Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa

Titel: SGK318 - Lady Draculas Vampir-Villa Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Dunkelheit wirkten die Bild er
gespenstisch und unfaßbar.
    Ferencz zählte etwa zwanzig Frauen, die mit brennenden Leuchtern
die Szene betraten und einen großen Kreis bildeten, der sich wie auf ein
stummes Kommando hin öffnete.
    Aus der Dunkelheit zwischen den Bäumen kamen zwei weitere Frauen,
die jedoch keine Kerzenleuchter trugen, sondern eine dritte in ihrer Mitte
führten, die so kraftlos war, daß sie sich kaum auf den Beinen halten konnte.
Diese dritte war völlig nackt und taumelte mit unsicheren Schritten und den
Kopf gesenkt in den Kreis der Umstehenden.
    Sie blieben stehen und ließen die in ihrer Mitte nicht los.
    Die Frau stand zu ungünstig, als daß Ferencz sie in dem gespenstischen
Licht besser hätte wahrnehmen können.
    Und noch eine Fremde betrat die Szene.
    Sie war ebenfalls nackt, nicht mehr ganz jung.
    Dann kam eine Stimme. Sie klang hohl und fern aus dem düsteren
Park, als stände dort noch jemand, den er jedoch nicht wahrnehmen konnte.
    »Du willst zu uns gehören, Macht und Jugend besitzen. Wir zeigen
dir den Weg dazu. Mit dem Blut der Verräterin ist dein Einstieg in unsere
Gemeinschaft möglich. Du wirst von Stunde an zu uns gehören, bis an dein
Lebensende. Du kannst die Sekte nicht mehr verlassen, wenn du dich mal für uns
entschieden hast. Bedenke deinen Schritt genau .«
    »Ich habe mir alles genau überlegt«, antwortete die Frau und
sprach in die Luft hinein, ohne sich einem bestimmten Gesprächspartner
zuzuwenden.
    »Gut«, antwortete die Stimme aus dem Park. »Dann geh’ den Schritt.
Tod der Verräterin!«
    »Tod der Verräterin!« klang es dumpf im Chor zurück. Alle
Anwesenden wiederholten diese Worte. Die brennenden Kerzenleuchter wurden in
die Höhe gehalten.
    Die Ältere brachte mit drei, vier schnellen Schritten die
Entfernung hinter sich, die sie noch von der Festgehaltenen trennte.
    Der Kopf der lethargischen Gefangenen wurde herumgerissen. Der
Hals lag vor dem Gesicht derjenigen, die sich bereiterklärt hatte, dieser
ungewöhnlichen Vereinigung beizutreten.
    Laszlo Ferencz sah vor sich das bleiche Gesicht des Opfers.
    Es war - Gladys Moon ...
     
    *
     
    War es wirklich fünfzehn Jahre her, seitdem er das letzte Mal in
diesem Stadtteil gewesen war?
    Jede Gasse, jeder Winkel war ihm bekannt, an denen er entlangkam.
Doch waren noch immer die kleinen Lebensmittelläden, die
Antiquitäten-Geschäfte, alte Häuser, die einem ganzen Stadtteil einen geradezu
dörflichen Charakter gaben.
    Und es gab viele Pubs.
    Aber nur ein bestimmter kam für ihn in Frage.
    Er befand sich nördlich von Aldgate High Street, unmittelbar vor
dem Mitre Square. In Dunkelheit und Nebel wirkte die ganze Atmosphäre wie aus
einem Gruselfilm, aus einer anderen Zeit. Auf der Straße hielt sich kein Mensch
auf. Unwillkürlich richtete Green seinen Blick auf die Südwestecke des
Gehweges. Hier hatte man damals - da war er noch nicht geboren - eines der
letzten Opfer des berüchtigten Mörders Jack the Ripper gefunden. Mit
aufgeschlitztem Bauch. Wenn man diese Gegend bei Nacht und Nebel sah, bekam man
noch einen Hauch von der Eigentümlichkeit dieses Stadtteils mit, der sich zwar
seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts verändert hatte, aber dennoch ganz
typische Merkmale aufwies.
    In der engen Gasse, in der er sein Auto abstellte, brannte eine
einsame Gaslaterne, und sinnigerweise hieß auch der Pub, in dem er sich zum
erstenmal mit Daisy getroffen hatte, >Gas-Light<.
    Das beleuchtete Schild über dem Eingang war nicht minder funzelig
wie das der Gaslaterne.
    Ein schwarzer Ford parkte vor der Tür.
    Der Pub gehörte nicht zu den namhaften in Whitechapel.
    Unwillkürlich schüttelte Green den Kopf, als er daran dachte,
worauf er sich eingelassen hatte.
    In Gedanken sah er sich - es war ein trüber, regnerischer
Nachmittag - aus dem Antiquitäten-Laden vorn an der Ecke kommen. Er war
aufgekratzt in bester Stimmung, denn er hatte eine Stadtansicht erworben, die
ihm außergewöhnlich gut gefiel und aus der Mitte des letzten Jahrhunderts
stammte. Als er den Laden verließ, den Hut tief in die Stirn gezogen, stand ihm
noch nicht der Sinn danach, gleich nach Hause zu gehen.
    Nur wenige Schritte von dem Laden entfernt, auf der gleichen
Straßenseite, hatte er einen Pub entdeckt, der alt und gemütlich aussah. Dort
wollte er noch ein Guinness-Bier trinken.
    Beim Verlassen des Antiquitäten-Shops war er so in Gedanken, daß
er mit Daisy Muldon, die es sehr eilig hatte, dem plötzlich einsetzenden
Wolkenbruch zu

Weitere Kostenlose Bücher