SGK324 - Phantomjagd auf Morna U
ausschlugen. Welch teuflischer Plan
seiner Widersacher, die verhindern wollten, daß er über das Gesehene und
Gehörte berichtete!
Sie wollten ihn auf furchtbare Weise
bestrafen. Er sollte scheintot beerdigt werden und im Sarg wieder erwachen. Die
dämonischen Kräfte, die ihn nicht töten konnten, weil im Fall eines
unnatürlichen Todes stets mein Wille zwischen diesem Leib und dem Wollen der
Phantome stand, wollten ihn so vernichten ...«
Die Begegnung mit Umo gehörte zu den
ungewöhnlichsten Erfahrungen, die Kunaritschew in seinem Leben machte.
Da gab es kein Zögern mehr. Der treue Neger
hatte bewiesen, daß stimmte, was er behauptet hatte.
Taque war unfähig, das Krankenhaus anzurufen
und einen Ambulanzwagen anzufordern.
Daß einer der bereits gekennzeichneten und
verbuchten Gäste in seinem Haus jemals wieder zum Leben erwachte, das war ein
Novum, das ihm die Sprache verschlagen hatte.
Der Krankenwagen traf fast zur gleichen Zeit
ein wie der benachrichtigte Polizeiarzt und Poulain.
So wurden auch diese Männer Zeuge eines unglaublichen
Ereignisses.
Iwan Kunaritschew aktivierte seinen PSA-Ring,
um seinen Freund und Kollegen sofort in Kenntnis zu setzen.
*
Er registrierte den Anruf, aber er hatte
keine Gelegenheit, ihn zu beantworten.
In diesen Sekunden war Larry Brent voll eingenommen
von den Geschehnissen, die über Mornas und sein Leben entschieden.
Kalte, kräftige Hände legten sich um seinen
Hals. Sie waren fahlgrün und gehörten einem Phantom, das auf den Namen Murdok
hörte.
Insgesamt vier Namen standen in Form eines
überdimensionalen Druidenstern auf dem Buchstabenbrett der mysteriösen
Liliputanerin, die mit den Mächten eines jenseitigen Reiches korrespondierte,
die ihnen auch die Befehle gab. Alle Aktivitäten gingen auf sie zurück.
»Ich will ihren Tod!« Die schrille Stimme der
Liliputanerin hallte durch den makabren Keller.
Brent warf sich nach vorn, nahm seine ganze
Kraft zusammen, um der seltsamen Lähmung Herr zu werden, die sein Denken und
seine Bewegungsfähigkeit einzuschränken drohte.
Die Atmosphäre in Josephine Tofflaines Haus!
Sie war der Grund für seinen Zustand. Jeder, der ungerufen dorthin kam, von dem
man erkannte, daß er den Dingen, die die Tofflaines getrieben hatten,
feindselig gegenüberstand, wurde observiert und betäubt durch die Luft, die er
atmete. Sie war vergiftet, weil die Phantome aus einem jenseitigen Reich dort
aus und ein gingen.
Larry Brent wußte, wenn er jetzt versagte,
bedeutete dies das Ende.
In seiner Verzweiflung und Todesangst
mobilisierte er alle Kräfte, zu denen er noch fähig war.
Er stürzte zu Boden, hörte die anderen lachen
und sah wie durch einen Schleier Morna Ulbrandson, die sich aufzurichten
versuchte und auf wackeligen Beinen in ihrem Sarg stand. Ihre Kräfte waren
ausgelaugt, sie war bereits ein Spielball der Unheimlichen geworden und litt
noch unter den Nachwirkungen der Sauerstoffnot.
Larry fühlte es mehr, als er es sah.
Das riesige Phantom war auf die Reaktion des
PSA-Agenten nicht vorbereitet gewesen.
Die Gestalt flog über ihn hinweg und verlor
kurz den Halt, war aber sofort wieder auf den Beinen.
Josephine Tofflaine und ihr für Stunden aus
dem Totenreich zurückgekehrter Vater waren zur Seite getreten.
Wie eine Matrone hockte Madame Rose vor ihrem
riesigen Spielbrett, suchte mit flinken Fingern neue Buchstaben und wollte die
Reihen der anwesenden Phantome verstärken. Es schien, als würde die ganze
Situation ihr wohltun und sie zu neuen Taten anstacheln.
Larry wußte, daß er nicht viel Zeit hatte.
Aus den Sekunden, die ihm noch blieben, ehe ein neuer Angriff erfolgte und die
aus dem Halbdunkeln tretenden riesenhaften, unheimlich aussehenden
Gespenstergestalten ihn anfielen, mußte er das beste machen ...
Mehr unbewußt denn bewußt riß er die Smith
& Wesson Laser heraus.
Das Spielbrett, hämmerte es wild hinter
seiner Stirn. Die Namen der Phantome! Die Namen - bedeuten hier auf dieser
Seite der Welt ihr Leben . . .
Er drückte ab.
Der grelle Lichtblitz stach durch das
Halbdunkel des großen Kellerraums.
Larry hörte einen schrillen, mehrstimmigen
Aufschrei.
Schatten flogen ihm entgegen.
Josephine Tofflaine und die anderen
Versammlungsteilnehmer, die Madame Roses Geheimnis kannten und zu dieser
verschworenen kleinen Gemeinschaft gehörten, sahen sich veranlaßt einzugreifen
und die wankenden grünen Riesengestalten zu unterstützen, in deren Reihen
plötzlich eisiger Wind zu toben
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