paar Stunden mit einem Freier eine
Unterkunft suchten.
    Sie legten dafür zehn Pfund auf den Tisch, wollten anonym bleiben
und verschwanden wieder.
    Es war absolutes Neuland, das er da betreten hatte, und ob das
Ganze ein Geschäft würde, wagte er noch nicht zu sagen. Da hatte er noch keine
ausreichende Erfahrung. Bis jetzt betrieb er dieses neue Gewerbe schwarz und
hatte es nicht angemeldet. Das war ein Grund dafür, daß er es nicht gern sah,
wenn Polizei benachrichtigt werden sollte.
    Die Frau kam eilig die Treppe herab.
    »Das ist Andrew . wir waren heute abend hier verabredet. Ich
wollte gerade nachsehen, ob er schon da ist . Er muß wieder einen Anfall
erlitten haben . Bitte, bringen Sie den Mann auf mein Zimmer«, fügte sie
schnell hinzu, und trotz der merkwürdigen Situation fiel dem Wirt ein Stein vom
Herzen.
    »Der Anfall geht wieder vorüber. Sie brauchen keinen Arzt zu
rufen«, sagte die Frau, die ihnen nun auf der knarrenden Treppe vorauseilte, um
die Zimmertür zu öffnen. »Das sieht meistens schlimmer aus, als es in
Wirklichkeit ist. In ein paar Minuten ist er wieder bei Bewußtsein und wird
alles vergessen haben, wie ich ihn kenne. Tut mir leid, Mister Smith, daß es
gerade hier passiert

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