Shades of Grey - Gefährliche Liebe: Band 2 - Roman (German Edition)
ihr gesehen.«
»Oh, haben Sie es zufällig dabei?«
»Nein, Ma’am.« Er tippt sich gegen den Kopf. »Alles hier oben abgespeichert.«
Klar. Ich würde wahnsinnig gern ein Foto von Leila anschauen, um herauszufinden, wie sie ausgesehen hat, bevor sie sich in ein Phantom verwandelt hat. Ob Christian mir eines zeigen wird? Ja, wahrscheinlich – zu meiner eigenen Sicherheit. Mir kommt ein Gedanke. Mein Unterbewusstsein strahlt und nickt begeistert.
Am frühen Nachmittag werden die Broschüren geliefert, die zu meiner Erleichterung phantastisch aussehen. Ich nehme eine davon und gehe in Jacks Büro. Seine Augen fangen zu leuchten an – ob meinetwegen oder wegen der Broschüre, kann ich nicht sagen. Ich entscheide mich für Letzteres.
»Die sehen toll aus, Ana«, sagt er und beginnt, darin zu blättern. »Ja, gut gemacht. Und? Treffen Sie sich heute Abend mit Ihrem Freund?« Beim letzten Wort kräuseln sich seine Lippen abfällig.
»Ja. Wir wohnen zusammen«, antworte ich. Was ja nicht ganz gelogen ist. Zumindest im Augenblick entspricht es der Wahrheit. Und ich habe offiziell zugesagt, bei ihm einzuziehen, deshalb ist es eine Art Notlüge – von der ich hoffe, dass sie genügt, um ihn das Interesse an mir endgültig verlieren zu lassen.
»Hätte er etwas dagegen, wenn wir heute Abend auf einen Drink ausgehen, um zu feiern, dass Sie sich so ins Zeug gelegt haben?«
»Ein Freund von außerhalb kommt heute zu Besuch, und wir gehen alle zusammen essen.« Und auch an jedem anderen Abend in Zukunft bin ich beschäftigt, Jack.
»Verstehe.« Er seufzt genervt. »Vielleicht klappt es ja mal, wenn ich aus New York zurück bin.« Er hebt erwartungsvoll die Brauen.
O nein. Ich lächle vage und unterdrücke einen Schauder.
»Möchten Sie vielleicht einen Kaffee oder einen Tee?«
»Einen Kaffee, bitte«, raunt er mit belegter Stimme, als hätte er etwas ganz anderes im Sinn. Verdammt! Der Kerl lässt einfach nicht locker. Das ist mir mittlerweile klar. Was mache ich jetzt bloß?
Ich flüchte aus seinem Büro und stoße einen erleichterten Seufzer aus, als ich vor der Tür stehe. Ich fühle mich unwohl in seiner Gegenwart. Christian hat Recht, was ihn betrifft, und in gewisser Weise ärgere ich mich, dass er mit seiner Einschätzung ins Schwarze getroffen hat.
Gerade als ich mich an meinen Schreibtisch setzen will, läutet mein BlackBerry – eine unbekannte Nummer.
»Ana Steele.«
»Hi, Steele!« Im ersten Moment kann ich Ethans Begrüßung nicht zuordnen. Doch dann fällt der Groschen.
»Ethan! Wie geht es dir?«, quieke ich entzückt.
»Ich bin froh, dass ich wieder hier bin. Ich hab erst mal die Nase voll von all der Sonne, den Rumcocktails, meiner hoffnungslos verknallten Schwester und ihrem Mr. Traumtyp. Es war die reinste Hölle, Ana.«
»Klar! Sonne, Strand, das Meer und Rumcocktails, das klingt eindeutig nach Dantes Inferno .« Ich kichere. »Wo bist du gerade?«
»Am Flughafen. Ich warte auf mein Gepäck. Und was machst du?«
»Ich bin in der Arbeit. Ja, ganz recht, ich stehe inzwischen in Lohn und Brot«, erkläre ich, als er entsetzt nach Luft schnappt. »Willst du herkommen und die Wohnungsschlüssel abholen? Wir können uns später zuhause treffen.«
»Klingt gut. Fünfundvierzig Minuten, höchstens eine Stunde, okay? Wie ist die Adresse?«
Ich gebe ihm die Adresse von SIP durch.
»Bis gleich, Ethan.«
»Ciao, ciao.« Er legt auf. Wie bitte? Nicht Ethan auch noch. Aber dann fällt mir ein, dass ja eine gemeinsame Urlaubswoche mit Elliot hinter ihm liegt. Ich tippe eilig eine Mail an Christian.
Von: Anastasia Steele
Betreff: Besuch aus sonnigen Gefilden
Datum: 14. Juni 2011, 14:55 Uhr
An: Christian Grey
Liebster total und unglaublich Verknallter, Verzückter und Schockierter,
Ethan ist aus Barbados zurück und kommt gleich vorbei, um sich die Wohnungsschlüssel abzuholen. Ich würde gern zu mir nach Hause fahren, um sicher zu sein, dass er auch alles hat, was er braucht. Wieso holst du mich nicht einfach nach der Arbeit ab? Wir könnten kurz in meine Wohnung fahren und danach ALLE ZUSAMMEN essen gehen?
Und die Rechnung geht auf mich!
Deine
Ana x
Immer noch SV & U
Anastasia Steele
Assistentin des Cheflektors, SIP
Von: Christian Grey
Betreff: Abendessen
Datum: 14. Juni 2011, 15:05 Uhr
An: Anastasia Steele
Guter Plan. Bis auf den Vorschlag mit dem Zahlen.
Das Essen geht auf meine Rechnung.
Ich hole dich um sechs ab.
X
PS: Wieso benutzt du nicht deinen BlackBerry?
Christian
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