Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
SGK342 - Das Echsengezücht greift an

SGK342 - Das Echsengezücht greift an

Titel: SGK342 - Das Echsengezücht greift an Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
Plätze.
    Die Tür mit der Aufschrift „X-RAY-3“ wurde
geöffnet.
    Der Mann, der dort herauskam, hätte James
Bond alle Ehre gemacht. Er war groß, hatte eine sportliche Figur, bewegte sich
mit raschem, federndem Schritt. Im Gegensatz zu Bond war er blond und wirkte
wie ein großer Junge. Doch er besaß die Gefährlichkeit einer Bombe. Dies sah
man ihm allerdings nicht an.
    War es Zufall oder Absicht, daß gleich darauf
in dem langen Korridor eine weitere Tür aufging, nämlich die mit der Aufschrift
„X-RAY-7“?
    Der Mann, der dort zu sehen war, bildete
geradezu einen Kontrast zu dem Blonden mit den eisgrauen Augen.
    Er war mindestens einen Kopf größer, hatte
Schultern so eckig wie ein Kleiderschrank und einen Bart, daß Rasputin vor Neid
erblaßt wäre, hätte er den Mann noch sehen können.
    Rot wie sein Bart war sein Haupthaar. Wild
und feurig. Der intensive Geruch, der aus dem Zimmer hinter ihm in den Korridor
strömte, war typisch und - gefürchtet. Er stammte von den tränenerzeugenden,
selbstgedrehten Zigaretten des Russen, der auf seinen schwarzen Tabak nur ungern
verzichtete. Wenn er seine krummen Stäbchen rauchte, fielen meistens die
Fliegen von den Wänden. Nicht umsonst hatte man Iwan Kunaritschews Zigaretten
den Beinamen „Vampirkiller“ verpaßt. Es ging das Gerücht um, daß Knoblauch im
Tabak verarbeitet wäre...
    Larry Brent rümpfte die Nase, als ihn ein
Schwall Luft aus Kunaritschews Büro traf.
    »Du verstänkerst den Hauptgang, Brüderchen«,
sagte er ernst. »Irgendwann kriegst du mal Ärger mit dem großen Boß .«
    Kunaritschew zuckte die Achseln. »Er hat mich
noch nie darauf angesprochen, Towarischtsch«, entgegnete der urige Russe mit
dem wilden Vollbart. »Außerdem kann jeder Agent in seinem Büro machen, was er
will. Persönliche Freiheit oder so heißt das in den Statuten, nicht wahr ?«
    »Die persönliche Freiheit wird überschritten,
wenn das Allgemeinbefinden empfindlich beeinträchtigt wird. Wahrscheinlich hast
du eine von deinen Giftnudeln zuviel geraucht. Bevor du die Tür hinter dir
zugezogen hast, konnte ich sehen, daß mächtige Rauchwolken ...«
    »Du hast Augen wie ein Adler«, fiel ihm
X-RAY-7 ins Wort. »Ich habe nicht mal ’ne ganze verkonsumiert, Towarischtsch
... Ich muß sparsam sein. Mein Vorrat geht zur Neige. Es ist höchste Zeit, daß
ich mich auf dem Kennedy-Airport mal in der Luftfracht-Abteilung sehen lasse.
In der Zwischenzeit müßte mal wieder eine Sendung für mich angekommen sein .«
    »Dann wird’s ja noch furchtbarer !« entfuhr es Larry Brent. »Aber in dem Fall hätte ich was
für dich ...«
    Iwan Kunaritschew nahm seinen leichten
Agentenkoffer in die andere Hand. »Dann schieß mal los, Towarischtsch. Für
Neuerungen hab’ ich immer ein offenes Ohr .«
    »Du könntest mehr denn je rauchen ...«
    Die Augen des russischen PSA-Agenten begannen
zu leuchten. »Solche Botschaft hör’ ich gern. Aber laß das nur nicht die andern
hören«, senkte er seine Stimme. »Die können einem solchen Komplott nicht folgen
und ...«
    »Nein, kein Komplott, ich mein’s ernst. Du
könntest soviel rauchen, wie du willst - du dürftest bloß nicht mehr ausatmen,
Brüderchen ...«
     
    *
     
    »Ich hab’ ja gewußt, daß die Sache ’nen Haken
hat«, Kunaritschews Stimme klang enttäuscht. Man sah ihm an, daß er eine
handfeste Bemerkung im Sinn hatte, aber er wurde daran gehindert - durch eine
helle, charmante Stimme, die hinter ihnen erklang.
    »Ihr seid euch schon wieder in die Haare
geraten«, sagte jemand lachend. Schnelle Schritte näherten sich. Eine Frau auf
Stöckelschuhen. Es war Morna Ulbrandson, die attraktive Schwedin, blond,
grünäugig und langbeinig. Auch sie war reisefertig und hatte ihren
Agentenkoffer dabei.
    »Ziemlich starker Verkehr heute auf dem
Hauptgang der Zentrale«, strahlte Kunaritschew. »Und ausgerechnet wir drei
treffen so rein zufällig hier zusammen. Wenn da bloß nichts Ernsteres
dahintersteckt ...«
    Vergessen war der Flachs, der für einen
Außenstehenden fast wie ein Streit geklungen hatte. Daß die beiden so ungleich
aussehenden Männer in Wirklichkeit ein Herz und eine Seele waren, daß einer für
den anderen durchs Feuer
    ging, begriffen nur die, die längere Zeit mit
ihnen zusammenarbeiteten.
    Alle drei Agenten waren reisefertig, für
einen Einsatz vorbereitet.
    »Wohin ist denn das Ticket gebucht,
Towarischtschka ?« erkundigte sich der Russe mit
leichtem Seitenblick.
    »Budapest«, sagte Morna nur.
    »Choroschow!

Weitere Kostenlose Bücher