Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
vorbeikomme. »Hübsches Kleid.«
Ich werde rot. Das Kleid – ein ärmelloses Etuikleid aus hellblauem Leinen, zu dem ich hohe, cremefarbene Sandaletten trage – ist Teil meiner nagelneuen Garderobe, die mir mein unfassbar reicher Freund spendiert hat. Christian steht auf hohe Absätze. Der Gedanke zaubert ein Grinsen auf mein Gesicht, das ich jedoch eilig unterdrücke und durch ein höflich-professionelles Lächeln für meinen Boss ersetze.
»Guten Morgen, Jack.«
Ich organisiere einen Kurier, der unsere neue Verlagsbroschüre zur Druckerei bringen soll, als Jack den Kopf aus seinem Büro herausstreckt.
»Könnte ich bitte einen Kaffee haben, Ana?«
»Klar.« Ich gehe in die Küche, wo ich Claire vom Empfang in die Arme laufe.
»Hey, Ana«, begrüßt sie mich fröhlich.
»Hi, Claire.«
Wir unterhalten uns kurz über die große Familienfeier, die am Wochenende stattgefunden hat, und ich erzähle von meinem Segeltrip mit Christian.
»Dein Freund ist ein absoluter Traumtyp, Ana«, schwärmt sie, während ein verträumter Ausdruck in ihre Augen tritt.
Am liebsten würde ich die Augen verdrehen.
»Na ja, hässlich ist er jedenfalls nicht«, erwidere ich.
Wir sehen uns an und brechen in schallendes Gelächter aus.
»Sie haben sich ja ziemlich viel Zeit gelassen«, schnauzt Jack mich an, als ich ihm seinen Kaffee serviere.
Hoppla. »Tut mir leid.« Ich werde rot, doch dann runzle ich die Stirn. Ich habe keine Minute länger gebraucht als sonst auch. Was hat er für ein Problem? Vielleicht hat er irgendwelchen Ärger am Hals.
Er schüttelt den Kopf. »Tut mir leid, Ana. Ich wollte Sie nicht anschnauzen, Süße.«
Süße?
»Es ist nur … in den obersten Etagen ist irgendetwas im Busch, und ich weiß nicht, was. Halten Sie einfach das Ohr am Gleis, okay? Wenn Sie irgendetwas mitkriegen – ich weiß doch, dass ihr Mädels eine Menge quatscht.« Er grinst mich an, und ich spüre eine leichte Übelkeit in mir aufsteigen. Wenn er wüsste, worüber wir »Mädels« so reden. Außerdem weiß ich schließlich nur allzu genau, was in der Chefetage läuft.
»Sie verraten es mir doch, oder?«
»Klar«, murmle ich. »Ich habe die Broschüre inzwischen zum Drucker bringen lassen. Um zwei kriegen wir sie zurück.«
»Sehr gut. Hier.« Er drückt mir einen Stapel Manuskripte in die Hand. »Für die hier brauchen wir eine Inhaltsangabe des ersten Kapitels, dann können sie in die Ablage.«
»Ich kümmere mich sofort darum.«
Heilfroh, aus seinem Büro herauszukommen, setze ich mich an meinen Schreibtisch. O Mann, es ist echt schwer, genau zu wissen, was läuft, aber kein Sterbenswörtchen verraten zu dürfen. Wie wird er reagieren, wenn er von den Neuerungen in der Chefetage erfährt? Allein bei der Vorstellung wird mir mulmig. Er wird garantiert stocksauer sein. Ich werfe einen Blick auf meinen BlackBerry und muss grinsen, als ich Christians Mail sehe.
Von: Christian Grey
Betreff: Sonnenaufgang
Datum: 14. Juni 2011, 09:23 Uhr
An: Anastasia Steele
Ich liebe es, morgens neben dir aufzuwachen.
Christian Grey
Total und unglaublich verknallter CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Ich strahle übers ganze Gesicht.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Sonnenuntergang
Datum: 14. Juni 2011, 09:34 Uhr
An: Christian Grey
Lieber total und unglaublich Verknallter,
ich liebe es auch, neben dir aufzuwachen. Aber ich liebe es auch, mit dir im Bett zu sein, in Aufzügen, auf Klavieren, auf Billardtischen, auf Booten und Schreibtischen, in Duschen und Badewannen und an seltsamen Holzkreuzen mit Handfesseln dran und in mit roter Satinbettwäsche bezogenen Himmelbetten, in Bootshäusern und in Kinderzimmern.
In Liebe
die Sexbesessene und Unersättliche xx
Von: Christian Grey
Betreff: Nasse Hardware
Datum: 14. Juni 2011, 09:37 Uhr
An: Anastasia Steele
Liebe Sexbesessene und Unersättliche,
ich habe gerade den gesamten Inhalt meiner Kaffeetasse über die Tastatur geschüttet.
Ich kann mich nicht erinnern, dass mir das schon einmal passiert wäre.
Ich bewundere Frauen, die nie aus den Augen verlieren, wo sie sich gerade aufhalten.
Muss ich daraus folgern, dass du mich nur wegen meines Körpers willst?
Christian Grey
Total und unglaublich schockierter CEO, Grey Enterprises Holdings, Inc.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Kichernd – und ebenfalls nass
Datum: 14. Juni 2011, 09:42 Uhr
An: Christian Grey
Lieber total und unglaublich Schockierter,
immer.
Ich muss jetzt arbeiten.
Also, hör auf, mich zu stören.
SB
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